Duisburg/Ratingen. Die A 3 zwischen Duisburg und dem Autobahnkreuz Breitscheid soll achtspurig werden. Bisher gibt es auf der Autobahn fast jeden zweiten Tag Stau.
Stau auf der A 3 ist Alltag zwischen Duisburg-Wedau und dem Autobahnkreuz Breitscheid. Um das zu ändern, soll die Autobahn auf diesem Abschnitt achtspurig ausgebaut werden. Die Umsetzung der im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuften Pläne lässt allerdings auf sich warten.
A 3 soll von Duisburg-Wedau bis Autobahnkreuz Breitscheid achtspurig werden
Neun Kilometer sind es von Breitscheid bis Wedau über die A 3, und wer Pech hat, steht diese Strecke oder zumindest Teile davon im Stau. Deshalb sollen die heute sechs Spuren – drei in jede Richtung – auf acht Spuren ausgebaut werden. Die Pläne dazu stammen schon aus dem Jahr 2013, drei Jahre später wurden sie als „vordringlicher Bedarf“ in den Bundesverkehrswegeplan 2030 eingetragen.
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Dennoch heißt es auf Anfrage von der Autobahn GmbH: „Zurzeit sind dort keine Arbeiten geplant.“ Das wird sich auf absehbare Zeit wohl auch nicht ändern: Ob ein Baubeginn bis 2030 realistisch ist, ist laut deren Sprecher Tobias Zoporowski „zum jetzigen Stand der Planungen nicht abzuschätzen.“
115.000 Autos und Lkw fahren täglich über die A 3 zwischen Duisburg und Ratingen
Dabei drängt es mit dem Ausbau: Pro Tag fahren auf dem Abschnitt der A 3 zwischen Breitscheid und Wedau knapp 55.500 Kraftfahrzeuge Richtung Oberhausen, in Richtung Köln sind es knapp 59.900. Der Anteil des Schwerlastverkehrs beträgt in beide Richtungen jeweils 12,9 Prozent. Insgesamt befahren dieses Stück der A 3 also täglich 115.374 Kraftfahrzeuge, davon 14.926 Lkw.
Kein Wunder, dass es dort etwa jeden zweiten Tag Stau gibt: 0 bis 0,5 Staus zählt die Autobahn GmbH auf dem Abschnitt zwischen Ratingen-Breitscheid und Duisburg-Wedau im Durchschnitt pro Tag. Im Jahr 2022 summierte sich die Gesamtlänge der Staus Richtung Norden auf 59,3 Kilometer, Richtung Süden sogar auf 165,5 Kilometer.
Das soll weniger werden. Durch die geplanten acht statt sechs Spuren werde „die staugefährdete Streckenlänge um 7,9 Kilometer reduziert“, heißt es zu den Auswirkungen des Ausbaus im Bundesverkehrswegeplan – künftig würde von den neun Kilometern des Abschnitts also nur noch auf 1,1 Kilometern Stau drohen. Für Autofahrer und Lkw-Fahrer rechnet man nach dem Umbau mit 1,71 Millionen Personenstunden Stau pro Jahr weniger.
Naturschutzverbände sind gegen den Ausbau der Autobahn A 3
Es gibt auch Gegner des Autobahnausbaus. Das Landesbüro der Naturschutzverbände NRW – eine gemeinsame Einrichtung von BUND, NABU und LNU (Landesgemeinschaft Natur und Umwelt NRW) – befürchtet „erhebliche“ Auswirkungen auf die Natur. Im Verlauf der A 3 seien „ausgeprägte Waldbereiche“ betroffen, und zwar solche mit alten Laubbäumen.
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Außerdem sei entlang der Autobahn auf diesem Abschnitt mit den umgebenden Grün- und Ackerflächen sowie Fließgewässern mit Tieren zu rechnen, die „planungsrelevant“ seien. Der geplante Ausbau der Trasse könnte also in Konflikt geraten mit Spechten und Fledermäusen.
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Das Fazit der Naturschützer: Statt die A 3 auszubauen, solle der Verkehr anderweitig entlastet werden – beispielsweise durch eine bessere Lenkung oder einen besseren ÖPNV.
>> Ausbau der A 3: Kosten werden drastisch steigen
- Ausgebaut werden soll im Rahmen des Projekts nicht nur die A 3, sondern auch der Abschnitt der A 40 bis zum Autobahnkreuz Kaiserberg. Die Gesamtkosten des Projekts werden mit 188,7 Millionen Euro beziffert – das allerdings mit Stand 2014.
- Wie sich die Zahlen heute darstellen, sei „zum jetzigen Stand der Planungen nicht abzuschätzen“, sagt Autobahn-GmbH-Sprecher Zoporowski. „Bei der aktuellen Baupreisentwicklung ist bis zur Umsetzung allerdings eine Erhöhung der Kosten anzunehmen.“