Duisburg-Huckingen. Ein Stadtteil mit Potenzial: Viele wollen gerne in Duisburg-Huckingen wohnen. Woran das liegt, zeigt sich in unserem Stadtteil-Check.

„Huckingen ist ein Super-Stadtteil“, sagt Christoph Schröder. Auch die 283 Huckinger Teilnehmer unseres Stadtteil-Checks bestätigen die Einschätzung des Maklers: In allen Bereichen hat Huckingen überdurchschnittlich gut abgeschnitten. In einer Kategorie hält der Stadtteil sogar stadtweit die Spitzenposition. Die medizinische Versorgung wurde als erstklassig bewertet.

Zentral gelegen, gut mit dem ÖPNV erreichbar, eine schnelle Anbindung an die A 59 und B 288, viele Einkaufsmöglichkeiten, Fachärzte und Schulen aller Art: „Der Stadtteil hat die beste Infrastruktur von allen“, sagt Christoph Schröder. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Wohnraum dort, wie der gebürtige Huckinger mit einem Maklerbüro auf der Düsseldorfer Landstraße täglich mitbekommt. Einziges Manko: Es gibt kein richtiges Stadtteil-Zentrum, keinen zentralen Platz mit Gastronomie, an dem man sich gerne trifft.

Stadtteil-Check: Viele wollen ins Duisburger Neubaugebiet Am Alten Angerbach

Trotz der städtischen Infrastruktur biete Huckingen kurze Wege ins Grüne, meint Schröder. Kritiker des Neubaugebiets Alter Angerbogen sehen dagegen die Grünflächen in Huckingen zunehmend in Gefahr. Die Grundstücke am Alten Angerbogen sind jedenfalls sehr begehrt. Über 1500 Käufer interessieren sich allein für die 32 Parzellen, die für frei stehende Einfamilienhäuser vorgesehen sind. Für die 110 Doppelhaushälften und 23 Einfamilienhäuser, die die Gebag ab Mitte 2021 bauen will, gibt es mehr als 1200 Interessenten.

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Unbestritten ist die gute medizinische Versorgung, im Stadtteil-Check mit der Schulnote 1,5 bewertet. Das St. Anna Krankenhaus kann punkten, ebenso die zahlreichen Fachärzte, die sich rundherum angesiedelt haben: Orthopäde, Hautarzt, Kinderarzt, Frauenarzt, Neurologe, Innere Medizin, HNO und diverse Allgemeinmediziner, alles ist vertreten.

Huckingen und die Welt. Makler Christoph Schröder weiß, dass viele gerne im Stadtteil wohnen würden. Er bekommt häufig Anfragen von Interessierten.
Huckingen und die Welt. Makler Christoph Schröder weiß, dass viele gerne im Stadtteil wohnen würden. Er bekommt häufig Anfragen von Interessierten. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Und wahrscheinlich spielt auch das Gesundheitszentrum Sittardsberg eine Rolle. Das befindet sich zwar bereits auf Buchholzer Terrain, ist aber von Huckingen aus gut zu erreichen.

Eine Stärke ist die zentrale Lage

Einkaufen (1,8). Ebenfalls als gut plus bewertet sind die Einkaufsmöglichkeiten. Den Edeka-Markt an der Düsseldorfer Landstraße halten viele für den besten in Duisburg, auch Kunden aus Düsseldorf kaufen hier gerne ein.

Auf der Mündelheimer Straße, haarscharf hinter der Grenze, also schon in Hüttenheim, findet man einen Discounter, Getränkehandel, Super- und Drogeriemarkt. Auch diese Läden zählen viele Huckinger bei ihrer Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten sicher dazu. Makler Schröder kauft zudem gerne im Apfelparadies. Der Hofladen in Wittlaer, ein paar hundert Meter jenseits der Stadtgrenze, ist Anziehungspunkt für Leute, die Produkte aus der Region schätzen.

[Stadtteil-Check für Duisburg: alle Artikel und Stadtteil-Zeugnisse im Überblick]

Damit wird eine Stärke Huckingens deutlich: die zentrale Lage. Denn auch diejenigen, denen der Huckinger Markt zu wenig bietet, sind schnell auf dem wesentlich größeren Wochenmarkt in Buchholz.

Der Makler meint: die Bewertung müsste noch positiver ausfallen

Huckingen ist nach Einschätzung von Schröder gerade auch für ältere Leute ein idealer Standort: die medizinische Versorgung, die Sicherheit (2,1) und der passable Öffentliche Personennahverkehr (2,5) mit etlichen Busverbindungen und der U 79 bis zum Düsseldorfer Hauptbahnhof sind wichtige Aspekte. Die Bewertung in der Rubrik Senioren (2,4) müsste deshalb nach seinem Empfinden noch positiver ausfallen.

Ähnlich beurteilt er die Einstufung als kinderfreundlicher Stadtteil (2,6). „Was denn noch? Es ist doch alles da: Kitas, Schulen, Spielplätze, Grünflächen, Sportangebote“, so Schröder.

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Er vermutet eine Tendenz zum Meckern hinter dieser Einschätzung, auch was die Bewertung des Freizeit-Angebots (2,6) betrifft: „Wir haben den Steinhof. Man kann Tennis und Fußball spielen, joggen, radfahren“, so Schröder. Ein erhebliches Defizit sieht er allerdings beim Schwimmbad. „Das gilt für den gesamten Duisburger Süden.“

Großes ehrenamtliches Engagement im Steinhof und im Krankenhaus

Das Gemeinschaftsgefühl (2,7), das keine Spitzennote wie in Mündelheim erreicht, würde Schröder durchaus mit einer glatten Zwei bewerten: „Wenn man allein an das große ehrenamtliche Engagement denkt, im Steinhof, bei den Grünen Damen im Krankenhaus oder den vielen Helfern in den Gemeinden und Vereinen.“

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Am schlechtesten schneiden das gastronomische Angebot (3,3) und die Kommunalpolitik (3,4) ab. Immerhin gibt es einige Restaurants im Stadtteil. Das Spektrum reicht von der Pizzeria über den Grillkult bis zu Balkanhof und dem Italiener im Landhaus Milser. „Das ist doch gar nicht so schlecht“, urteilt Christoph Schröder, der typbedingt – oder von Berufs wegen – eine eher positive Sicht auf die Dinge hat.

Es fehlt ein zentraler Treffpunkt im Stadtteil

Doch auch er vermisst etwas: „Eine typischer geselliger Treffpunkt, so wie er früher im Ortskern vertreten war, das wäre toll“, so Schröder.

Der Makler kann sich gut einen zentralen Treffpunkt im Bereich des Angerbogens vorstellen, auch um die neuen Bewohner stärker an Duisburg zu binden. Bleibt die Frage, wer so etwas realisieren könnte.

>> EIN STADTTEIL, DER WÄCHST

Knapp 10.000 Einwohner leben in Huckingen – Tendenz steigend. Wenn erst einmal das Neubaugebiet Am Alten Angerbach bezogen ist, werden einige hundert Menschen dazu kommen.

• Der Stadtteil blickt auf eine 1500 Jahre lange Geschichte. Einige wenige Bauwerke erinnern noch daran, etwa der Steinhof oder Gut Böckum.