Duisburg. Die Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld wird neu gebaut. Wird die alte Brücke der B 288 dafür abgerissen? Straßen.NRW nennt neue Details.
Nur eines ist bisher klar: Es muss eine neue Rheinbrücke gebaut werden zwischen Duisburg-Mündelheim und Krefeld-Uerdingen; die derzeitige wird dem Verkehr perspektivisch nicht mehr standhalten. Das muss allerdings nicht zwangsläufig den Abriss der bisherigen Brücke bedeuten. Am Donnerstagnachmittag stellte Straßen.NRW den aktuellen Sachstand vor.
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Seit zwei Wochen liegen demnach die Ergebnisse der statischen Nachberechnung vor, die über die Standfestigkeit der Brücke Auskunft geben. „Die waren leider sehr ernüchternd“, sagt Stephan Huth, Abteilungsleiter Bau bei Straßen.NRW. Zwei unabhängige Gutachter hätten die Rheinbrücke überprüft. „Sie sind beide zum gleichen Ergebnis gekommen.“ Das lautet: Die 87 Jahre alte Brücke über den Rhein muss neu gebaut werden.
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Anzusehen ist es der Verbindung zwischen Duisburg und Krefeld, über deren Bundesstraße täglich 22.000 Fahrzeuge rollen, nicht: Keine Risse, keine offensichtlichen Schäden. „Das Bauwerk an sich ist in einem sehr guten Zustand“, bestätigt Huth. Gut genug, dass der Verkehr über die B 288 einstweilen weiter fahren darf. Nicht gut genug, um die Brücke dauerhaft weiter zu nutzen.
Neue Brücke über den Rhein bei Duisburg könnte bis 2035 stehen
Der Neubau, er wird kommen, bis 2035 könnte er stehen. Die dritte neue Rheinbrücke in NRW – nach Duisburg-Neuenkamp und Leverkusen – soll vor allem dem künftigen Verkehr Rechnung tragen. Schon 2030, so eine Prognose, werden 35.000 Fahrzeuge pro Tag über die Brücke rollen. Dabei wiegt schon die jetzige Verkehrsbelastung zu schwer für die historische Rheinbrücke.
An den derzeitigen Standard bei einem Brückenneubau ist beim alten Bauwerk nicht zu denken. Die Planer haben die Ansprüche rechnerisch runtergeschraubt: Brückenklasse 60? Brückenklasse 30? Dann dürften wenigstens 30 Tonnen pro Fahrtrichtung auf dem Abschnitt der B 288 lasten, der über den Rhein zwischen Duisburg und Krefeld führt. Aber auch die 30 „haben wir nicht erreicht“.
Diese Einschränkungen gibt es für den Verkehr auf der B-288-Rheinbrücke
Die Konsequenz: Einschränkungen für den Verkehr, schon in den nächsten Wochen. Die Wichtigste: Lkw dürfen nur noch bis zu einem Gewicht von 30 Tonnen über die Rheinbrücke fahren. Wer mehr wiegt, muss Umleitungen fahren, über die A 40 oder die A 44. 1000 Lkw pro Tag werden davon betroffen sein, 500 pro Fahrtrichtung.
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„Für den normalen Pkw-Fahrer wird es keine große Umstellung“, verspricht Stephan Huth. Berufspendler und andere Pkw dürfen weiterfahren wie gewohnt – nur langsamer und ohne zu überholen. 50 km/h werden auf der alten Uerdinger Rheinbrücke nur noch erlaubt sein. „Je höher das Tempo eines Fahrzeugs, desto mehr Schwingungen werden in das Bauwerk eingetragen“, erklärt Huth. Das kann spüren, wer Hand an die Brücke legt: Ständig vibriert der grüne Stahl, mal mehr, mal weniger; im Takt des Verkehrs oben drauf.
Verstärken, verschweißen, instand setzen – nicht möglich, technisch wie wirtschaftlich, heißt es von Straßen.NRW. Auf der alten Brücke hin, auf der neuen zurück: Auch nicht möglich; schon in wenigen Jahren würde selbst die einspurige Verkehrsbelastung annähernd so hoch sein wie die derzeitige in beide Richtungen.
Abriss der Uerdinger Rheinbrücke? Krefeld fordert Erhalt
Trotz alldem: Vielleicht wird die Uerdinger Rheinbrücke ihren 100. Geburtstag 2036 doch noch erleben. Denn ihr Abriss stehe keineswegs fest. „Mal eben mit dem Bagger zu kommen, ist sowieso unmöglich“, sagt Huth mit Blick auf den Denkmalschutz. Eine mögliche Zukunft könnte so aussehen: Die alte Rheinbrücke, „einmalig in Deutschland“, bleibt stehen, darf aber nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Nebenan wird für den Kfz-Verkehr eine neue Brücke gebaut.
Dieses Szenario wird Teil der Gespräche sein, die Straßen.NRW in nächster Zeit mit Duisburg und Krefeld führen will. Krefeld hat sich schon festgelegt: Dort will man die Rheinbrücke erhalten. Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer kündigt an: „Wir werden die Rheinbrücke nicht einfach aufgeben.“