Duisburg-Dellviertel. Ein Kunstkurs des Duisburger Mercator-Gymnasiums hat mit dem Streetart-Künstler Juri Lobunko die alte Mauer auf dem Schulhof gestaltet.
Bloß gut, dass die alte Mauer auf dem Schulhof des Mercator-Gymnasiums nicht abgerissen wurde. Einst war sie die Begrenzung zur Grundschule, die jetzt Teil des Gymnasiums im Dellviertel ist, nun ist sie Arbeitsfläche für die Schüler eines Kunstkurses der Q1 (Jahrgangsstufe 11). Die ließen in einen Graffiti-Workshop mit dem Streetart-Künstler Juri Lobunko dort Marsmännchen, fliegende Untertassen und Astronauten landen.
„Neben Mathematik und Naturwissenschaften gehört auch die Kunst zu unseren Schwerpunkten“, sagt Schulleiterin Wibke Harnischmacher. Deshalb beteiligten sich die Pennäler Ende 2019 auch an der Kunstaktion von Duisburg-Kontor in der Innenstadt, gestalteten dabei Plakatwände mit einem Bild im Stile des berühmten britischen Straßenkünstlers Banksy.
Sichtbare Kunst im öffentliche Raum begeistert die Schüler
Kunst im öffentlichen Raum zu machen, das begeistere seine Schüler, sagt Kunstlehrer Tobias Wagner: „Etwa zu machen, das gesehen wird, darauf waren sie total stolz.“ Gern angenommen hat die Schule deshalb das Angebot, als Dankeschön für ihr Engagement einen Workshop in der Schule zu unterstützen.
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Das Thema Weltraum war schnell gefunden. „Die Bilder sollen lang anzuschauen sein, in den Pausen einladen, zu träumen und die Gedanken fliegen zu lassen“, sagt Lehrer Wagner. Den Geschmack der Mitschüler hat der Kunstkurs offenbar getroffen. Kaum sind die ersten Bilder auf der zuvor schwarz grundierten Mauer entstanden, postieren sich schon Schüler der jüngeren Jahrgänge, um die ersten Selfies vor den bunten Motiven zu schießen.
Hilfreiche Tipps für ungewohnten Umgang mit der Spraydose
Regie führt Juri Lobunko, der Bielefelder ist erfahren in der Arbeit mit Jugendlichen. „Eine lustige Geschichte“ nennt er seinen Kontakt zu Duisburg. Das Kontor übernahm vor einiger Zeit eines seiner Motive, ohne ihn zuvor zu kontaktieren. Über den Ausgleich wurde man sich schnell einig: Der Künstler bekam den Auftrag für den Workshop am Mercator-Gymnasium.
Kunstlehrer: Mehr Lernen geht nicht
Das gibt er hilfreiche Tipps für den Umgang mit der Spraydose. „Die Kanten betonst du dann in Weiß“, empfiehlt er Lale, die einen Astronauten von ihrer Skizze auf die Wand überträgt. „Das Gefühl ist ungewohnt, man trägt schnell zu viel Farbe auf.“ Am Ende ist die Kante weiß, das Ergebnis wie gewünscht, die junge Künstlerin und ihr Lehrer sind zufrieden. „Der gesamte künstlerische Prozess in einem Projekt. Mehr lernen geht nicht“, sagt Tobias Wagner.