Duisburg. An einer Duisburger Schule können sich Besucher schon bald ein Bild von Krieg und Flucht machen. Doch es geht noch um einen anderen Aspekt.
Die Schülerschaft des Mannesmann-Gymnasiums in Duisburg-Huckingen kann seit Dienstag im Vorraum der Aula rund 140 Fotografien aus dem Nahen Osten betrachten. Viele davon stammen aus Kriegs- und Krisengebieten wie Syrien, dem Irak oder dem Libanon. Organisiert wurde die Ausstellung von der Schülervertretung und dem Bund der deutschen katholischen Jugend Duisburg (BDKJ). „Aktuell geht es viel um die Ukraine. Wir wollen aber, dass all die anderen Kriege nicht vergessen werden“, erklärt Elftklässlerin Leandra Wolf.
Duisburger Schüler möchten ein Zeichen gegen Rassismus setzen
Das Mannesmann-Gymnasium beteiligt sich - wie ca. 3600 weitere Schulen im Bundesgebiet auch - an der Initiative „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.“ Hierzu gehört auch, dass die teilnehmenden Bildungseinrichtungen eine rassismuskritische Schulkultur leben. Die Ausstellung soll dazu einen Beitrag leisten.
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Die Fotografien sind allesamt zwischen 2015 und 2021 während verschiedener Exkursionen der evangelisch-theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum entstanden. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass die Bilder ausgestellt werden. Zuvor konnten sie bereits 2019 in Gera und 2020 in Bochum betrachtet werden. Damals liefen die Ausstellungen allerdings noch unter dem Titel: „Trümmer - Vertreibung - Leben.“ Das Mannesmann-Gymnasium hat diesen Titel nun aber geändert.
Es geht nicht nur um Flucht und Krieg, sondern auch um das Ankommen in Deutschland und Duisburg
„Unser neuer Titel ist ‚Alte Heimat, neues Land - Flucht, Vertreibung, Ankommen.‘ Wir wollten damit zeigen, dass es nicht nur um Flucht und Zerstörung geht, sondern auch darum, dass sich viele Menschen nun ein neues Leben in Deutschland aufgebaut haben.“, sagt Religionslehrerin und Mitorganisatorin Natascha Plagens.
Am Eröffnungsabend gibt es in Duisburg Filmvorführungen, Musik und ein orientalisches Buffet
Aktuell ist die Ausstellung nur für die Schülerschaft des Mannesmann-Gymnasiums zugänglich. Am 1. Juni findet jedoch eine große öffentliche Eröffnungsfeier statt. Hierzu sind auch Schulexterne herzlich eingeladen. Neben den Foto-Exponaten können sich die Besucher dann auch die zwei Kurzfilme „Seepferdchen“ und „Perspektiven auf Freiheit“ anschauen. In beiden Filmen werden Fluchtgeschichten und das Ankommen in der neuen Heimat thematisiert.
Ersterer wurde bereits beim Doxs-Kurzfilm-Festival 2021 mit der „Goldenen Klappe“ ausgezeichnet. Flankiert werden die Filme zudem mit Nachbesprechungen, bei welchem auch einige Beteiligte zu Wort kommen werden. Doch die Besucher werden auch kulinarisch an die Region Nahost herangeführt. Am Eröffnungsabend soll es nämlich auch ein orientalisches Buffet geben. Zudem spielt das Schulorchester. Nach der Eröffnung am 1. Juni wird die Ausstellung noch für weitere neun Tage in der Schule bleiben.
Los geht die Eröffnungsfeier am 1. Juni um 16.30 Uhr in der Aula des Mannesmann-Gymnasiums, Am Ziegelkamp 13.