Beim CDU-Ortsverband Großenbaum/Rahm stelllte Umweltdezerenent Dr. Peter Greulich vor kurzem die künftige Umweltzone Duisburg-Süd vor

Für Besitzer älterer Pkw, von Diesel-Fahrzeugen ohne Oxidations-Katalysator und Benzinern ohne geregelten Kat, drohen schwere Zeiten, auch im Duisburger Süden. Denn am 30. September tritt die Umweltzone Duisburg-Süd in Kraft. Dann sind für sie Fahrverbote angesagt. Über Hintergründe und Folgen sprach Stadtdirektor Dr. Peter Greulich vor kurzem beim CDU-Ortsverband Großenbaum/Rahm. Die Fahrverbote gelten bekanntlich dem Kampf gegen den Feinstaub. „Feinstaub macht krank”, verdeutlichte der Referent. Fünf bis zehn Millionstel Meter große Teilchen könnten eingeatmet werden.

"Die Lebenserwartung ist durchschnittlich durch PM 2,5 um zehn Monate verkürzt"

Drei bis fünf Millionstel Meter kleine Teilchen gelangten bis in die Luftröhre, noch kleinere Teilchen sogar in die Bronchien und die Lungenbläschen. Sie würden für Atemswegserkrankungen, für Herz-Kreislauf-Leiden und für Lungenkrebs verantwortlich gemacht. Dr. Greulich: „Die Lebenserwartung durch PM 2,5 (Teilchen bis 2,5 Millionstel Meter - d. Red.) ist durchschnittlich um zehn Monate verkürzt.” Als Folge der Siedlungs- und Produktionsdichte in unserer Region seien es sogar 36 Monate. Es müsse also gehandelt werden. „Bislang lag der Schwerpunkt der Luftreinhaltung bei der Industrie”, so der städ-tische Umweltdezernent. Mit den Rauch- und Fahrverboten ziele sie jetzt auf Verbraucher und Verkehr ab. Allerdings, so Dr. Greulich, habe sich die CDU/FDP-Landesregierung nicht für die ursprünglich vorgeschlagene ruhrgebietsweite Umweltzone entschieden, sondern für eine abgespeckte Version. Sie erstreckt sich in Duisburg über 57 Quadratkilometer von Hüttenheim bis Walsum. Die linksrheinischen Stadtgebiete sind nicht betroffen. Grundlage für ihre Ausweisung sind Berechnungen, in die die verschiedenen Bestandteile der Luftverschmutzung sowie das Verkehrsaufkommen eingegangen sind. Im Bezirk Süd erstreckt sich die Umweltzone auf eine Fläche, die (im Uhrzeigersinn) im Norden von Neuenhofstraße und Wedauer Straße, im Osten von der A 59, der Sittardsberger Allee und einem Teilstück der Düsseldorfer Landstraße sowie im Süden von Mündelheimer Straße und im Westen von Ehinger Straße und Kaiserswerther Straße begrenzt ist. Auf diesen Randstraßen wird es aber keine Fahrverbote geben. Davon betroffen sind nur die Straßen innerhalb der Zone, zum Beispiel die Düsseldorfer Landstraße oder die Münchener Straße in Buchholz, die Schulz-Knaudt-Straße in Hüttenheim, ebenso die Angerhauser und Angertaler Straße, die Römerstraße und die Kaiserswerther Straße südlich des Verteilerkreises in Wanheim sowie die jeweils abgehenden Nebenstraßen. 30 bis 40 % des Feinstaubs, so schätzen Experten, sind auf den Verkehr zurückzuführen. Und dort setzen die Maßnahmen an. Ziel der Fahrverbote sei es, die Überschreitungen der zulässigen Feinstaubbelastung einzudämmen. An maximal 35 Tagen im Jahr darf der Tagesmittelwert von 50 Millionstel Gramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten werden.

"Ich schätze, es wird drei bis sechs Tage mit Überschreitungen weniger geben"

An der Ehinger Straße war das jedoch 2005 an 55 Tagen der Fall, an der Mannesmannstraße an 48 Tagen, an der Böhmer Straße in Buchholz aber nur an 16 Tagen. Die Mannesmannstraße liegt allerdings außerhalb der Umweltzone. Die Ehinger Straße darf weiter voll befahren werden, da sie die Zone nach Westen begrenzt. Nur die Böhmer Straße liegt voll in der Umweltzone. Mit der ruhrgebietsweit in etwa halbierten Größe der Umweltzonen zeigte sich der Umweltdezernent unzufrieden. „Ich schätze, es wird wohl dadurch drei bis sechs Tage weniger Überschreitungen geben”, erklärte er vor den CDU-Mitgliedern. „Das ist also nicht der große Wurf.” Die ursprünglich vorgesehene große Umweltzone, so schätzt Dr. Greulich, hätte etwa den doppelten Effekt gehabt. Schließlich würden großzügige Übergangs- und Ausnahmeregeln die Wirkung weiter abschwächen. Und Hauptstraßen wie die Autobahnen oder die B 288 seien ohnehin davon ausgenommen. Immerhin aber sei damit ein Einstieg in die Feinstaub-Bekämpfung gemacht.