Duisburg-Süd. Der Duisburger Süden muss trotz Corona nicht auf alle Weihnachtsmärkte verzichten: Viele fallen zwar aus. Andere sollen aber stattfinden.
Die acht Stadtteilweihnachtsmärkte im Duisburger-Süden, die zur Adventszeit 2019 für andächtige Stimmung abseits des Trubels in der Innenstadt gesorgt haben, fallen zum Teil aus. Zu groß sind die Hürden, die die Corona-Pandemie dem Budenzauber mittels Hygienekonzepten in den Weg legt, besonders mit Blick auf die Abstandsregeln. Ein Veranstalter bleibt optimistisch, einen vollwertigen Weihnachtsmarkt anbieten zu können, einige planen abgespeckte Veranstaltungen mit Tannenbaumverkäufen, doch manche Organisatoren müssen sich dem Virus geschlagen geben. Ein Überblick.
Hoffnung auf relative Normalität am Sittardsberg, kein Weihnachtsmarkt in Ungelsheim
„Wir wollen den Weihnachtsmarkt zu 100 Prozent“, versichert ein Sprecher des Hotels Sittardsberg, das in den letzten Jahren den Weihnachtsmarkt auf dem Parkplatz vor dem Hotel ausgerichtet hat. Es soll „ähnlich werden wie sonst auch, gerne mit Eisstockschießen“, heißt es seitens Veranstalter. Selbstverständlich bleibt die jeweils aktuelle Pandemielage aber auch am Sittardsberg das Zünglein an der Waage.
Der Weihnachtsmarkt vor der katholischen Kirche St. Stephanus in Ungelsheim feierte erst im vergangenen Jahr seine triumphale Rückkehr mit Kunsthandwerk, Nikolausbesuch und vielen Leckereien. In diesem Jahr muss der Markt aber schon wieder aussetzen. „Coronabedingt fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr leider aus“, erklärt Gemeindereferentin Christa Blokesch.
In Bissingheim gibt es immerhin Tannenbäume, in Wedau schicke Beleuchtung
„Der Bissingheimer Weihnachtsmarkt wird in seiner bekannten Form in diesem Jahr nicht stattfinden“, sagt Hans Weingran von der Arbeitsgemeinschaft Bissingheimer Vereine. Zu eng sei es in und um die Hermann-Grothe-Schule, aber immerhin hat sich der Tannenbaumverkauf ins Corona-Jahr retten können. „Die Weihnachtsbäume verkaufen wir aber beim ETuS Bissingheim, da ist mehr Platz“, erzählt Weingran von den Planungen, gegen einen Obolus will die Gemeinschaft die Bäume auch liefern.
Der Wedauer Weihnachtsmarkt hingegen findet definitiv nicht statt, auch nicht in abgespeckter Form. „Wir haben deswegen zwar alle Tränen in den Augen“, sagt Wolfgang Gebhardt, der Vorsitzende des Bürgervereins Wedau/Bissingheim, aber: „Die Verantwortung ist natürlich enorm. Und aus Erfahrung können wir sagen, dass der Wedauer Marktplatz am Nikolauswochenende immer sehr voll ist, zu voll für die aktuelle Lage.“ Ein wenig Weihnachtszauber wird es im Eisenbahnerviertel trotzdem geben: Die festliche Beleuchtung hängt der Bürgerverein auch ohne Weihnachtsmarkt auf.
Kein Weihnachtsmarkt in Großenbaum, kleine Restchance in Rahm
Der Weihnachtsmarkt in Großenbaum fand im vergangenen Jahr vor der katholischen Kirche St. Franziskus statt, nicht wie sonst auf dem Heinz-Bünk-Platz. In diesem Jahr gibt es überhaupt keinen Weihnachtsmarkt, wie der veranstaltende Bürgerverein Großenbaum/Rahm bedauert. „Die Regeln können wir nicht umsetzen, und wir denken bei der Absage vor allem an das erhöhte Risiko für ältere Menschen“, erklärt ein Sprecher.
Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Rahm richtet unter normalen Bedingungen den Weihnachtsmarkt am Rahmer Zwiebelturm der Kirche St. Hubertus aus. In diesem besonderen Jahr fällt der Weihnachtsmarkt aber wohl ins Wasser, sagt Andreas Koch aus dem Schützen-Vorstand. „Es gibt noch einen kleinen Vorbehalt, am 19. Oktober gibt es eine Sitzung zu dem Thema, aber wahrscheinlich wird es 2020 keinen Weihnachtsmarkt am Zwiebelturm geben.“
Wohl Tannenbaumverkauf im Steinhof und in Serm
Der große Weihnachtsmarkt zum dritten Adventwochenende im Huckinger Steinhof erfreute sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit. In diesem Jahr wird es ihn „zu 98 Prozent“ nicht geben, erklärt Peter Kirchholtes vom Ausrichter, der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Huckingen. Den Christbaumverkauf planen die Schützen momentan aber noch ein.
In Serm kümmern sich die Pfadfinder um den Weihnachtsmarkt vor der Kirche Herz Jesu auf der Dorfstraße. Der Tannenbaumverkauf wird aller Wahrscheinlichkeit nach stattfinden, bestätigt Stammesvorstand Masino Ridders. „Einen Markt im klassischen Sinne wird es aber nicht geben. Wir werden überprüfen, was wir drumherum stattfinden lassen können.“
Voraussichtlich Mitte November wird es für die abgespeckten Weihnachtsmärkte und Tannenbaumverkäufe mehr Informationen und genauere Daten geben.
>> DER WEIHNACHTSMARKT IN DER INNENSTADT
• Der Veranstalter des großen Weihnachtsmarkts in der Duisburger Innenstadt, Duisburg Kontor, hat mit der Stadt und den Schaustellern ein Hygienekonzept erarbeitet.
• Für mehr Abstand und Infektionsschutz solle eine größere Veranstaltungsfläche bis zum Hauptbahnhof und eine „Insellösung“ sorgen: Mehrere umzäunte Weihnachtsdörfer mit Einlasskontrollen und Gästeregistrierung.