Duisburg-Hüttenheim. Hüttenheimer kritisieren „Sanierungsstopp“ bei der Mannesmann-Siedlung. Vonovia widerspricht. Und sagt: Eigentlich seien die Arbeiten unnötig.

Das nächste Kapitel im Clinch der Mieter der Hüttenheimer Uhrenturmsiedlung und der Vonovia: Die versprochenen Sanierungen von Fassaden und Hausfluren seien zu einem vollständigen Stopp gekommen, kritisiert ein Vertreter der Mietergemeinschaft. Einige sanierte Treppenhäuser und eine gereinigte Fassade, das sei die Bilanz im Duisburger Süden bis jetzt, die große Generalüberholung bleibe aus. Die Vonovia widerspricht – und nennt Details zu Investitionssumme und Zeitplan der Maßnahmen.

Hüttenheimer Mieter hatten sich von der Vonovia-Renovierung mehr versprochen

„Es gab eine Probereinigung an einem Objekt, außen an der Fassade“, erklärt Thomas Stahlbaum von der Mietergemeinschaft. Er ist aufgebracht, die Bewohner der Uhrenturm-Siedlung hatten sich von den Maßnahmen mehr erhofft. „Vereinzelt wurden Treppenhäuser saniert, aber das waren vielleicht ein oder zwei Stück. Teilweise wurden Haustüren abgeschliffen, aber dann nicht lackiert.“

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„Es gibt und gab keinen Sanierungsstopp“, erklärt Vonovia-Sprecherin Bettina Benner. Bei „solchen großen Maßnahmen“ könne es aber zu Pausen kommen, die als Stopp wahrgenommen würden. 2021 sollen die Arbeiten fortgesetzt und abgeschlossen werden, und Benner ergänzt: „Wenn es sich um einen denkmalgeschützten Bestand handelt, muss man mit Augenmaß und Ruhe die Dinge umsetzen und immer mit Rücksprache zum Denkmalamt arbeiten.“ Die Uhrenturm-Siedlung, auch Mannesmann-Siedlung genannt, ist denkmalgeschützt.

Vonovia: Sanierung in Hüttenheim „war aus technischer Sicht nie nötig“

„Wir hatten immer nur eine Reinigung geplant und auch kommuniziert“, erklärt die Sprecherin weiter, „eine Sanierung war aus technischer Sicht nie nötig.“ Die 680.000 Euro Investitionsvolumen, betont Bettina Benner, würden von der Vonovia getragen und nicht auf die Mieter umgelegt.

Die Arbeiten in der Uhrenturm-Siedlung setzen sich aus vielen kleineren Maßnahmen zusammen. Dazu gehören, der Neuanstrich der Treppenhäuser, der Austausch von Schaltern und Lampen, die Aufarbeitung und Lackierung der Fensterläden oder die Reinigung der Außenfassade an den Hausvorderseiten.

Abschluss der Arbeiten auf drei Straßen im Jahr 2021

Begonnen habe das Projekt im Jahr 2018 mit einer ersten Fassadenreinigung und dem Anstrich von Treppenhäusern, so Benner. Die fehlenden Maßnahmen, unter anderem die Renovierung der Treppenhäuser und die Reinigung der restlichen Fassaden, sei in Blöcken geplant und mit dem Denkmalschutz abgestimmt.

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„2019 waren die Straßen Förkelstraße, Am Himgesberg und Rosenbergstraße an der Reihe. In diesem Jahr wurden die Arbeiten im Block V auf der Straße ,An der Batterie’ durchgeführt“, erklärt die Sprecherin. Im nächsten und letzten Jahr der Maßnahmen sollen die Vonovia-Objekte auf der Förkelstraße 1 bis 11, der Rosenbergstraße 11 bis 17 und der Ungelsheimer Straße 60 bis 68 den Abschluss machen. Parallel zu diesen Vorgängen rund um den Mietbestand der Vonovia, ergänzt Bettina Benner, „haben wir auch über die Wohneigentumsgemeinschaften investiert und Treppenhäuser saniert.“

>> DER MIETSTREIT MIT DER VONOVIA VOR GERICHT

  • Im Sommer 2019 unterband das Amtsgericht Duisburg eine geplante Mieterhöhung der Vonovia in ihren Hüttenheimer Wohnungen.
  • Ein Richter legte die sogenannte Vergleichsmiete im Bereich auf 4,75 Euro pro Quadratmeter fest.
  • Die geplante Mieterhöhung wegen des „Parkcharakters“ der Siedlung wies der Richter mit der Begründung zurück, dass die benachbarte Schwerindustrie gegen diesen Charakter wirke.