Duisburg. .
Auch wenn die Auswirkungen der Corona-Krise die engagierten NRW-Sportvereine noch lange in unterschiedlicher Ausprägung beschäftigen werden, blickt Stefan Klett (52) optimistisch voraus: „Die Bedeutung des Sports ist in Politik und Gesellschaft ja schon längst gelebt - wird aber meistens als selbstverständlich betrachtet. Hier dürfen alle Beteiligten ruhig noch etwas mehr Werbung für die vielen großartigen Dinge machen, die insbesondere vor Ort in den Sportvereinen geleistet werden“, betont der Präsident des Landessportbundes NRW (LSB NRW). Gleichzeitig fordert der Wipperfürther, dass sich der in Sonntagsreden immer wieder genannte „Kitt der Gesellschaft“ auch in lokaler Partizipation sowie in finanzieller Förderung widerspiegeln müsse. Dazu wollen die LSB-Verantwortlichen eine spürbar engere Kommunikation mit ihren 126 Mitgliedsorganisationen (Fachverbände sowie Stadt- und Kreissportbünde) aufbauen, damit deren rund 18.300 Vereine noch bessere Multiplikatoren werden.
"Soforthilfe Sport" bis Sommer verlängert
Alle Sportvereine in NRW, die durch die Corona-Krise in Zahlungsschwierigkeiten kommen, können sich übrigens weiterhin bis zu je 50.000 Euro sichern: Das laufende Sonderprogramm „Soforthilfe Sport“ (Gesamtvolumen: zehn Millionen Euro) der Landesregierung, das bislang bereits für weit über 500 Vereine wertvolle finanzielle Unterstützung geleistet hat, ist bis zum Sommer verlängert worden. „Mit diesem Schritt hat sich die Landesregierung einmal mehr als verlässlicher Partner für Sportvereine und -verbände in NRW gezeigt. Außerdem ist die Politik somit unserer Bitte um Verlängerung des Programms, das für den Erhalt unserer vielfältigen Sportlandschaft wichtig ist, schnell und unbürokratisch nachgekommen“, verdeutlicht LSB-Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Niessen. Anträge mit Frist 15. August können ausschließlich über das LSB-Förderportal unter www.lsb.nrw/service/foerderungen-zuschuesse/soforthilfe-fuer-den-sport-in-nrw gestellt werden.
Überzeugte Lobbyisten für die Sportbasis
Unabhängig von der schrittweise erfolgenden Rückkehr in eine gewisse sportliche Normalität hat der Landessportbund NRW in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben hinzubekommen. Ein spannendes Thema bleibt die Olympiabewerbung, für die sich die führende Sportorganisation gerne einsetzen und mithelfen will, diese Sommerspiele nach NRW zu holen. Die Integration und die Teilhabe sind weitere wichtige Themen, die stetig weiterentwickelt werden müssen. In den meisten Fällen gilt, dass die Politik die Rahmenbedingungen schafft und die Gelder für den Sport bereitstellt. Deshalb widmet sich der LSB NRW mit Überzeugung der Lobbyarbeit insbesondere auf Landesebene und hat sich hier kontinuierlich durch erfolgreiche Arbeit eine gute Basis geschaffen: „Der Sport will und wollte nie eine Sonderrolle, aber als grundsätzlich Lockerungen möglich wurden, musste der Sport zwingend Berücksichtigung finden. Über fünf Millionen Vereinsmitglieder warteten darauf, wieder ihren Sport auszuüben, etwas für ihre Gesundheit und Mobilität zu tun. Das wird auch dazu beitragen, dass die Menschen mit der Corona-Krise insgesamt besser umgehen können.“
Mehr Geld für die Vereine
Dabei ist es von großem Vorteil, dass die jetzige Landesregierung sehr sportaffin auftritt. So gibt es eine eigene Staatssekretärin, die direkt in der Staatskanzlei bei Ministerpräsident Armin Laschet angesiedelt ist. Dazu kommen zahlreiche gute und verlässliche Programme sowie die Möglichkeit, den Vereinen deutlich mehr Geld als früher zur Verfügung stellen zu können, etwa mit dem „1000 x 1000“-Förderprogramm oder dem 300 Millionen Euro umfassenden Sportstättenförderprogramm des Landes, dessen professionelle Abwicklung durch das zuständige LSB-Referat begleitet wird. „Solche Gelder haben hoffentlich vielen unserer Sportvereine dabei helfen können, ihre wertvolle Arbeit trotz der schwierigen Umstände fortzusetzen - denn jeder Euro dient als weiterer Beweis, dass Land und Landessportbund dem Sport in NRW fest zur Seite stehen. Solche Hilfestellungen müssen wir unseren Vereinen und Fachverbänden aber noch deutlicher vor Augen führen“, sagt das LSB-Vorstandstrio Niessen sowie Martin Wonik und Ilja Waßenhoven.