Duisburg/Krefeld. Die Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld muss abgerissen werden. Schon bald gibt es auf der B288 Einschränkungen für Auto- und Lkw-Fahrer.

Die marode Rheinbrücke zwischen Duisburg-Mündelheim und Krefeld-Uerdingen ist nicht mehr zu retten und soll abgerissen werden. Ein Neubau der Uerdinger Rheinbrücke ist erforderlich. Das hat Straßen NRW am Dienstag bekannt gegeben. Der Landesbetrieb erklärt die Entscheidung mit den Ergebnissen einer „aktuellen Brückennachrechnung und Materialprüfung“. Auf Auto- und Lkw-Fahrer kommen auf der B288 im Duisburger Süden bereits in den kommenden Wochen Verkehrsbehinderungen zu.

„Eine dauerhafte Weiternutzung der Krefelder Rheinbrücke ist aufgrund der Nachrechnungsergebnisse nicht möglich“, sagte Christoph Jansen, Regionalleiter bei Straßen NRW. „Wir wissen, wie sehr die Brücke den Uerdinger Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegt und bedauern, dass dieser Schritt notwendig ist.“ Aber die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sei „das oberste Gebot“, so Jansen.

Auch interessant

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Materialproben haben laut Landesbetrieb ergeben, dass der in der Entstehungszeit der denkmalgeschützten Brücke verwendete Stahl „eine geringere Qualität als erwartet aufweist“. Die Uerdinger Brücke wurde von 1933 bis 1936 errichtet.

Auch interessant

Rheinbrücke B288: Diese Maßnahmen greifen im Frühjahr 2023

Einen Zeitplan für Abriss und Neubau gibt es noch nicht. Straßen NRW will am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Näheres berichten.

Der Verkehr auf der alten Rheinbrücke hat zuletzt rapide zugenommen: Nach einer Zählung im Vorjahr überqueren im Schnitt 22.200 Fahrzeuge den Rhein von Duisburg nach Krefeld oder andersherum. Auf den Schwerlastverkehr entfällt dabei ein Anteil von 2400 Lkw pro Tag.

Um die marode und immer stärker frequentierte Rheinquerung wieder verkehrstüchtig zu machen, waren zuletzt noch mehrere Varianten geprüft worden. Diese reichten von einer Erweiterung der Brücke über eine Erweiterung samt zusätzlichem Neubau nebenan und einem Erhalt der alten Brücke nur für Radfahrer und Fußgänger bei einem Neubau für Kfz bis zu einem Abriss und kompletten Neubau. So wird es nun kommen.

Die Uerdinger Rheinbrücke zwischen Krefeld-Uerdingen (vorne) und Duisburg-Mündelheim (rechts). Über die B288-Brücke rollen im Schnitt täglich mehr als 22.000 Fahrzeuge, darunter 2400 Lkw.
Die Uerdinger Rheinbrücke zwischen Krefeld-Uerdingen (vorne) und Duisburg-Mündelheim (rechts). Über die B288-Brücke rollen im Schnitt täglich mehr als 22.000 Fahrzeuge, darunter 2400 Lkw. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Zuvor aber, im Frühjahr bereits, werden nun „Kompensationsmaßnahmen ergriffen, die für eine Entlastung der beanspruchten Brücke bis zum endgültigen Neubau sorgen sollen“, kündigt Straßen NRW an.

  • Demnach soll die Geschwindigkeit auf 50 km/h beschränkt werden.
  • Zudem werde ein Abstandsgebot
  • und ein Überholverbot
  • sowie eine Reduzierung des zulässigen Gesamtgewichts für Fahrzeuge auf 30 Tonnen eingeführt.
  • Der Mehrzweckstreifen wird abgesperrt.
  • Straßen NRW erstellt zudem ein Umleitungskonzept.
  • Die Umleitung für den Schwerlastverkehr erfolgt über die A 44 – über die Flughafenbrücke Düsseldorf-Ilverich.

Darüber hinaus werde die alle sechs Monate durchgeführten Prüfung der Rheinbrücke auf bestimmte Stellen der Stahlkonstruktion ausgeweitet, um auch kleinste Veränderungen schnell und umfassend zu registrieren. Für den landwirtschaftlichen Verkehr ist die Brücke weiterhin freigegeben.

[Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]

Straßen NRW: Sperrung der Rheinbrücke nicht notwendig

„Wir haben das Glück, dass eine Sperrung der Brücke nicht notwendig ist. Wird sie um Gewicht entlastet und reduzieren wir gleichzeitig die Belastung des Bauwerks durch geringere Geschwindigkeit, besteht keine Gefahr“, betont Regionalleiter Jansen. Die Maßnahmen dienten dazu, das Bauwerk möglichst lange zu erhalten und den Neubau der Brücke mit der erforderlichen Sorgfalt planen zu können.

  • Die Rheinbrücke kreuzt den Rhein bei Rhein-Kilometer 764.
  • Insgesamt besteht das Bauwerk aus vier Teilbauwerken mit einer Gesamtlänge von etwa 858 Metern.