Duisburg-Buchholz. Durch eine Dachaufstockung entsteht in Duisburg-Buchholz neuer Wohnraum. Die Genossenschaft Duisburg-Süd investiert fünf Millionen Euro.
Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd (WoGeDu) stockt fünf Häuser an der Innsbrucker Allee 32-40 um ein Geschoss auf. Ein ähnliches Konzept setzt Vonovia in Hüttenheim um. Denn so entsteht neuer Wohnraum ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Außerdem ist die Dachaufstockung preisgünstiger und schneller fertig als ein Neubau.
Durch die Aufstockung entstehen zwölf zusätzliche Wohnungen an der Innsbrucker Allee, drei Drei-Raum- und neun Zwei-Raum-Wohnungen. Das Bauprojekt im Duisburger Süden erweckt viel Aufsehen bei Passanten, schon mancher hat bei der WoGeDu nachgefragt. Die Wohnungen werden allerdings ausschließlich an Mitglieder der Wohnungsgenossenschaft vermietet. Und die WoGeDu nimmt derzeit keinen neuen Mitglieder auf.
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Die dreigeschossigen Flachdachgebäude erhalten eine weitere Etage. Architektin Claudia Rüber sagt: „In der Statik haben die Häuser noch Reserven, die Flachdachbauweise der Gebäude war für die Planungen von Vorteil.“
Wohnungen im Dachgeschoss sind problemlos mit dem neuen Aufzug zu erreichen
So wie sich das neue Geschoss derzeit optisch darstellt, wird es zum Bedauern mancher Anwohner nicht bleiben, sagt Jan Rothe aus dem Vorstand der Wohnungsgenossenschaft: „Die Holzwände bilden den Kern, außen erhalten die Wohnungen eine Dämmung, und die Innenwände werden mit Trockenbauelementen verkleidet. Das ist allein auch schon aus Brandschutzgründen notwendig.“
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Erreichen wird man das zusätzliche Geschoss mit einem Aufzug, die Wohnungen sind über einen Laubengang zugängig. Die Aufzugschächte werden neben die Eingänge gebaut. Die Mieter der unteren Geschosse, die an einem „Aufzug-Eingang“ wohnen, profitieren ebenfalls davon. Allerdings hält der Aufzug im Bestandsbau jeweils zwischen den Etagen, eine halbe Treppe müssen sie dann immer noch bis zu ihrer Wohnung bewältigen. Jan Rothe: „Das war technisch leider nicht anders zu lösen.“
Häuser in Buchholz: energetische Sanierung
Auch eine umfassende energetische Verbesserung steht an. Die Häuser erhalten eine neue Dämmung, alle Wohnungen werden mit dreifach verglasten Fenstern ausgestattet, die auch auf der Seite zur Straßenbahntrasse für einen verbesserten Schallschutz sorgen. Die Kelleraußenwände werden abgedichtet und die Untergeschossdecken werden zusätzlich gedämmt.
Dass die Fassade einen neuen freundlichen Anstrich erhält, gehört auch zu den Sanierungsarbeiten, ebenso die Errichtung einer Mieterstrom-Photovoltaikanlage zur Stromversorgung mit erneuerbarer Energie. Auf größere Balkone dürfen sich die Mieter auch freuen. Die alten Beton-Balkone werden praktisch „herausgeschnitten“ und durch neue Vorstell-Balkone aus Aluminium ersetzt.
Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd investiert fünf Millionen Euro
Uwe Meyer rechnet mit Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro für die derzeitigen Maßnahmen an beiden Gebäuden, mit dem Abschluss der Arbeiten sei Anfang 2022 zu rechnen.
Die Frage, ob alle Genossenschaftshäuser der Ende der 1970er-Jahre errichteten Siedlung zwischen Bregenzer Straße und Innsbrucker Allee mittelfristig in gleicher Weise saniert werden, wollte Uwe Meyer nicht klar beantworten. Allerdings war ihm zu entlocken, „dass man derzeit überlege“.
>> JEDER MIETER IST MITGLIED DER GENOSSENSCHAFT
• Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd geht auf den von Hermann Grothe im Jahr 1905 gegründeten Beamten-Wohnungsverein zu Duisburg zurück. Daraus entstand durch Fusion mit anderen Wohnungsgenossenschaften 1941 die „Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd“.
• Bis zum Jahr 2000 war der Wohnungsbestand auf 4200 Wohnungen angewachsen. Die Wohnungen befinden sich in verschiedenen Stadtteilen südlich der Ruhr. Jeder Mieter ist gleichzeitig Mitglied der Genossenschaft. Der Genossenschaftsanteil beträgt 750 Euro und wird jährlich mit vier Prozent verzinst. Derzeit gibt es 7000 Mitglieder. Die große Nachfrage nach Genossenschaftswohnungen führte dazu, dass aktuell ein Aufnahmestopp gilt.