Duisburg-Mündelheim. Ende 2020 gab es am Mündelheimer Rheinbogen eine Probebohrung nach Kies. Erneut wehrt sich die Politik gegen den Kiesabbau – parteiübergreifend.
Nach der Probebohrung nach Kies im Mündelheimer Rheinbogen Ende des vergangenen Jahres stellt die Bezirksvertretung Süd in einem parteiübergreifenden Antrag erneut klar: Mit Zustimmung der Politik ist ein Kiesabbau im Duisburger Süden nicht denkbar. Oberbürgermeister Sören Link wird darin aufgefordert, „alle rechtlichen Mittel zur Verhinderung des Kiesabbaus auszuschöpfen.“
Die Pläne der Kiesindustrie, im Mündelheimer Rheinbogen auf einer Fläche von 92 Hektar bis zu 35 Millionen Tonnen Kies abzubauen, stoßen auf viel Gegenwehr. In ihrem Antrag argumentieren die Parteien, die Fläche sei Teil von Landschaftsschutzgebieten und diene in der Industriestadt Duisburg als Naherholungsgebiet.
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Der Antrag betont auch, es sei „eine Steigerung des Schwerlastverkehrs in den betroffenen Stadtteilen zu befürchten.“ Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (Miro) kalkuliert für den Fall einer Kiesgewinnung im Duisburger Süden mit rund 300 Lkw zusätzlich pro Tag auf der vielbefahrenen Bundesstraße B 288.
Ein weiteres Argument des parteiübergreifenden Antrags gegen den Kiesabbau: „Landschaftsveränderungen in den Abbaugebieten sind immens.“ Und: Kies und Sand reinigten bei der Versickerung das Oberflächenwasser.
Antrag aller Parteien – bis auf die AfD
Der Antrag sollte ursprünglich in die für Februar geplante Sitzung der Bezirksvertretung Süd eingebracht werden, die allerdings wegen der Corona-Pandemie ausgefallen ist. Die nächste Sitzung ist für März geplant. Für den Antrag zusammengeschlossen haben sich alle Mitglieder der Bezirksvertretung Süd bis auf die AfD. Die übrigen Parteien hatten schon am Abend der Kommunalwahl im September 2020 angekündigt, nicht mit der rechtspopulistischen Partei zusammenzuarbeiten.