Duisburg. . Lisa Feller, ein neuer Stern am Comedy-Himmel, lockte mit ihrem Programm rund 200 Gäste in den Duisburger Steinhof. Dabei kommen sowohl ihr Gatte als auch übervorsichtige Mütter schlecht weg. Und was ein Miedersaurus ist, lernten die Zuschauer auch.

Lisa Feller ist ein neuer Stern am Comedy-Himmel. Mit ihrem neuen Programm „Kill Bernd, aber vorher bringt er noch den Müll runter“ lockte sie rund 200 Gäste in den Steinhof. Wer aufgrund des Titels und des Veranstaltungsposters, auf dem Feller à la Uma Thurman mit Katana posiert, eine Hommage an Quentin Tarantinos „Kill Bill“ vermutet, liegt richtig. Doch die Parallelen sind geringer, als man zunächst glaubt.

Die Münsteranerin mit kugelrundem Babybauch startete keinen blutigen Rachefeldzug auf der Bühne, doch bei ihren spritzigen und kurzweiligen Alltagsschilderungen konnte das Publikum durchaus erahnen, wann ihr Mordgedanken kommen. Vor allem Ehemann Bernd treibt sie zur Weißglut. Dann, wenn er nicht versteht, warum für die Partnerin die Exfreundinnen ein rotes Tuch sind oder warum eine Ménage à trois mit ihrer besten Freundin keine Sexphantasie ist, die man im Ehebett diskutiert.

Gehässigkeiten von Müttern bei Babyschwimmen und Kinderspielplatz

Fellers Geschlechtsgenossinnen kamen jedoch noch schlechter weg als ihr „treudoofer und naiver Bernd“. Insbesondere die Gehässigkeiten unter Müttern, die alle meinen, ein hochbegabtes Genie geboren zu haben — und zu denen sich Feller ausdrücklich nicht zählt —, bekamen eine verbale Abreibung. Detailreiche Anekdoten vom Babyschwimmen oder vom Kinderspielplatz machten Fellers Abneigung gegen diesen Menschenschlag verständlich.

Auch Alltagskatastrophen schilderte Feller so charmant, dass das Publikum Mitleid mit ihr empfinden wollte, es aber aufgrund lauten Lachens nicht vermochte. So ist ihr Vermieter zugleich ihr Nachbar („Da fühlt man sich wie ein Einbeiniger auf einer Arschtritt-Party“) und ihre letzte Hoffnung auf einen Babysitter die ruppige Tankstellenpächterin Rosi mit Kugelstoßerinnen-Kreuz. Ihr Gynäkologe ist „Gollum mit Grabbelfingern“ und beim Dessous-Einkauf folgt ihr die Verkäuferin, ein „Miedersaurus“, in die Kabine, und rückt ungefragt ihren Busen für den ausgewählten BH zurecht.

Gespräche mit ihren Zuschauern lockerten den Abend auf und sorgten für eine relativ vertraute Atmosphäre. In Duisburg stellte Lisa Feller ihr komödiantisches Talent unter Beweis, ein deutlicherer Tarantino-Bezug war dazu gar nicht notwendig.