Duisburg. Das neue Südbad in Duisburg wird fast doppelt so teuer wie geplant. Eine Visualisierung zeigt erstmals, wie das neue Schwimmbad aussehen wird.
Es wird fast doppelt so teuer wie geplant, aber es soll noch 2025 eröffnen: das neue Südbad, das die alten Hallenbäder in Großenbaum und Wanheim ersetzen soll. 51 Millionen Euro soll der Neubau kosten – 22,75 Millionen Euro mehr als die ursprünglich geplanten 28,75 Millionen Euro.
Kostenexplosion beim neuen Schwimmbad: DuisburgSport braucht Millionen-Kredit
Einen „kleinen Puffer“ habe man eingeplant, sagte DuisburgSport-Chef Jürgen Dietz im August 2021. Jetzt braucht DuisburgSport einen ziemlich großen Puffer – und außerdem einen Kredit; ein Baudarlehen über die gesamte Bausumme mit einer Laufzeit von 30 Jahren will die Stadttochter zur Finanzierung aufnehmen. Schon 2021 hatte Dietz klar gesagt: „Jedes Jahr, das wir verschenken würden, würde den Preis um Millionen nach oben schieben.“
[Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Die Kostenexplosion für das neue Hallenbad begründet die Duisburger Verwaltung mit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg. „Seit 2021 haben sich die Bau-Marktpreise bekanntermaßen rasant und kaum kalkulierbar nach oben entwickelt“, heißt es in einer aktuellen Vorlage, vom ersten Quartal 2021 bis zum zweiten Quartal 2022 seien sie um 34,4 Prozent gestiegen. Eine Hochrechnung unter Annahmen der weiteren Preisentwicklung ergibt demnach die Gesamtkosten von 51 Millionen Euro brutto.
So soll das neue Südbad aussehen: DuisburgSport zeigt erstmals eine Visualisierung
Zusammen mit dem neuen Preisschild legt DuisburgSport eine präzisierte Fassung der Pläne und erstmals eine Visualisierung vor. „Südbad“ steht in großen Buchstaben auf einer noch größeren Fensterfront zur Großenbaumer Allee hin; innen bleibt es bei den bekannten Eckdaten, wenn auch mit ein paar Änderungen:
Schwimmen im Südbad: Was es für Bürger bietet
Bürger sollen im neuen Hallenbad in einem Becken von 12,5 mal 25 Meter Länge auf fünf Bahnen schwimmen können. Das Becken soll in Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich aufgeteilt sein, Wassertiefe: zwischen 90 Zentimetern und 3,50 Metern.
Für die Jüngsten gibt es ein Kleinkinderbecken von 30 Quadratmetern Fläche, zehn bis 30 Zentimeter flach soll hier das Wasser sein. Auch eine Kletterwand soll im Bürgerbereich untergebracht werden.
Trainieren im Südbad: Was es für Schulen und Sportvereine bietet
Für Schulen und Sportler gibt es sechs Bahnen auf einem etwas breiteren Becken; es misst 16,67 mal 25 Meter. „Das Sportbecken ist auf Wettkampftauglichkeit ausgerichtet“, heißt es in der Vorlage; nationale und internationale Wettkämpfe können hier laut DSV-Statuten allerdings nicht ausgetragen werden. Dafür aber Spiele von Wasserball und Unterwasserrugby. Junges Duisburg hatte diese Möglichkeit mit Blick auf den Deutschen Unterwasser Club Duisburg angeregt.
Auch interessant
Neben dem Sportbecken gibt es in diesem Bereich noch ein Lehrschwimmbecken von 12,5 mal sechs Meter. Die Bereiche von Bürgern sowie Sportlern und Vereinen sollen unter anderem durch Innenglasfassaden voneinander getrennt werden.
Neues Hallenbad in Großenbaum soll Wärme und Strom selber produzieren
Während der Bau des neuen Bads teuer wird, soll es im Betrieb vergleichsweise preiswert sein: 60 Prozent des Wärmebedarfs sollen drei Wärmepumpenanlagen liefern, die verbleibenden 40 Prozent sollen per Fernwärme fließen. Beim Strom sollen es 75 Prozent des Bedarfs sein, den das Südbad selbst erzeugt: über eine Photovoltaikanlage mit 1500 Quadratmetern auf dem Dach. Mit diesem Konzept werde „ein hoher Grad an Energiesicherheit erreicht, so dass die Abhängigkeit von Energieversorgungsturbulenzen auf dem Weltmarkt in diesem Projekt stark minimiert wird.“
Den Platz auf dem Dach teilt sich die Photovoltaikanlage mit Begrünung – und mit einer Dachterrasse zum Sonnenbaden. 450 Quadratmeter sollen in den Sommermonaten dafür zur Verfügung stehen.
>> DAS NEUE SÜDBAD IN DUISBURG: DER ZEITPLAN BIS ZUR ERÖFFNUNG
- Auf dem Parkplatz des neuen Südbads soll es jeweils zwei Ladepunkte für Pkw und E-Bikes geben. Für E-Bikes soll das Auftanken kostenlos sein. Eine Erweiterung dieser Ladeinfrastruktur ist bereits eingeplant.
- Der weitere Zeitplan: Bis zum zweiten Quartal 2023 soll das bisherige Hallenbad Großenbaum abgerissen sein. Fürs dritte Quartal 2023 ist der Baubeginn vorgesehen. Fertig werden soll das neue Südbad 2025 – im Dezember soll es eröffnet werden.