Duisburg-Huckingen.. Täglich stehen auf dem Speiseplan der Schulmensa des Mannesmann Gymnasiums zwei warme Gerichte, für je 2,70 Euro. 200 Gäste zählt die Küchenchefin Irmgard Pape, die die Schulmensa seit 13 Jahren betreibt. Schülern und Lehrern schmeckt's.

Die Spätzle sind perfekt - nicht mehr hart, aber auch noch nicht matschig. Und das Sahnegeschnetzelte hat eine leicht pfefferige Note - ist gut gewürzt, aber nicht zu scharf. Das Tagesgericht I in der Mensa des Mannesmann-Gymnasiums schmeckt richtig lecker (ergibt mein Test). Das finden auch Tim (10), Niklas (11) und Jan Philipp (11) aus der Jahrgangsstufe 5, die zwei Mal in der Woche in die Schulkantine kommen. „Ein warmes Essen ist besser als mitgebrachte Brote. Die machen nicht richtig satt“, sagen sie.

Kantinen-Betreiberin Irmgard Pape bereitet alle Speisen frisch zu und freut sich, dass ihr Essen bei den Schülern so gut ankommt. Foto: Alexandra Umbach
Kantinen-Betreiberin Irmgard Pape bereitet alle Speisen frisch zu und freut sich, dass ihr Essen bei den Schülern so gut ankommt. Foto: Alexandra Umbach © Unbekannt | Unbekannt

Nina (11) und Carina (11), zwei Sechstklässlerinnen, sind ebenfalls Stammgäste im großen Speisesaal. „Die Nudelgerichte hier sind gut. Am liebsten holen wir uns aber türkische Pizza oder Pommes“, gestehen sie. Küchenchefin Irmgard Pape, die die Schulmensa seit 13 Jahren betreibt, hört letzteres nur „bedingt gerne“. Sie setzt grundsätzlich auf gesunde Kost, versucht den Kindern andere Küchenschätze als Fast Food-Nahrung schmackhaft zu machen. „Da muss man geschickt vorgehen. Ich biete zum Beispiel die Currywurst statt mit Pommes extra mit Reis an und habe festgestellt, dass die Schüler das genauso gerne mögen“, erklärt die 53-Jährige. Aber: Ganz ohne die beliebten Kartoffelstäbchen geht es nicht - sonst würden einige Schüler wohl auch zur nächsten Fritten-Bude abwandern. Und: „Ab und zu dürfen Pommes ja auch sein . . .“

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Auf dem Speiseplan der Schulmensa stehen täglich zwei warme Tellergerichte, die für 2,70 Euro zu haben sind. In dieser Woche sind das zum Beispiel am Montag „Butternudeln Bolognese“ oder „Endivien-Durcheinander mit Mettwurst“, am Dienstag „Weiße Bohnensuppe“ und „Speck- oder Apfelpfannkuchen“. Zusätzlich gibt es an jedem Tag aber auch Pizza (Margherita, Salami, türkische Art - für 2,70 €), Hamburger (2 €), Pommes (Preis ja nach Portionsgröße), Hot Dogs (1,90 €) und einen frisch zubereiteten Salatteller (2,70 €). „Ich staune manchmal, wie viele von den kleineren Kindern Salat ordern“, berichtet Irmgard Pape. Ihre Statistik zeigt: die beiden Tagesgerichte und der Salatteller machen über 60 Prozent der Bestellungen aus.

Auch Lehrer kommen häufig in die Schulmensa

200 Gäste zählt die Köchin, die früher mal die Polizeikantine leitete, an den Spitzentagen, also dienstags und mittwochs. Darunter sind auch viele Lehrer, die sich für den Nachmittagsunterricht stärken. Zum Beispiel Karl-Heinz Wiegand, der lobend erwähnt: „Ich finde hier immer etwas, das Essen schmeckt gut - und der Preis ist attraktiv.“

Kantine Mannesmann Gymnasium
Kantine Mannesmann Gymnasium © Unbekannt | Unbekannt

Der persönliche Kontakt zu ihren großen und kleinen Gästen ist Irmgard Pape wichtig: Sie steht selber an der Essensausgabe, kennt die meisten Kunden. „Ich weiß, wer viel und wer eher weniger Soße haben will“, sagt sie. Sie merkt aber auch, wenn jemand niedergeschlagen ist. „Schlechte Arbeit geschrieben? Komm, iss was, dann geht’s dir besser“, ermuntert sie ihn dann. Und einem Lehrer, der ihr erzählt „Hab’ einen langen Tag heute, Frau Pape“, dem schöpft sie gerne eine Zusatzkelle Kartoffeln auf den Teller.

Nudeln und Rahmspinat sind beliebt

„Nudeln gehen immer - und Aufläufe. Zu den gefragtesten Gerichten gehören aber auch Rahmspinat mit Püree, Bandnudeln mit Lachs und Sahnesoße oder auch Hähnchenkeulen“, berichtet die Chefköchin. Welche Mengen sie und ihre sieben Mitarbeiter von welcher Speise kochen müssen, kalkuliert sie „Pi mal Daumen“. „Das weiß man irgendwann aus Erfahrung“, erklärt sie. Bei der Aufstellung des Speiseplans berücksichtigt sie gerne Wünsche. „Die Kinder sprechen mich oft an und sagen mir, was sie mal wieder essen möchten.“ Immer wieder wagt die Küchenchefin aber auch ‘was, kredenzt „Kinderuntypisches“: Heringsstipp zum Beispiel. „Erst heißt es: Kenn’ nicht, will ich nicht. Wenn ich die Kinder aber überzeugt habe, zu probieren, dann schmeckt es ihnen oft.“

Das Tagesgericht II ist eher ein Renner: „Rösti-Ecken mit Pilz-Sahne-Soße“. Und weil die so gut gehen, wird um 12.30 Uhr in der Küche noch mal „nachproduziert“ - damit die Eckchen auch cross auf den Teller kommen. Nachtisch (30 Cent) gibt’s in der Mensa übrigens auch. Heute: „Wackelpeter“ und „Mousse au chocolat“. Die Schüler können aber auch die gängigsten Schokoriegel erstehen. Irmgard Pape findet: „Nach sechs Stunden Unterricht oder einer zwei- bis dreistündigen Klausur, da braucht man einfach mal ‘was Süßes.“