Duisburg. Der Weg zur Schule ist für Jonah Wansing Stress: Die Busse sind zu voll, halten nicht an – und er kommt zu spät zur Schule. Was die DVG sagt.
Seit dem neuen Schuljahr geht Jonah Wansing auf die Gesamtschule Süd in Duisburg-Großenbaum. Von Buchholz aus – ab der Münchener Straße – fährt der Fünftklässler mit dem Bus zur Schule. Eigentlich. Denn schon mehrfach kamen die Busse der Linien 940 und 942 nicht, waren zu voll oder viel zu spät, so dass die Eltern mit dem Auto einspringen mussten, damit der Sohn nicht zu spät zum Unterricht kommt.
Busse in Duisburg kommen zu spät oder häufig auch gar nicht
„Ich bin echt fassungslos“, sagt Sandra Wansing. „Die Kinder warten ab kurz vor halb acht an der Haltestelle und der Bus fährt einfach vorbei, weil er zu voll ist. Und der nächste Bus kommt häufig gar nicht oder viel zu spät. An anderen Tagen macht der Busfahrer die Tür einfach zu und die Kinder kommen nicht mehr mit.“ Zuletzt sei ein Junge von einem größeren Kind sogar aus dem Bus gezogen worden, damit er selbst noch mitfahren konnte, berichtet Sandra Wansing.
Bei Verspätungen oder ausgefallenen Bussen schreibt der Zehnjährige seiner Mutter dann immer sofort eine Nachricht, und sie versucht, schnellstmöglich eine Fahrgelegenheit zur Schule zu organisieren. Und das mit zwei kleinen Kindern zu Hause. „Wir zahlen 39 Euro fürs Monatsticket und müssen dennoch als Taxifahrer zur Verfügung stehen. Das alles zu organisieren, ist die Hölle.“
Dabei gibt es laut Fahrplan der DVG gleich mehrere Möglichkeiten, von der Münchener Straße aus nach Großenbaum zu gelangen. Die Linie 940 hält um 7.27 Uhr an der Münchener Straße, der Einsatzbus E 940 um 7.32 und 7.43 Uhr. Zudem gibt es noch die Line E 942 um 7.40 Uhr. „Wenn das immer so wäre, hätten wir das Problem nicht“, sagt Sandra Wansing. „Mein Sohn ist rechtzeitig an der Haltestelle, aber die Busse haben häufig Verspätung. Und vorher fährt kein Bus. Das ist eine komplette Fehlplanung. So kommen die Kinder einfach regelmäßig zu spät zur Schule. Wenn die Schule erst um 8.10 Uhr beginnen würde, dann wären auch die späteren Busse kein Problem.“
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Laut Kathrin Naß, Sprecherin der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), gibt es Busse auch vor 7.27 Uhr. Und zwar um 6.57 Uhr ab Münchener Straße. „Das macht natürlich auch keinen Sinn“, sagt die Mutter. Genauso wenig wie die andere Möglichkeit, erst mit der U-Bahn bis zur Sittardsberger Allee zu fahren und von dort die 941 zu nehmen. Die Fahrzeit würde dann anstatt elf Minuten knapp 20 Minuten dauern. „Das ist machbar, aber für einen Fünftklässler eigentlich keine Option, wenn es doch einen direkten Weg gibt.“
„Die Schulbusse halten in der Regel an jeder Haltestelle an“, sagt Kathrin Naß. „Es kann aber sein, dass ein Bus mal voll ist und daher keine Fahrgäste mehr aufnehmen kann. Dafür kommen dann aber danach weitere Busse, in die die Schülerinnen und Schüler einsteigen können. Wir werden die Situation vor Ort noch einmal genau beobachten“, sagt die Sprecherin.
Das wünscht sich auch Sandra Wansing – für sich und ihren Sohn. Denn: „Sobald das Wetter schlechter wird, werden ja noch mehr Kinder mit dem Bus zur Schule fahren. Dann sind doch alle Busse restlos überfüllt.“