Duisburg. Auf der B 288 im Duisburger Süden kommt es immer wieder zu Unfällen – 77 waren es seit 2020. Dabei fallen zwei besonders gefährliche Stellen auf.
Die B 288 im Duisburger Süden ist eine vielbefahrene Bundesstraße, auf der es immer wieder auch zu schweren Verkehrsunfällen kommt. Aber weder in der polizeilichen Unfallstatistik noch im aktuellen Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes ist die B 288 zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg-Süd und der Krefelder Rheinbrücke besonders hervorgehoben.
B 288: 77 Unfälle zwischen Autobahnkreuz Duisburg-Süd und Krefelder Rheinbrücke seit 2020
Aber auch wenn der Bereich in der Liste der Unfallschwerpunkte der Stadt Duisburg nicht mehr auf einem der vorderen Plätze liegt, kracht es dort doch regelmäßig: Zwischen Januar 2020 und Mai 2023 zählte die Polizei Duisburg in dem Teilabschnitt der B 288 77 Unfälle – davon 32 mit Personenschaden. Zu tödlichen Unfällen kam es in diesem Zeitraum nicht.
Die Unfallkommission der Stadt Duisburg hat für das Jahr 2021 im Bereich der Rheinbrücke einen Streckenabschnitt mit gleichartigen Unfällen ausgemacht. „Neben einem Alleinunfall, bei dem ein Lkw nach rechts von der Fahrbahn abgekommen ist, ereigneten sich die übrigen Verkehrsunfälle im Nahbereich der Zufahrt ins Rheinvorflutgelände östlich der Uerdinger Rheinbrücke“, erklärt Stadtsprecher Sebastian Hiedels.
Anwohner in Mündelheim fordern Temporeduzierung auf B 288
Als Ursache für die Verkehrsunfälle seien verkehrswidriges Verhalten, wie Parken auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg, und verbotenes Abbiegen festgestellt worden. Die Gegenmaßnahme: „Es wurden mehr Kontrollen vereinbart“, sagt Hiedels. Eine weitere Maßnahme, die bereits seit sieben Jahren greift, ist die Radarfalle in Höhe Mündelheim. Die Stadt betonte bei Installierung im Jahr 2015, sie komme mit der Radarfalle „langjährigen Forderungen aus der Bürgerschaft und der Politik“ nach, auf der B 288 mittels Geschwindigkeitsüberwachung für mehr Sicherheit zu sorgen.
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Immer wieder zu Unfällen kommt es aber auch im Kreuzungsbereich zwischen B 288 und Uerdinger Straße in Höhe der Tankstelle. Zuletzt wurden dort Ende August ein Mann und eine Frau schwer verletzt. Ein 43 Jahre alter Autofahrer war in Richtung Krefeld von der Fahrbahn abgekommen und in den Gegenverkehr geraten. Er kollidierte laut Polizei mit dem Wagen einer 38-jährigen Frau.
Im Juni 2023 wurde ein Vater mit seinem Sohn verletzt, als es wohl beim Abbiegen an der Kreuzung auf Höhe der Tankstelle zu einem Zusammenstoß zwischen einem Pkw und dem Motorrad gekommen war. In der aktuellen Statistik tauchen diese Unfälle noch nicht auf.
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Anwohner fordern bereits seit Jahren eine Temporeduzierung im Bereich der Ortsdurchfahrt Mündelheim. Diese befindet sich nun auch laut Stadt Duisburg in der finalen Abstimmung. Allerdings nicht in erster Linie zur Unfallprävention, sondern vornehmlich aus Lärmschutzgründen zwischen 22 und 6 Uhr. Für Anwohner Hermann Welz ein erster Schritt.
„Wir beobachten das allgemeine Unfallgeschehen und analysieren jeweils bei Auffälligkeiten oder Häufungen“, erklärt Stadtsprecher Hiedels. „Vergleiche zwischen unterschiedlichen Bereichen erfolgen grundsätzlich jedoch nicht, da eine Vergleichbarkeit aufgrund abweichender baulicher, örtlicher und verkehrlicher Gegebenheiten nicht möglich ist.“
>>> UNFALLSTATISTIK
- Insgesamt gab es im Jahr 2020 laut Duisburger Polizei 21 Unfälle auf der Strecke zwischen Huckingen und Krefeld, die nicht vor Ort mit einem Verwarngeld abgeschlossen werden konnten, sondern in denen eine Ordnungswidrigkeit- oder eine Strafanzeige gefertigt wurde.
- Bei zehn dieser Unfälle wurden Fahrer oder Beifahrer verletzt.
- Im Jahr 2021 sah es ähnlich aus. 22 Unfälle – 13 mit Sachschaden und neun mit Personenschaden – hat die Polizei Duisburg gezählt.
- Im letzten Jahr (2022) krachte es auf der Bundesstraße im Duisburger Süden 29. Mal. Bei elf Unfällen kam es zu Personenschäden.
