Duisburg. Highlight für 6-Seen-Wedau: An historischer Stelle soll ein Restaurant entstehen. Und: Der Investor nennt neue Details zum Einkaufszentrum.

Neue Einkaufsmöglichkeiten und ein Restaurant im denkmalgeschützten Stellwerk: Zum geplanten neuen Nahversorgungszentrum 6-Seen-Wedau werden neue Details bekannt. Fest steht: Das Projekt verzögert sich – ursprünglich hätte 2021 Baubeginn sein sollen. Das wird nicht mehr zu halten sein.

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Bereits der bisher bestehende Bebauungsplan (1061 II) schreibt fest, dass sich die Nahversorgungsmöglichkeiten der Einwohner und Einwohnerinnen von Wedau und Bissingheim deutlich verbessern sollen. Bisher müssen die Bewohner beider Stadtteile diese zum Einkaufen verlassen: In Wedau fand das Einzelhandelsgutachten aus dem Jahr 2019 im Umfeld des Marktes gerade mal einen Discounter – Netto – , eine Metzgerei, einen Getränkemarkt und sonstige Einzelhandelsbetriebe wie eine Apotheke. In Bissingheim sieht es noch schlechter aus, das Gutachten stellte für beide Stadtteile „eine deutliche Unterversorgung“ fest.

Neues Einkaufszentrum bietet Supermarkt, Discounter, Biomarkt, Getränkemarkt

Dagegen mutet das geplante neue Nahversorgungszentrum wie ein Einkaufsparadies für den täglichen Bedarf an: An einer Stelle finden sich demnächst Supermarkt und Discounter, Biomarkt, Getränkemarkt sowie kleinere Geschäfte unter anderem für Obst und Gemüse oder Feinkost sowie Blumen. Bis zu drei Etagen soll das neue Einkaufszentrum hoch sein.

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Was sich durch den zusätzlichen Bebauungsplan allein fürs Nahversorgungszentrum (2044) ändert, ist vor allem der Zuschnitt des Plangebietes: Die bisher vorgesehene Fläche beinhaltete nicht das denkmalgeschützte Stellwerk II, im neuen Plan sind die Gebäude enthalten. Überraschend ist diese Änderung nicht: Der Investor des Nahversorgungszentrums, das Dortmunder Unternehmern Dreier Immobilien (DIAG), hatte mit dem Kauf des Grundstücks von der Deutschen Bahn auch das Stellwerk II sowie das sogenannte BASA-Gebäude erworben, einen Bunker.

6-Seen-Wedau: Investor plant Restaurant in Duisburgs historischem Stellwerk

Das historische Stellwerk 2 auf 6-Seen-Wedau steht unter Denkmalschutz. Investor DIAG will es renovieren und dort ein Restaurant einrichten. 
Das historische Stellwerk 2 auf 6-Seen-Wedau steht unter Denkmalschutz. Investor DIAG will es renovieren und dort ein Restaurant einrichten.  © DB | Stellwerk 2

Welche Pläne es für das historische Stellwerk gibt, beantwortet ein Vertreter von DIAG auf Anfrage der Redaktion: „Wir wollen es renovieren und können uns da gut eine gastronomische Nutzung vorstellen“, kündigt er an. Das historische Stellwerk im Süden der Fläche könnte eine attraktive Adresse für ein neues Restaurant werden.

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Was weitere Details angeht, hält sich der Entwurf des neuen Bebauungsplans bedeckt: Zwar wird er laut Stadt nötig, weil die Pläne des Investors DIAG zum Teil nicht mit dem bisherigen Bebauungsplan übereinstimmen. Bei der Anpassung an dessen Pläne geht es laut städtischen Unterlagen unter anderem um eine „Feinsteuerung der zulässigen Nutzungen“, hier geht es zum Beispiel um das Sortiment und die Größe der Verkaufsflächen. Weitere Änderungen betreffen die Höhe der geplanten Gebäude.

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Konkreter werden die Unterlagen, die seit dem 8. November öffentlich ausliegen, nicht. Bauweise, Maß der baulichen Nutzung, Flächen für Stellplätze und Tiefgaragen: Bei all diesen Punkten steht im Planentwurf nur „wird im weiteren Verfahren ergänzt“. Immerhin: Den Planskizzen lässt sich entnehmen, dass auf der Nordseite der Einkaufsfläche 281 Parkplätze vorgesehen sind.

Etwas verrät immerhin Investor DIAG selber: Auf den Obergeschossen von Supermarkt und Discounter sind demnach Flächen für Büros und Arztpraxen vorgesehen.

>> NAHVERSORGUNGSZENTRUM: PLÄNE LIEGEN BIS 30. NOVEMBER AUS

  • Den Planentwurf können Interessenten noch bis zum 30. November einsehen auf duisburg.de/bauleitplanung oder im Amt für Stadtentwicklung und Projektmanagement, Friedrich-Albert-Lange-Platz 7, in den Vitrinen vor den Zimmern U 24 und U 25.
  • Auskünfte gibt es nur nach vorheriger Terminabsprache: montags bis donnerstags von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 14 Uhr unter 0203 283-3362 oder j.freund@stadt-duisburg.de.
  • Stellungnahmen nimmt das Amt ebenfalls entgegen; sie sind zu richten an den Oberbürgermeister der Stadt Duisburg.

>> EINKAUFSZENTRUM BEKOMMT LÄRMSCHUTZ

  • Als Lärm- und Sichtschutz Richtung Wohngebäude ist im Süden und Westen des Nahversorgungszentrums eine Fläche geplant, auf der Bäume und Sträucher angepflanzt werden sollen.
  • An der westlichen Seite ist außerdem eine Wall-Wand-Kombination mit einer Höhe von rund neun Metern angedacht. Falls sie nötig wird – ein Schallgutachten soll das klären – ist geplant, sie zu bepflanzen.
  • Neue Details gibt es auch zur auf dem Gelände von 6-Seen-Wedau geplanten Grundschule: Sie soll südlich des Nahversorgungszentrums entstehen. Ein Hektar ist diesem Zweck vorbehalten. Die neue Grundschule soll bis zu vier Klassen pro Jahrgang bekommen.