Duisburg-Süd. Gutachten: Drei Viertel des Lkw-Verkehrs für den Bau des 6-Seen-Wedau-Lärmschutzwalls kommen noch. Die Belastung für die Anwohner sei „moderat“.
Zum Baustellenverkehr für den Lärmschutzwall des Duisburger Bauprojekts 6-Seen-Wedau hat die „Logistik und Management Beratungsgesellschaft“ (LMBG) mit Sitz in Berlin ein Gutachten erstellt. Die Version von Anfang September liegt der Redaktion vor – und offenbart neben vielen Zahlen auch interessante Details darüber, warum die Lkw ausgerechnet die Route über die Sittardsberger Allee fahren, die schon so viel Kritik der Anwohner hervorgerufen hat.
Gutachten bezeichnet Lkw-Belastung für Duisburger Straßen als „moderat“
Für die Arbeiten am Lärmschutzwall von Juli 2020 bis Ende Juli 2021 prognostiziert das Gutachten „im ,worst case’ auf öffentlicher Straßeninfrastruktur“ 120 Fahrzeuge am Tag, die mit Hin- und Rückfahrt also 240 Fahrten am Tag absolvieren. Diese „Spitzenwerte“ erwarten die Gutachter zwischen November 2020 und Ende Februar 2021 – an einem Tag würden dann 15 Fahrzeuge (30 Fahrten) pro Stunde verkehren. Danach rechnen die Experten mit 12 Fahrzeugen am Tag, also mit 24 Fahrten.
Selbst zu Spitzenzeiten könne „die Belastung der öffentlichen Straßen aus dieser Maßnahme heraus als moderat bezeichnet werden“, schlussfolgern die Gutachter. Insgesamt bewegen die Lkw während der Bauzeit des Lärmschutzwalls 130.000 Kubikmeter Schlacke, 60.000 Kubikmeter Boden und kleinere Mengen anderen Materials. Für die Gesamtdauer dieser Arbeiten vom Juli 2020 bis zum August 2021 hat LMBG 44.596 Lkw-Fahrten errechnet. Knapp drei Viertel der Fahrten kommen noch: Von jetzt an bis Ende August nächsten Jahres ist noch mit 32.000 Fahrten zu rechnen.
Lkw-Verkehr „vorzugsweise“ über die Sittardsberger Allee
Der Großteil dieser Fahrten läuft über die Sittardsberger Allee. 100 Prozent der Schlacke und 50 Prozent des Bodens kommen über die Straße, die andere Hälfte des Bodens und die Fertigelemente für die Lärmschutzwand sollen über die A 3 und die Bissingheimer Straße transportiert werden. Im Gutachten heißt es: „Aufgrund der Lage der Baustelle, die östlich durch die Bahnstrecke und westlich durch die Seen eingegrenzt ist, ergeben sich wenig Alternativrouten. Diese führen alle durch das Stadtgebiet und belasten den Durchgangsverkehr.“
Deshalb sollen vorzugsweise „immer die Sittardsberger Allee und die Wedauer Straße sowie von der A 3 die Bissingheimer Straße als Hauptzufahrtsstrecke dienen“. Den Lkw-Fahrern empfiehlt das Gutachten außerdem „tägliche Spitzenzeiten“ zwischen 7 und 8 Uhr und 16 und 17 Uhr zu vermeiden.