Duisburg-Hüttenheim.. Gerne kommen die Senioren zum Mittagstisch ins Begegnungs- und Beratungszentrum der Caritas (BBZ). Was auf dem Speiseplan steht, weiß niemand im Vorraus. Egal was, für 3,50 Euro kann man sich hier satt essen. Und auch die Geselligkeit zieht viele an.

Um die Wurst geht es heute im Begegnungs- und Beratungszentrum für Se­niorinnen/Senioren der Caritas (BBZ). Aber noch wissen das die rund 15 Personen, die laut plappernd im Speisezimmer sitzen, nicht.

Erst muss Hans-Georg Kleinwächter, der Leiter der Einrichtung, nämlich im Vorraum mit einem Spezialthermometer die Temperatur der dicken Halbgroben messen. 65 Grad zeigt es an - das ist okay. „Wir müssen hier strenge Hygienestandards einhalten und dazu ge­hört auch, dass das Essen noch richtig warm ist“, so der Sozialarbeiter.

Der Mittagstisch der Caritas im Begnungs- und Beratungszentrum Duisburg-Hüttenheim (v.l.):  Dr. Maria Kucera hilft beim Suppe verteilen, Anneliese Abs und Irmgard Kontusch danken es ihr. Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Der Mittagstisch der Caritas im Begnungs- und Beratungszentrum Duisburg-Hüttenheim (v.l.): Dr. Maria Kucera hilft beim Suppe verteilen, Anneliese Abs und Irmgard Kontusch danken es ihr. Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Zum Mittagstisch bittet das Zentrum an der Mündelheimer seit zwei Jahren an jedem Montag um 12 Uhr alle, die sich für wenig Geld (3,50 Euro) richtig satt essen wollen. Das Essen kommt von der Reha-Einrichtung Maria in der Drucht (Caritas), die eine eigene Küche hat. Was es gibt, erfahren die Gäste im BBZ vorher nicht. „Das ist immer eine Überraschung. Aber bis jetzt hat alles geschmeckt“, sagt Marlies Zeiler.

Sie und Irmgard Kontusch sind „eigentlich immer hier“. „Wir machen vorher nebenan bei der Sitzgymnastik mit. Danach haben wir dann Hunger“, erzählen die zwei Seniorinnen. Auch Elise Nalbach ist Stammgast hier: „Das Essen ist lecker und einen Nachschlag kann man auch immer bekommen“, sagt sie.

Die Gemüsesuppe, die heute zur Wurst serviert wird, duftet herrlich, das Brot im Körbchen sieht kross aus. „Manchmal gibt es auch ein Tellerchen Salat dazu oder ein Schälchen Nachtisch oder ein Stück Ku-chen“, berichtet Hans-Georg Kleinwächter. Nachdem drei freundliche Helferinnen - Gi­sela Jatho, Helga Lommertin und Dr. Maria Kucera - das Mittagsmahl verteilt haben, wird es ganz still. „Jetzt sind se alle brav“, kommentiert Horst Jatho, einer der beiden männlichen Gäste, grinsend.

Viele kommen wegen der Geselligkeit

Die „Geselligkeit“ zieht viele ältere Leute her, einige sind alleinstehend - und in der Ge­meinschaft schmeckt es eben besser. Und: „Es ist einfach auch mal schön, wenn man nicht kochen muss“, findet Irmgard Kontusch.

Dass man sich gegenseitig hilft, ist selbstverständlich. „Wenn einer mal nicht da war, ruft man an und fragt nach, ob was los ist.“ Und man kümmert sich: Als Elise Nalbachs Putzhilfe neulich Knall auf Fall aufhörte, zerbrachen sich alle den Kopf, wie man nun schnell eine neue Kraft für sie finden könnte.

Über neue Tischgenossen würden sich im BBZ alle freuen. Jeder ist willkommen. Wenn alles Essbare verputzt ist, gibt’s natürlich auch noch ein Tässchen Kaffee. Horst Jatho reißt wieder ein Witzchen: „Na, meine Damen, ruft jetzt der Sessel oder die Couch?“