Duisburg. Herumliegender Müll und überfüllte Container: Nach dem Pfingstwochenende glich das Ufer des Masurensees „einer brasilianischen Favela“.

Die Sonne am See genießen, dabei ein kühles Getränk in der Hand und im besten Fall noch eine frischgegrillte Bratwurst: Sobald es das Wetter zulässt, pilgern an den Wochenenden und lauen Sommerabenden zahlreiche Ausflügler an die DuisburgerSechs-Seen-Platte. Ein Hotspot ist die Liegewiese am Masurensee. Die Folge eines schönen Tages: überfüllte Mülleimer und unachtsam hinterlassener Dreck.

Dreck am Duisburger Masurensee: Zusätzliche Müllcontainer aufgestellt

Thomas Mäurer war geschockt, als er mit seinem Fahrrad am Mittwochnachmittag nach Pfingsten in Richtung Freibad Wolfssee unterwegs war. Keine Spur von der erwarteten Idylle am Ufer des Masurensees. „Als ich den ganzen Dreck gesehen habe, dachte ich, ich bin in einer brasilianischen Favela“, schreibt er an die Redaktion. Plastiktüten, leere Grillkohle-Beutel, Glasflaschen, Plastikbesteck, Dosen – die Hinterlassenschaften lagen auf der kompletten Wiese verteilt. Der Müll quillt aus den wenigen Müllbehältern, Gänse suchen in den Hinterlassenschaften nach möglichem Futter. „Wirklich unfassbar“, findet Mäurer.

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„Es standen dort bisher zwei 1000 Liter fassende Müllgroßbehälter und eine Grilltonne“, sagt Volker Lange, der Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Da das aber in den Sommermonaten offensichtlich nicht ausreicht, haben die Wirtschaftsbetriebe jetzt nachgerüstet: „Aufgrund des erhöhten Abfallaufkommens wurden noch zwei zusätzliche 1000-Liter-Müllgroßbehälter dazugestellt. Die Behälter werden dann zweimal wöchentlich geleert und die Wirtschaftsbetriebe reinigen das Umfeld insgesamt viermal, auch jeweils am Samstag und Sonntag“, sagt Volker Lange.

Geleerte Müllcontainer, kein herumliegender Dreck: Am Montagmorgen waren keine Hinterlassenschaften vom Wochenende mehr zu sehen.
Geleerte Müllcontainer, kein herumliegender Dreck: Am Montagmorgen waren keine Hinterlassenschaften vom Wochenende mehr zu sehen. © WAZ | Burgsmüller

Und das hat sich schon ausgezahlt: Nach dem warmen Wochenende war am frühen Montagmorgen kein Müll mehr zu sehen, die Müllbehälter geleert, so dass auch die Gänse ihre natürliche Nahrung suchen mussten. Das ist auch Renate Henrichs aufgefallen. Die 68-Jährige dreht morgens mit dem Fahrrad gerne ihre Runden an der Sechs-Seen-Platte. „Ich habe nach dem Wetter wirklich Schlimmeres erwartet“, sagt sie.

Feuer an der Sechs-Seen-Platte: Höchststrafe können 25.000 Euro sein

Neben den Hinterlassenschaften an der Sechs-Seen-Platte ist auch das Wildgrillen und unerlaubte Baden jeden Sommer ein großes Problem, denn in Duisburg ist Schwimmen nur in drei Seen erlaubt: im Bereich der dort ansässigen Freibäder im Kruppsee, Wolfssee und Großenbaumer See.

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„Aktuell werden an den Seen und in den Naherholungsgebieten wieder intensiver Kontrollen durch den städtischen Außendienst des Bürger- und Ordnungsamtes durchgeführt“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. In diesem Zuge wird auch das unerlaubte Grillen geahndet. Und das kann teuer werden: Die Höchststrafe für unerlaubtes Feuer liegt bei 25.000 Euro, normal sind Verwarngelder um die 50 Euro.