Duisburg. Zwei Grundschulen in Duisburg wollen ihren Martinszug nur noch alle vier Jahre veranstalten. Darunter ist ausgerechnet eine katholische Schule.

Ich geh’ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir – aber bitte nur noch einmal während der gesamten Grundschulzeit: Denn die beiden Grundschulen in Duisburg-Buchholz haben beschlossen, nur noch alle vier Jahre einen großen St. Martinszug durch den Stadtteil zu veranstalten. Die Empörung darüber ist groß, die Erklärung der beiden Schulen fällt dagegen eher aber dünn aus.

„Alle vier Jahre findet nun ein großer Umzug statt. In diesem Jahr (Dienstag, 8. November) feiern wir noch einmal im kleinen Rahmen auf dem Schulgelände“, heißt es in einem Schreiben der Katholischen Grundschule Böhmer Straße. Und auch die Städtische Gemeinschaftsgrundschule Böhmer Straße lädt in diesem Jahr nur zu einer abgespeckten Martins-Feier (Montag, 7. November) auf dem Schulhof ein.

Martinszug nur noch alle vier Jahre – Grundschule: Es gibt keine Beschwerden

„Um 18 Uhr kommen die Kinder klassenweise mit ihren Laternen heraus, laufen in Begleitung zweier Kapellen eine Runde über den Sportplatz und singen dabei die altbekannten Lieder“, werden die Eltern auf der Internetseite der Schule über den Ablauf informiert.

Wann aber der „große gemeinsame Martinszug“ dann stattfinden wird, das ist auf keiner der beiden Schul-Internetseiten zu finden. Es liefen Gespräche darüber. Mehr war nicht zu erfahren. Zudem sei alles mit den Eltern abgesprochen, die kleine Feier sei für alle eine gute Alternative. Beschwerden habe es keine gegeben, heißt es seitens der Gemeinschaftsgrundschule. Zu weiteren Einzelheiten wie die Gründe für die Entscheidung wollten beide Schulleiterinnen auf Anfrage der Redaktion nichts sagen.

In Duisburg-Buchholz soll es künftig nur noch alle vier Jahre einen gemeinsamen St. Martinszug zweier Grundschulen geben.
In Duisburg-Buchholz soll es künftig nur noch alle vier Jahre einen gemeinsamen St. Martinszug zweier Grundschulen geben. © WAZ FotoPool | Sebastian Konopka

Im Internet sehen die Reaktionen auf die Absage des jährlichen Martinszuges ganz anders aus. Viele sind traurig, hätten sich für ihre Kinder einen großen, gemeinsamen St. Martinszug gewünscht: „Der Martinszug der beiden Schulen war immer ein Highlight in Buchholz. Über viele Jahre. Es ist sehr schade und auch enttäuschend das er nicht jedes Jahr stattfindet“, schreibt eine Mutter auf Facebook. „In den letzten zwei Jahren gab es schon keinen Umzug wegen Corona, aber muss man nun fast gänzlich drauf verzichten?“, fragt sich eine weitere Mutter zweier Mädchen. In vielen Posts ist auch die Frage nach dem „warum“ immer wieder zu lesen.

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In anderen Teilen der Stadt komme eine Absage nicht in Frage, schreibt eine weitere Nutzerin. „Es wirft einfach ein sehr schlechtes Licht auf Buchholz und auf die Einrichtungen, die so entschieden haben. Im Kölner oder Düsseldorfer Karneval käme doch auch niemand je auf die Idee, einen Zug nur noch alle vier Jahre zu machen.“ „Jetzt wurde es auf Umwegen geschafft, St. Martin abzuschaffen. Ich sag nur ,Lichterfest’“, macht eine weiter Mutter auf Facebook ihrem Unmut Luft.

Für die beiden Schulen indes ist der Verzicht auf den gemeinsamen St. Martinszug „kein großes Thema“. Alles sei untereinander geklärt, Alternativen seien an beiden Schulen gefunden worden.

Viele Eltern sehen das aber dennoch anders: „Ich selbst freue mich zum Beispiel alle zwei Jahre auf ein Fußballereignis. Aber wie lang sind vier Jahre für ein Kind?“, schreibt eine Mutter. So werde St. Martin wohl ein einmaliges Erlebnis der Grundschulzeit.