Duisburg-Süd. . Rauchmelder können Leben retten. Die Landesregierung diskutiert aktuell darüber, Feuermelder in Wohnungen verbindlich vorzuschreiben. Einige Wohnungsbaugesellschaften in Duisburg haben bereits gehandelt und ihre Häuser entsprechend ausgestattet.
Aktuell wird in der Landesregierung diskutiert, ob man demnächst Rauchmelder in Wohnungen verbindlich vorschreibt. In zehn Bundesländern gibt es diese gesetzlichen Regelungen bereits. Die großen Wohnungsbauunternehmen im Duisburger Süden haben bereits reagiert.
Wenn der Mensch schläft, schläft auch sein Geruchssinn. Da der Schlafende den Brand nicht riechen kann, sollte er ihn hören. Als bester Schutz gilt daher die Installation von Rauchmeldern.
Feuerwehr Duisburg empfiehlt jedem Mieter oder Eigentümer einen Rauchmelder
40 Menschen sind im vergangenen Jahr bei Bränden in Duisburg ums Leben gekommen, die meisten bei Wohnungsbränden. Im vergangenen Monat erst starb eine 85-jährige Frau bei einem Feuer am Uhlenbroicher Weg in Großenbaum. Einige von ihnen könnten vielleicht noch leben, wenn sie ein Rauchmelder rechtzeitig vor der lautlosen Gefahr gewarnt hätte.
Mitarbeiter der Abteilung Vorbeugender Brandschutz bei der Duisburger Feuerwehr empfehlen deshalb jedem Mieter oder Eigentümer dringend Rauchmelder. „Ein einfacher Melder aus dem Baumarkt ist besser als keiner. Man sollte allerdings auf Geräte mit der Auszeichnung DIN-14676 achten“, so ein Experte. Sinnvoll seien auch solche mit langlebigem Lithium-Akku und noch besser funkgesteuerte Rauchmelder, die die Signale von einem Gerät zum anderen weiterleiten. Letztere kosten allerdings rund 50 Euro.
Rauchmelder können nicht zwischen Kochdunst und Rauch unterscheiden
„Wir haben auch ohne gesetzliche Vorgaben gehandelt“, so Thomas Hummelbeck, Geschäftsführer der Rheinwohnungsbau. Die Gesellschaft hat ihren kompletten Wohnungsbestand im Duisburger Süden - 840 Wohnungen in Ungelsheim und circa 400 Wohnungen in Huckingen und Hüttenheim - bereits mit Rauchmeldern ausgestattet. „Seitdem sind bereits in vier Fällen Schwelbrände rechtzeitig erkannt worden“, so Hummelsbeck.
Die Rauchmelder wurden in den Wohnräumen und Treppenhäusern angebracht. „In den Küchen nicht, weil die Geräte nicht zwischen Kochdunst und Rauch unterscheiden können und zu oft ein Fehlalarm ausgelöst würde“, erklärt der Geschäftsführer.
Die Akzeptanz bei den Mietern sei hoch gewesen, auch bei denjenigen, die bereits eigenständig Rauchmelder in ihren Wohnungen angebracht hatten. Diese wurden gegen die Geräte der Rheinwohnungsbau ausgetauscht.
„Es geht dabei um eine einheitliche Wartung“, so Hummelbeck. Pro Rauchmelder wird eine Wartungsgebühr von vier Euro im Jahr fällig. Dabei wird nicht nur die Batterie, sondern auch die Funktionsfähigkeit der Sensoren überprüft. „Manchmal setzt sich Fett oder Staub fest“.
Die deutsche Annington will die Diskussion abwarten
Nicht zuletzt wegen der Wartungsgebühr wurde die Installation von Rauchmeldern unter den Gebag-Mietern zeitweise kontrovers diskutiert. Dennoch hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft ihre neuen und die frisch renovierten Wohnungen mittlerweile mit Rauchmeldern ausgestattet. Langfristig sollen in 3000 Gebag-Wohnungen in Großenbaum, Wanheim, Buchholz und Huckingen entsprechende Geräte installiert werden. Die Kosten für die Wartung der Geräte werden auf die Miete umgelegt.
Die LEG hat alle Wohnungen im Duisburger Süden, das sind über 2200 Einheiten, mit Rauchmeldern versehen. Sprecherin Carolin Gauglitz: „Wir haben einen Vertrag mit einer Firma geschlossen, die die Rauchmelder installiert und jedes Jahr warten wird.“ Die LEG NRW startete bereits 2007 die Aktion „Sicherer leben mit Rauchmeldern“. Durch den Wartungsvertrag steigen die Nebenkosten um 1,25 Euro pro Monat.
Bei der Deutschen Annington, die gut 2000 Wohnungen in Bissingheim, Wedau und Großenbaum vermietet, wartet man auf das Ergebnis der politischen Diskussion. „Aktuell verfolgen wir kein Rauchmelder-Programm“, sagt Sprecherin Katja Weisker. Allerdings werde das Thema regelmäßig im vierteljährlich erscheinenden Mietermagazin behandelt.