Duisburg. Ein Konstruktionsfehler beim Bau eines Abwasserkanals an der B 288 in Duisburg hat schwere Folgen. Weil er genau unter der gerade erst errichteten Lärmschutzwand verläuft, muss diese wieder abgebaut werden. Auch beim Ausbau der Abfahrt im neuen Autobahnkreuz Süd gibt es weitere Verzögerungen.

Gerade fertiggestellt war die neue Lärmschutzwand, die den Heidberg vom Lärm der B 288 abschirmen soll, da wird sie zum Erstaunen der Anlieger auch schon wieder abgebaut. Der Grund: Ein Konstruktionsfehler beim Bau eines Kanals, der genau unterhalb der Wand verläuft. Auch beim Ausbau der Abfahrt im neuen Autobahnkreuz Süd in Richtung Krefeld gibt es weitere Verzögerungen, wie eine Nachfrage der Redaktion bei Projektleiter Roland Schmidt ergab.

25.000 Tonnen Erde ausgetauscht

„Die Firma hat einen Fehler gemacht bei der Kanalverlegung“, erklärt Schmidt den Abbau von 120 Metern der insgesamt 800 Meter langen Lärmschutzwand. Ursache, so der Mann vom Landesbetrieb Straßen.NRW sei „ein Fehler in einem Messinstrument, der beim Bau des Kanals nicht aufgefallen ist“.

Bei der Verlegung der Röhre in vier Metern Tiefe hätten sich die Mitarbeiter des Kölner Tiefbauers auf die angezeigten Werte des Messgerätes verlassen. Die fehlerhafte Anzeige habe dazu geführt, dass der Kanal nicht über das vorgesehene Gefälle verfügt, das Wasser also nicht ablaufen kann.

Aufgefallen ist das erst, nachdem der Kanal verlegt war und die Lärmschutzwand schon stand bei der Abnahme der Gewerke. „Wir mussten die Elemente abbauen vor der Neuverlegung des Kanals, sonst wäre die Wand möglicherweise umgestürzt“, so Schmidt. „Für das Unternehmen wird der Fehler wohl ziemlich teuer“, bedauert er.

Verzögerungen auch am Autobahnkreuz Duisburg-Süd

Auch bei den Bauarbeiten des noch fehlenden nordwestlichen Ohrs im neuen Autobahnkreuz Duisburg-Süd geht’s nicht so schnell voran wie vorgesehen, berichtet der Projektleiter. Für den Bau der Verbindung zwischen Duisburg und Krefeld sowie Breitscheid und Düsseldorf mussten rund 25.000 Tonnen Erdreich ausgetauscht werden. Im Untergrund hatte sich Material, zum Beispiel Bauschutt, gefunden, das dort nicht zulässig ist. Weil das Südkreuz im Wasserschutzgebiet liegt, müsse nun zunächst eine Abdichtung aufgebracht werden, bevor die Straßendecke aufgetragen werden kann, erklärt Roland Schmidt. „Das wird zwei bis drei Monate dauern.“ Auch beim Bau der Asphaltschichten sei dann ein erhöhter Aufwand und Vorsicht erforderlich, um die Abdichtung nicht zu zerstören. Die neue Zeitplanung: Mit einer Freigabe wird’s voraussichtlich nichts vor September.