Duisburg. Die Toom-Filiale in Duisburg-Kaßlerfeld wurde als „Fahrradfreundlicher Einzelhandel“ ausgezeichnet. Was dem Baumarkt die Ehrung eingebracht hat.

Ob es denn auch Negativpreise gebe, fragt Matthias Schwacht vorsichtig – und gleichzeitig erleichtert, denn der Leiter des Toom-Baumarkts in Duisburg-Kaßlerfeld hat schon die Urkunde für den „Fahrradfreundlichen Einzelhandel 2020“ unterm Arm. Die Auszeichnung vergibt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).

Jörg Walther vom Duisburger ADFC-Kreisverband kann Schwacht beruhigen: „Für einen Negativpreis gäbe es zu viele Kandidaten.“ Das Positiv-Prädikat „fahrradfreundlich“ hat sich der Baumarkt mit seinen neuen Fahrradständern verdient – und mit der eigens errichteten Überdachung dafür.

Alte Fahrradständer vor Duisburger Baumarkt waren „Felgenkiller“

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Unter der grauen Überdachung stehen einige Fahrräder in den hüfthohen Ständern, „die sind richtig klasse“, freut sich Herbert Fürmann, Vorstandssprecher des Duisburger ADFC. „Die kleinen Metallständer, die früher vor dem Baumarkt standen, waren richtige Felgenkiller, und man konnte das Rad nicht am Rahmen abschließen. Außerdem waren die oft zugestellt, ich habe mein Fahrrad immer direkt am Zaun festgemacht.“

Damit ist jetzt Schluss, der luxuriöse Fahrradunterstand steht prominent direkt am Eingang. „Sowohl unsere Kunden als auch die Mitarbeiter haben immer wieder ihren Unmut bezüglich der Fahrradständer geäußer t“, sagt Matthias Schwacht. Die neuen Stellplätze wurden für 3000 Euro inklusive Handwerkerkosten gebaut. „Bürokratisch war das kein großer Aufwand. Für so etwas braucht man keine Baugenehmigung“, sagt der Marktleiter. Die stabile Stahlkonstruktion verschluckt bloß anderthalb Parkplätze.

ADFC will Initiative bei Toom anstoßen

Für Schwacht ist das Projekt „Fahrradfreundlichkeit“ noch nicht beendet. „Im nächsten Frühjahr wollen wir neben dem Markt ein oder zwei Carports bauen, da kommen dann auch wieder Fahrradständer hin.“ Dass sich das lohnt, weiß er aus Erfahrung, „denn es kommen viele Kunden mit Rädern, auch die, die wirklich eine Menge sperrige Sachen kaufen.“

Jörg Walther und seine ADFC-Kollegen hoffen indes, dass die Fahrradfreundlichkeit Vorbild für andere Filialen ist. „ Linksrheinisch wird in Duisburg noch mehr Fahrrad gefahren , da gibt es auch ein Toom“, winkt Walther mit dem Zaunpfahl. Schwacht macht Hoffnung: „Am 30. November haben wir Inventur, da ist der Kollege von der anderen Rheinseite auch da.“