Duisburg-Rahm. Bis zum 2. Juli liegen die Planentwürfe für das Gebiet Am Rahmerbuschfeld aus. Die Bürgerinitiative will das Landschaftsschutzgebiet erhalten.

Auf 4,2 Hektar in Duisburg Rahm sollen in den nächsten Monaten auf dem bisherigem Landschaftsschutzgebiet bis zu 83 neue Häuser und Wohnungen entstehen. Bürger haben noch bis zum kommenden Freitag, 2. Juli, Zeit, um Einwände zu erheben. Daran arbeitet auch unermüdlich die Bürgerinitiative Naturerhalt Rahmerbuschfeld.

Die Gründer der Bürgerinitiative, Thomas und Claudia Anthonj, haben in den letzten Wochen mit Unterstützung der Duisburger Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales, Spenden gesammelt, um die anfallenden Kosten für die Prüfung sämtlicher Gutachten, die auffällig sind, und später auch die Anwaltskosten zu begleichen. „Mittlerweile haben wir so viel Geld von den Duisburgern bekommen, dass unsere Kosten dahingehend gedeckt sind“, sagt Claudia Anthonj. „Die Gutachten sind auch schon geprüft worden.“ Das genaue Ergebnis will Claudia Anthonj aber noch nicht verraten, Beratungen mit den Anwälten stehen noch an. „Nur so viel: Für unser Vorhaben, das Neubaugebiet Am Rahmerbuschfeld zu verhindern und das Landschaftsschutzgebiet zu erhalten, sieht es gut aus.“

Das geplante Neubaugebiet Rahmerbuschfeld ist nur 50 Meter vom Naturschutzgebiet Überanger Mark entfernt.
Das geplante Neubaugebiet Rahmerbuschfeld ist nur 50 Meter vom Naturschutzgebiet Überanger Mark entfernt. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die Bürgerinitiative ist froh, in Berlin einen Gutachter gefunden zu haben, der sich letztendlich auch bereit erklärt hat, die Prüfungen zu übernehmen. „Das war gar nicht so leicht“, sagt Claudia Anthonj. „Viele Gutachter fanden die Aufgabe zwar spannend, waren aber auf die ein oder andere Art mit Duisburg geschäftlich verbandelt. Der Berliner Gutachter ist eine Empfehlung des BUND und mit ihm sind wir sehr zufrieden.“

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Mehr als 100 Seiten umfasst der Umweltbericht der Stadt Duisburg zum geplanten Neubaugebiet Rahmerbuschfeld. Das größte Konfliktpotenzial gibt es mit dem nahe gelegenen Naturschutzgebiet nach der Flora-Fauna-Richtlinie (FFH). Der wird nur auf neun Seiten thematisiert. Das Fazit der Verwaltung: Das Bauvorhaben sei „unbedenklich“ in Bezug auf das besonders streng geschützte FFH-Gebiet – obwohl dadurch der vorgeschriebene Mindestabstand unterschritten würde. Um genau dieses Gutachten geht es hauptsächlich bei der Prüfung durch den Gutachter.

Bürgerinitiative benötigt weiter Spenden aber auch Einwände gegen den Bebauungsplan

Die Bürgerinitiative freut sich „natürlich weiter über jede Spende“, hofft aber auch noch auf Unterstützung anderer Art: „Bis Freitag können noch Einwände gegen den Bebauungsplan eingebracht werden“, sagt die Gründerin der Bürgerinitiative. „Für alle, die vielleicht nicht genau wissen, wie so etwas gemacht wird, haben wir auf unserer Internetseite Argumentationshilfen gesammelt. Daraus kann sich jeder bedienen.“

>>DIE BÜRGERINITIATIVE

  • Die Bürgerinitiative „Naturerhalt Rahmerbuschfeld“ ist eine Interessengemeinschaft mit dem Zweck, das Landschaftsschutzgebiet „Rahmerbuschfeld“ als komplettes Biotop und Naherholungsgebiet zu erhalten und die Ortsmitte von Duisburg-Rahm zu bewahren.
  • Bleibt die Politik bei den bisherigen Plänen für ein Neubaugebiet auf dem Rahmerbuschfeld, will die BI zur Not bis vor Gericht dagegen kämpfen.