Duisburg. Die Freude über das geplante neue Südbad ist groß. Es gibt aber auch Kritik an den Plänen für das Schwimmbad in Duisburg. Das sind die Gründe.
2007 begannen die Planungen für ein neues Schwimmbad im Duisburger Süden. Damals hieß es noch XXL-Bad. Inzwischen ist das XXL Geschichte, dafür sieht es so aus, als würde in Großenbaum tatsächlich ein neues Bad errichtet werden. Südbad soll es heißen, Vereinen wie Schulen und Bürgern gleichermaßen die Möglichkeit zum Schwimmen geben. „Juhu, sagen wir da alle nur“, sagt Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske angesichts der aktuellen Vorlage aus der Verwaltung. In der Freude über den Fortschritt war sich die Bezirksvertretung Süd am Donnerstagabend einig – doch es gab auch andere Äußerungen.
„Endlich kann der Duisburger Süden seinen eigenen Kindern wieder das Schwimmen beibringen“, freut sich Daniel Kegler, der Fraktionsvorsitzende der CDU. Auch bei der SPD überwiegt die Freude: „Handtuch und Badehose hab’ ich schon bereitgelegt“, scherzt deren Fraktionsvorsitzender Stephan Baumgarten.
Der allerdings bedauert: „Schade ist, dass nur eine Außenansicht präsentiert wurde. Ich hätte gerne gesehen, wie das Bad von innen aussieht.“ Entsprechende Visualisierungen soll DuisburgSport dem Vernehmen nach in der nächsten Zeit vorlegen.
Südbad in Duisburg fast doppelt so teuer wie geplant: Kritik aus der Politik
Kritik gab es an der deutlichen Kostensteigerung: Statt der ursprünglich geplanten 28,75 Millionen Euro rechnet DuisburgSport nun mit 51 Millionen Euro. Für diese Beinahe-Verdoppelung müsse es andere Gründe geben als die von der Verwaltung genannten, mutmaßt CDU-Mann Kegler: „Alles nur auf Inflation und gestiegene Preise zu schieben – das kann ich mir nicht vorstellen. Da muss es gestiegene Anforderungen gegeben haben.“
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Kegler bemängelte außerdem, es seien abgesehen von Wärmebänken „relativ wenig Erholungsmöglichkeiten“ wie Liegeplätze eingeplant, insbesondere im Bürgerbereich sei das aber wünschenswert. „Sie sollen sich da nicht ausruhen, Sie sollen Bahnen ziehen“, konterte die Bezirksbürgermeisterin scherzhaft.
Auf Widerspruch stieß ausgerechnet ein Highlight des neuen Bades: Statt der Sonnenterrasse, „die ich in unseren Breitengraden nur an einer handvoll Tagen nutzen kann“, hätte Daniel Kegler sich eher eine Teilüberbauung oder Fenster gewünscht, die sich öffnen lassen.
Bademeistermangel in Duisburg könnte zum Problem für das neue Südbad werden
Für Diskussionsstoff sorgte die in den Plänen fürs Südbad vorgesehene bauliche Trennung von Schul- und Vereinsbereich auf der einen und Bürgerbecken auf der anderen Seite. Während in den Plänen steht, eine Innenglasfassade dazwischen werde gebaut, „um eine ungestörte (gleichzeitige) Nutzung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche zu ermöglichen“, klangen in der BV-Sitzung andere Gründe an.
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„Die Trennung zwischen öffentlichem und nichtöffentlichem Bereich hängt mit Personalkosten zusammen“, sagt Bezirksmanager Georg Neven. Bezirksbürgermeisterin Lieske ergänzt: „DuisburgSport findet kein Personal“, es gebe nicht genug Bademeister. Wolfgang Schwertner (CDU) mahnte an, es dürfe nicht passieren, dass das Bürgerbad überfüllt und das Vereinsbecken leer sei. Jeder solle in jedes Becken dürfen, so „dass wir das Bad für alle die komplette Zeit öffnen können.“
Die Vorlage der Verwaltung wurde einstimmig beschlossen, die Planung des Südbads kann weitergehen. Einen Appell gab Beate Lieske DuisburgSport mit auf den Weg: Man möge am besten jetzt anfangen, Bademeister auszubilden – damit sie zur Eröffnung im Dezember 2025 fertig sind.