Süd.. Weihnachtshilfe von „Geschenke der Hoffnung“ für arme Kinder startet im Duisburger Süden. Kritiker bezeichnen die Aktion als „evangelikale Missionsaktion“. „Ich unterstütze vor allem Weihnachtsgeschenke für Kinder“, sagt die Ungelsheimerin Marion Leineweber. Argumente dafür und dagegen


Spätestens zu Weihnachten sollen die Päckchen irgendwo in Osteuropa oder Afrika unter dem Baum liegen. Der Verein „Geschenke der Hoffnung“ sammelt wieder Spenden für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Die Aktion ist umstritten. Drei Frauen aus dem Duisburger Süden sammeln trotzdem weiter, weil sie fest an die gute Sache glauben.

Was passiert da?

Privatleute sind aufgerufen, Schuhkartons mit Geschenken für bedürftige Kinder zu packen. Der Verein „Geschenke der Hoffnung“ schickt die Päckchen nach Osteuropa und in Dritte-Welt-Länder. Dort werden die Kartons verteilt.

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Was ist daran schlecht?

Die evangelische und katholische Kirche distanzieren sich immer wieder – mal mehr, mal weniger offen – von der Aktion. Ihnen fehlt die Nachhaltigkeit. Die Geschenke förderten Neid unter den armen Kindern. Kritiker bezeichnen die Aktion als „evangelikale Missionsaktion“. Es soll Fälle gegeben haben, in denen muslimische Kinder Geschenke nur gegen Teilnahme an christlichen Umerziehungskursen erhalten haben. Der Verein bestreitet das vehement. Den Kritikern fehlt vor allem Transparenz.

Wer steckt dahinter?

Der Verein „Geschenke der Hoffnung“ hat seinen Sitz in Berlin. Tausende Ehrenamtliche sammeln die Geschenke ein. Der Verein stellt nicht die Geschenke, sondern „die Verbreitung des Wortes Gottes und die Förderung des christlichen Glaubens auf der Basis des Evangeliums“ an erste Stelle. Hinter der Organisation stecken die umstrittene Vereinigung Samaritan’s Purse und die Evangelistic Organisation des radikalen US-Predigers Franklin Graham. Dieser nannte den Islam im Time-Magazine eine „Religion des Hasses und des Krieges“.

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Was sagen Ehrenamtliche?

„Ich unterstütze vor allem Weihnachtsgeschenke für Kinder“, sagt die Ungelsheimerin Marion Leineweber. Die Verteilung der Geschenke habe nichts mit Religion zu tun. „Wenn man sich die Vorstände ansieht, ist überall ein faules Ei zu finden. Es gebe jede Menge Möglichkeiten hinter die Kulissen zu schauen. „Man kann mitfahren und sich die Verteilung anschauen. Ich bin nur nicht der Typ, der gerne reist.“

Besser dem Nachbarn helfen?

Das eine tun und das andere nicht lassen, findet Marion Leineweber. Sie engagiert sich seit zehn Jahren für Geschenke der Hoffnung. In Buchholz ist sie Vorleserin in der Bücherei. „Ich arbeite hauptamtlich ehrenamtlich.“