Duisburg-Ruhrort. Gernot Schwarz ist der „Präsident“ des Fotoclubs Ruhrort. Nun hat er aus einem ehemaligen Ladenlokal ein Atelier gemacht und zeigt seine Fotos.

Gernot Schwarz hat sich mit dem Studio 37 einen langgehegten Traum erfüllt. In einem ehemaligen Ladenlokal an der Fabrikstraße in Duisburg-Ruhrort, in dem früher Pelze und Goldschmuck den Besitzer wechselten, hat er ein Atelier eingerichtet. Dort zeigt der „Präsident“ des Ruhrorter Fotoclubs „eine bunte Mischung“ – Motive aus Paris und Düsseldorf hängen neben solchen aus dem Hafenstadtteil.

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Der 65-Jährige wurde in Homberg geboren und „dann nach Düsseldorf verschleppt“. Er machte eine Ausbildung zum Elektro-Installateur, später arbeitete er in der Erwachsenenbildung. In der Landeshauptstadt engagierte er sich im Verband Bildender Künstler, organisierte einmal im Jahr eine Versteigerung und lernte so Künstler wie Günther Uecker und deren Ateliers kennen. „Damals dachte ich mir, dass ich so etwas auch mal haben möchte, aber daran war gar nicht zu denken.“ In Düsseldorf war Schwarz vor allem als Bildender Künstler unterwegs. Seitdem er 2011 nach Ruhrort zurückkehrte, reizt ihn mehr die Fotografie.

Fotos zeigen Pariser Tauben und Szenen an der Bude in Duisburg

Einige Bilder, die nun in dem Atelier hängen, sind mit der „Diggi“ entstanden, wie er seine kleine Digital-Kamera nennt. Für andere nutzt er analoge Technik, eine Leica. „Ich hab sogar zwei, eine für Farbfotos, eine für Schwarz-Weiß, das ist ein bisschen dekadent“, sagt er und lächelt verschmitzt. Szenen vom Blauen Büdchen sind ebenso zu sehen wie architektonische Fotos vom Hyatt-Hotel oder auffliegende Tauben in Pariser Straßen. „Da habe ich eine halbe Stunde auf den richtigen Moment gewartet“, gibt Schwarz einen Einblick in seine Arbeitsweise. Ein etwas kitschiger Sonnenuntergang mit einem kreuzenden Binnenschiff vor Ruhrort fehlt ebenso wenig. „Eigentlich interessiert mich sowas ja wenig, aber die Himmelszeichnung fand ich interessant.“ Genauso wie eine Häuserfront, die in Scheinwerferlicht getaucht ist. Nichts, was man klassisch als „schön“ bezeichnen würde, aber die Atmosphäre des Moments einfängt.

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Einen guten Überblick über die verschiedenen Arbeiten von Gernot Schwarz bekommt man in seinen Fotobüchern, die als Ansichtsexemplare auf einem Tisch liegen. Als Verkaufsgalerie ist das „Studio 37“ nicht unbedingt gedacht. Vielmehr soll es ein Treffpunkt werden für die Mitglieder des Ruhrorter Fotoclubs, als „ständige Vertretung“ bezeichnet der 65-Jährige die Galerie.

Neben seinen Bildern soll auch immer wieder das Werk von befreundeten Künstlern gezeigt werden. Gewissermaßen ist der Name „Fotoclub Ruhrort“ ja ohnehin ein Etikettenschwindel, denn es gibt auch Mitglieder aus anderen Stadtteilen. Allerdings hat es sich eingebürgert, dass die Fotografen sich einmal im Monat in der Ruhrorter Gaststätte „Zum Hübi“ treffen.

Nun freut sich der Ruhrorter, dass er sich mit dem Atelier einen Traum erfüllt hat. Im Hintergrund läuft klassische Musik. „Ich genieße es, hier zu sitzen, eine zu rauchen und dabei ein Bierchen zu trinken.“

>> BESUCH IM ATELIER NACH ANMELDUNG MÖGLICH

Nicht nur Gernot Schwarz will eigene Bilder zeigen. Auch Einzelausstellungen anderer Fotografen seien an der Fabrikstraße möglich.

Standardisierte Öffnungszeiten gibt es nicht, Besucher sollen Termine vereinbaren – nicht nur in Corona-Zeiten. Interessenten melden sich am besten per E-Mail an: ruhrorterfotoclub@gmx.de.