Duisburg-Rahm. In Rahm will ein Duisburger ein Corona-Testmobil aufstellen. Die Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung hat er – aber die Stadt ist dagegen.

Für den Friseurbesuch, zum Einkaufen mit Termin und vor allem für den Schulbesuch braucht man ihn: einen negativen Corona-Schnelltest. Über du-testet.de können Duisburger Bürger derzeit an 23 verschiedenen Orten stadtweit einen solchen Schnelltest buchen. Mehr Standorte soll es laut Auskunft der Stadt aber erst einmal nicht geben. „Derzeit sind die Kapazitäten der Stadt ausreichend, die Standorte sind sehr gut ausgestattet und entsprechen den hygienischen Anforderungen für die Tests“, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem auf Nachfrage.

Stadt Duisburg sieht aktuell keinen Bedarf an weiteren Corona-Schnelltestzentren

Eine Aussage, die Torsten te Paß nicht nachvollziehen kann. Der Rahmer betreibt als Lizenznehmer ein Schnelltestmobil, das er gerne in Rahm auf dem Platz vor der katholischen Kirche St. Hubertus aufstellen würde. Die Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung hat te Paß und auch eine Lizenz zum Testen in Düsseldorf – in Duisburg ist sein für die Bürger kostenloses Angebot aber nicht gewollt.

„Ich verstehe das nicht“, sagt Torsten te Paß. „Wir sind in unserem Testmobil in der Lage, rund 120 Schnelltests pro Tag durchzuführen. Damit stehe ich doch nicht in Konkurrenz zu den städtischen Schnelltestzentren. Im Gegenteil. Ich biete den Rahmer Bürgern einen zusätzliche Service, die so nicht nach Großenbaum oder Huckingen zum Testen müssten.“ Zudem verfüge er über Speicheltests, die das Testen für Kinder „viel angenehmer gestalten, als die in der Schule angelieferten Selbsttests mit Nasenabstrich.“

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Sowohl die katholische Kirchengemeinde Großenbaum/Rahm als auch die Schulleiterin der Grundschule GGS Am Knappert haben sich für eine solche mobile Teststation ausgesprochen. „Wir haben das recht unbürokratisch auf dem kurzen Dienstweg besprochen und für gut befunden“, sagt Diakon Thomas Löv. „Pfarrer Roland Winkelmann hat sofort zugestimmt, dass Torsten te Paß das Testmobil auf dem Grundstück der Kirche aufstellen darf.“

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Torsten te Paß will mit seinem Testbus in Duisburg-Rahm auf Corona testen.
Torsten te Paß will mit seinem Testbus in Duisburg-Rahm auf Corona testen. © te Paß

„Ich bin der Meinung, dass es für alle Rahmer Bürger ein wohnortnahes hilfreiches Angebot sein könnte“, sagt auch Edith Winter, Schulleiterin der GGS Am Knappert. „Es gibt Schüler, die anstelle der Durchführung eines Selbsttests in der Schule lieber mit den Eltern in ein Testzentrum gehen. Hier wäre ein Testmobil vor Ort ein familienfreundliches Angebot, dass gerade in aktuellen Lage zur Entlastung der Familien beitragen könnte.“

Eine Genehmigung für das Aufstellen einer Teststation ist erforderlich

Aber trotz zahlreicher Fürsprecher bleibt die Stadt Duisburg bei ihrer Aussage, dass es aktuell keinen „Bedarf an weiteren Schnelltest-Zentren“ gebe. Für den Fall, dass die Lage sich ändert und die Stadt Duisburg das Testangebot erweitern muss, „kommen wir gerne auf Angebote von externen Dienstleistern zurück.“ Zusätzlich weist Stadtsprecherin Gabi Priem darauf hin, dass für „das Aufstellen einer Teststation eine Genehmigung nach der Coronateststrukturverordnung benötigt wird.“ Unabhängig vom Aufstellort.

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„Jetzt kann ich mir überlegen, ob ich mein Testmobil an der Grenze zu Rahm in Angermund aufstelle“, sagt Torsten te Paß. Der Standort wäre zwar nicht ganz so zentral wie der Platz gegenüber vom Supermarkt, „aber damit würde ich dennoch ortsnah bleiben.“