Duisburg-Neuenkamp/Wedau. Der DJK SV Poseidon kann das Hallenbad Neuenkamp nicht länger betreiben und hat den Vertrag gekündigt. Das ändert sich für die Schwimmer.

Der zweite Corona-Sommer in Folge und die dadurch deutlich zurückgegangenen Besucherzahlen im Freibad Wolfssee waren für Frank Skrube, den Vorsitzenden des DJK SV Poseidon, ausschlaggebend, jetzt die Reißleine zu ziehen: „Wir haben nach Gesprächen mit DuisburgSport die Stadt darum gebeten, den Betriebsführungsvertrag für das Hallenbad Neuenkamp vorzeitig zu beenden. Wir haben unsere Rücklagen aufgebraucht. Die 90.000 Euro Verlust, die das Hallenbad pro Jahr macht, können wir nicht mehr subventionieren.“

Ins Freibad Wolfssee kamen im Jahr 2021 so wenig Besucher wie seit vielen Jahren nicht. So konnte der DJK SV Poseidon keine Rücklagen durch die Einnahmen bilden.
Ins Freibad Wolfssee kamen im Jahr 2021 so wenig Besucher wie seit vielen Jahren nicht. So konnte der DJK SV Poseidon keine Rücklagen durch die Einnahmen bilden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

In den letzten Jahren war dies noch immer möglich. Aufgefangen wurden die Kosten – zum Beispiel Heizkosten, Reinigung, Personal – durch die Einnahmen aus dem Freibad Wolfssee. Aber sowohl 2020 als auch 2021 kam nur noch ein Bruchteil der Besucher ins Freibad. „2020 hatten wir 20.000 Gäste, im letzten Sommer waren es gerade noch 13.000 Besucher“, sagt Skrube. „Und ehrlich gesagt gehe ich nicht davon aus, dass es 2022 viel besser werden wird. Also mussten wir handeln, um den Verein nicht zu gefährden.“ Knapp 280 Mitglieder zählt der DJK SV Poseidon.

Stadt Duisburg entscheidet am 24. Januar, ob der Vertrag vorzeitig beendet werden kann

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„Im Grunde hätten wir schon zu Beginn des letzten Jahres das Bad abgeben müssen“, sagt Frank Skrube. „Früher war es eine ganz andere Sache, ein Bad als Verein zu betreiben. Das lief über viele Ehrenamtler, die Wasseraufsicht über die DLRG. Heute ist das ein Wirtschaftsbetrieb. Und so müssen wir nun auch handeln.“

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Ob der DJK SV Poseidon nun vorzeitig aus dem Betriebsführungsvertrag rauskommt, wird der Betriebsausschuss DuisburgSport in der Sitzung am 24. Januar treffen. Am Donnerstag wurde das Thema im nichtöffentlichen Teil der Bezirksvertretung Mitte angehört, bestätigt die Stadt. „Ich hoffe sehr, dass das klappt“, sagt Frank Skrube. Der Vertrag läuft eigentlich noch bis 2024. „Wir haben aber fristgerecht zum 1. April gekündigt.“

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Was die Aufgabe des Bades für die Schwimmer in Duisburg bedeutet, steht noch nicht fest. „Ich gehe davon aus, dass es zunächst einen anderen Betreiber für das Bad geben wird“, sagt der Vorsitzende. „Langfristig hat das Hallenbad Neuenkamp, so wie die anderen Hallenbäder der Stadt Duisburg, sicher seine Schuldigkeit getan.“

Freie Schwimmzeiten im Hallenbad Neuenkamp nur vormittags

Aktuell kann das Hallenbad Neuenkamp kostenfrei von den Vereinsmitgliedern genutzt werden. Zudem gibt es Karten für alle Nichtmitglieder an der Kasse. „Wenn wir an einem Vormittag mal 20 Euro eingenommen haben, dann war das schon ein guter Tag“, sagt Skrube. „Die Öffnungszeiten vormittags bis 12 Uhr sind ja auch überschaubar.“