Duisburg/Krefeld. Über die Zukunft der B 288-Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld entscheidet eine Berechnung. Das sagt Straßen.NRW zu den ersten Ergebnissen.
Abriss oder Ausbau? Die Zukunft der Uerdinger Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld bleibt auch im neuen Jahr 2022 erst einmal unklar. Ende vergangenen Jahres wollte Straßen.NRW eigentlich eine Berechnung zur Tragfähigkeit des Bauwerks vorlegen. Zu deren Ergebnis äußert sich der Landesbetrieb auf Anfrage nur knapp.
Straßen.NRW: Rheinbrücke zwischen Duisburg und Krefeld muss weiter untersucht werden
„Die aktuellen Ergebnisse aus dem Dezember 2021 zeigen, dass das Bauwerk weiter untersucht werden muss“, sagt Sprecher Gregor Hürter von Straßen.NRW. Insbesondere will der Landesbetrieb Materialproben entnehmen und auswerten.
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Die Rheinbrücke zwischen Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Mündelheim stammt aus dem Jahr 1936. Damals wurde Beton deutlich dünner verbaut als heute. 2019 wurde die Brücke deshalb vorübergehend für Lkw mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen gesperrt, zusätzlicher Beton wurde in die entstandenen Löcher gespritzt. Ohne diese Reparatur wäre die Brücke nach damaligen Angaben von Straßen.NRW einsturzgefährdet gewesen.
Ziel von Straßen.NRW: Die Rheinbrücke Uerdingen/Mündelheim zu erhalten
Ob diese Sanierung das Problem dauerhaft behebt, ist noch unklar. „Zielsetzung des Landesbetriebs ist, die Brücke weiterhin zu erhalten“, sagt Hürter. Dazu könnte die Brücke nötigenfalls entsprechend verstärkt werden. Vom Abriss mit anschließendem Neubau bis zum Erhalt der Brücke und einem Ausbau auf vier Spuren reichen die Szenarien für die Zukunfts des Verkehrs über den Rhein an dieser Stelle.
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Die Duisburger Verwaltung bevorzugt eine besonders teure Variante: Die auf vier Streifen ausgebaute Bundesstraße B 288 soll in Tunnellage durch Mündelheim geführt werden. Dieses Ziel bekräftigte im April 2021 der Rat der Stadt einstimmig, lediglich Grüne und FDP enthielten sich. Aus der Vorlage geht auch hervor, dass nach dem Wunsch Duisburgs die heutige Rheinbrücke stehenbleiben soll – reduziert auf eine Fahrtrichtung auf zwei Spuren und ergänzt um eine zweite Rheinbrücke für den Verkehr zwischen Duisburg und Krefeld in der anderen Richtung.
Verkehr auf der B 288-Rheinbrücke: bis zu 450 Lkw pro Stunde
23.000 Fahrzeuge überqueren pro Tag die Rheinbrücke Uerdingen, in Spitzenzeiten rollen bis zu 450 Lkw pro Stunde darüber. Eine erhebliche Belastung für das denkmalgeschützte Bauwerk – auch deshalb wird es einmal im Quartal kontrolliert. Die jüngsten Zahlen stammen allerdings aus dem Jahr 2019. Aktuelle Werte soll eine dauerhafte Zählanlage liefern, die Straßen.NRW im Sommer 2021 einrichtete.
Von Ergebnissen der „vertieften Brückennachrechnung“ geht Straßen.NRW in den kommenden Monaten aus. In der Ratssitzung 2021 ging Oberbürgermeister Sören Link von einem Ausbau noch in diesem Jahrzehnt aus.