Duisburg.

Von 100 auf 60 Kilo: Für viele Übergewichtige klingt das wie ein Traum. Die Duisburgerin Michaela Meiler hat es geschafft – und genießt jetzt ihr neues Körpergefühl.

100 Kilo - für Michaela Meiler war da die Schallgrenze erreicht. „Mehr darf es jetzt nicht sein“, sagte sie sich und fing an „zu diäten“. Doch der Jo-Jo-Effekt schlug immer wieder zu, die abgespeckten Pfunde waren schnell wieder drauf. Zufällig bot ihr Arbeitgeber - die Deutsche Post - da ein Weight Watchers-Treffen für Mitarbeiter an. „Das war’s. Ich habe mitgemacht und hatte nach zwei Wochen schon fast fünf Kilo runter. Es ging dann kontinuierlich so weiter. In jeder weiteren Woche nahm ich zwischen 300 und 1000 Gramm ab“, berichtet die 36-Jährige.

Ein Jahr liegt der erste Schritt zur neuen Figur nun zurück - das Ganze ist eine Erfolgsgeschichte: Von 101,8 Kilo arbeitete sich Michaela Meiler auf 62 Kilo runter - das ist das Normalgewicht für ihre Körpergröße. Sie ist nun also ganze 40 Kilogramm leichter als im Oktober 2009.

Weight Watchers

Richtig schlecht gefühlt habe sie sich als „Schwergewicht“ eigentlich nicht, trotz ihrer Masse machte sie als Postzustellerin „täglich ihre Kilometer“. Doch: „Jetzt fühlt es sich besser an - und man bewegt sich auch ganz anders“, erklärt die kleine und (mittlerweile) schlanke Person. Ihre Garderobe in Kleidergröße 50 hat sie eingemottet, sie trägt jetzt 36/38. „Ich musste mich wirklich ganz neu einkleiden, von der Unterwäsche bis zur Winterjacke. Nur meine alten Schuhe und Socken kann ich noch tragen“, schmunzelt die Rahmerin.

Das Ernährungsprogramm der Weight Watchers (WW) sei für sie ideal. „Man darf ja alles essen, muss nur die Punkte, die jedes Lebensmittel laut Tabelle hat, zusammenzählen und darf die Höchstpunktzahl für den Tag nicht überschreiten“, erläutert sie. Daher könne man sich den Tag frei einteilen, sei nicht an feste Mahlzeiten zu festen Zeiten gebunden.

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© WAZ FotoPool

Teurer sei die andere Art der Ernährung nicht. Und Hunger habe sie auch noch nie gehabt. „Wenn man abends noch hungrig ist, kann man sich ja eine Gemüsesuppe kochen, die macht auch satt“, sagt sie.

Fester Wille

Auf ihre geliebte Schokolade hat Michaela Meiler nie verzichtet, sondern sie in Maßen weiter genossen. Dafür habe sie anders gekocht, zum Beispiel auf angedickte Saucen verzichtet. „Früher habe ich beim Salat, die Ölfasche großzügig über der Schüssel kreisen lassen - jetzt weiß ich, dass ein Löffel Öl auch genügt“, gibt sie ein weiteres Beispiel.

Viel Unterstützung fand die 36-Jährige bei ihrem Mann und ihrer Tochter, bei den WW-Treffen im Begegnungszentrum Zu den Wiesen in Großenbaum hat sie neue Freundschaften geschlossen. Angst wieder zuzunehmen hat sie nicht: „Ich habe da, glaube ich, einen festen Willen. Mit dem Rauchen habe ich übrigens auch von einem auf den anderen Tag aufgehört.“

Der Nachbar, dem Michaela Meiler ein paar Wochen lang mal nicht begegnet war, hat die schlanke Frau, die ihn vor dem Haus grüßte, übrigens gar nicht mehr erkannt. Und: Für ihre „Leistung“ machte sich die Rahmerin kürzlich selbst ein schönes Geschenk: „Ich habe mir ein neues Kleid gekauft. Mit Glockenrock, aber oben richtig eng anliegend.“