Duisburg-Wanheimerort. Die Karl-Lehr-Schule in Wanheimerort will die erste sportbetonte Realschule Duisburgs werden. Ideen für Sportarten gibt es auch schon.

Die Karl-Lehr-Realschule will sich als Schule mit Sportschwerpunkt profilieren. „Die Nähe zu den Wedauer Sportstätten ist dazu wie geschaffen“, meint Schulleiter Stan Orlovic. Damit wäre die Schule an der Wacholderstraße die erste Realschule in Duisburg mit einem speziellen Fokus auf Sport.

An der Schule spielen Sport und Bewegung schon lange eine große Rolle. Das zeigte sich auch am Mittwoch, als die Schule am bundesweiten Sporttag, organisiert von der Deutschen Schulsportstiftung, teilnahm. An der Karl-Lehr-Schule wurde an diesem Tag die fitteste fünfte Klasse gesucht. Dazu hatten sich die Sportlehrer einen Parcours auf dem Schulgelände ausgedacht – Bewegung an frischer Luft und mit nötigen Abstand, um den Corona-Regeln zu entsprechen.

Realschule in Wanheimerort will Talentklasse für sportlich begabte Schüler aufbauen

Schüler, die Spaß am Sport haben, sollen an der Karl-Lehr-Schule demnächst stärker gefördert werden. „Vielleicht können wir eine Talentklasse aufbauen“, meint Lehrerin Claudia Banse. Dabei gehe es nicht darum, Talente für den Spitzensport zu gewinnen, wie es erklärtes Ziel der NRW-Sportschulen ist. „Diese Messlatte hängt im Moment zu hoch“, so Orlovic. Sportbetonte Schule, diesen Titel könnte er sich eher vorstellen. Aber natürlich würde man sich freuen, wenn es Karl-Lehr-Schüler in den Leistungssport schafften.

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Zunächst sollten die Kinder an den Sport herangeführt werden. Denn Sport und Bewegung fördere die geistige Aufnahmefähigkeit und den Teamgeist. Integration über den Sport ist ein weiterer Aspekt. Die Realschule ist „Schule des gemeinsamen Lernens“ im Rahmen der Inklusion. Der Pädagoge glaubt, dass auch die Schüler mit emotional-sozialen Störungen von dem erweiterten Sportangebot profitieren könnten.

Das Schulamt hat bereits grünes Licht gegeben

Der Schuleiter, der zugleich auch Sportlehrer ist, will an einer sportbetonten Karl-Lehr-Schule einen sportmotorischen Test zu Schnelligkeit, Koordination, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit einführen, aber wohl auf einem niedrigerem Niveau als an den NRW-Sportschulen, etwa dem Steinbart-Gymasium: „Bei uns muss es dann nicht das Schwimmabzeichen in Bronze sein, da reicht das Seepferdchen.“

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Das Schulamt hat bereits grünes Licht gegeben. Doch noch sind die Planungen am Anfang. Es gibt viel zu besprechen. Am Mittwoch ist ein Gespräch mit dem Schulleiter des Steinbart-Gymnasiums geplant. Orlovic ist an einer Kooperation interessiert.

Zusammenarbeit mit Sportvereinen

Die Schule ist auf die Zusammenarbeit mit Sportvereinen angewiesen. „Unser Vorhaben dürfte auch im Sinne der Vereine sein. Viele suchen ja durchaus Mitglieder“, meint der Schulleiter. Welche Sportarten in Frage kommen, hängt davon ab, welche Vereine mitmachen. Orlovic kann sich Sportarten wie Wasserball, Kajak, Rudern oder auch Fechten, Judo und Hockey vorstellen.

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Ein zeitlicher Rahmen steht noch nicht fest. Lehrerin Claudia Banse hofft zunächst, dass trotz Corona die Sportwoche der achten Klassen im nächsten Februar stattfinden kann. In diesem Februar hat es gerade noch gepasst, rechtzeitig vor Ausbreitung von Covid-19. Bei der Sportwoche haben die Schüler die Möglichkeit, entweder eine Woche lang unterschiedliche Sportstätten in Duisburg kennenzulernen oder in Österreich Skifahren zu lernen. Dabei unterstützt der Förderverein der Schule auch finanzschwache Familien, um die Skiwoche zu finanzieren.

>>DREI NRW-SPORTSCHULEN IN DER STADT

• In Duisburg gibt es seit dem Schuljahr 2015/2016 drei „NRW Sportschulen“: das Steinbart-Gymnasium, die Gesamtschule Meiderich im Norden und die Lise-Meitner-Gesamtschule im Westen der Stadt. Diese Schulen bieten sportbegeisterten Schülern intensive zusätzliche Förderung an, während des Unterrichts und auch außerhalb der Schule. Es stehen fünf Wochenstunden Sport auf dem Stundenplan, dazu werden AGs am Nachmittag angeboten.

• Momentan wird eine Zusammenarbeit mit drei Grundschulen überlegt. Welche Schulen das sein werden, steht derzeit noch nicht fest.

• Voraussetzung, in eine der Sportklassen aufgenommen zu werden, ist neben einem guten Notendurchschnitt auch ein umfangreicher sportmotorischer Test. Mit den Sportschulen will das Land sportlich begabte Kinder fördern und damit auch für nordrhein-westfälischen Nachwuchs im Spitzensport sorgen. Die Sportschulen sind aus dem Programm „Talentsuche und Talentförderung in Kooperation von Schule und Verein/Verband“ entstanden.

• Die NRW-Sportschulen sorgen mit den nötigen Rahmenbedingungen dafür, dass Nachwuchstalente entsprechend trainieren und an Wettbewerben teilnehmen können. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass die Kinder dem Schulpensum in allen anderen Fächern folgen können.