Duisburg-Huckingen. Vor einem Jahr trieben zahlreiche tote Fische auf dem Huckinger Schwanenteich. Auch jetzt ist der Wasserspiegel wieder dramatisch niedrig.

Der Schwanenteich in Duisburg-Huckingen ist seit Jahren in einem enorm schlechten Zustand. Der sinkende Wasserspiegel im Duisburger Süden und die enorme Hitze in den vergangenen Sommern haben dazu geführt, dass der ehemals idyllische Teich an der Kaiserswerther Straße im Sommer zu einem stinkenden Tümpel verkümmert.

Trauriger Anblick: Der Rest des verbliebenen Schwanenteichs an der Kaiserswerther Straße.
Trauriger Anblick: Der Rest des verbliebenen Schwanenteichs an der Kaiserswerther Straße. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Auch interessant

Ende Juli 2019 mussten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg zahlreiche tote Fische aus dem See holen und die Untere Fischereibehörde eilte herbei, um die letzten lebend verbliebenen Fische aus dem Teich abzufischen und umzusiedeln. Der Grund: Der Wasserspielegel des Schwanenteichs war um mehrere Meter gesunken, Frischwasser gelangte gar nicht mehr hinein, so dass der Sauerstoffgehalt für ein überleben der Fische und Pflanzen zu niedrig wurde. Kurzfristige Hilfe gab es zudem von der Feuerwehr, die durch Frischwasser zufuhr den Schwanenteich mit Sauerstoff anreicherten.

Huckingen: Entschlammung des Alten Angerbachs im Herbst hat nichts gebracht

Nach zahlreichen Hinweisen und Beschwerden von Anwohnern und mit Blick auf die toten Fische versprach die Stadt, die Wasserzufuhr aus dem Alten Angerbach in den Schwanenteich durch eine Entschlammung zu verbessern und den Wasserpegel weiterhin regelmäßig zu kontrollieren.

Auch interessant

Aber auch in diesem Jahr bietet sich den Spaziergängern kein besseres Bild. „Es stinkt und von Schwänen ist weit und breit nichts mehr zu sehen, die Fische kämpfen ums Überleben“, sagt der Duisburger Herbert Scholzen. „Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten haben durch diesen Verfall die nötige Lebensraumfunktion verloren.“ Den Enten scheint bei der Hitze das letzte bisschen Wasser gerade noch auszureichen.

Auch Herrmann-Josef Hassel ärgert sich: „Der Ententeich ist zu einer stinkenden Kloake verkommen. Dies liegt sicher nicht nur an der allgemeinen Trockenheit, sondern an mangelndem Interesse und Untätigkeit der Stadt Duisburg.“ Hassel fragt sich, was die Entschlammungsarbeiten im Winter 2019/2020 zwischen Gut Kesselsberg und Gut Böckum sowie im Biegerpark gebracht haben sollen. „Eigentlich sollte dadurch doch der Wasserfluss verbessert werden. Aber der Angerbach ist ab der Nordwest-Ecke des Biegerparks weiterhin ausgetrocknet.“ Leserin Anne Streudel ist „nur noch traurig über den Anblick des Schwanenteichs. Die Schwäne sind getötet worden, der letzte noch Lebende hat sich wahrscheinlich ein anderes Lebensziel gesucht und hoffentlich auch gefunden“, schreibt Streudel, die nicht verstehen kann, warum sich die Stadt trotz Versprechungen nichts unternimmt.

Wasserzufuhr in den Schwanenteich sei nicht möglich

Eine aussagekräftige Stellungnahme gab es auch nach mehrfacher Nachfrage bei der Stadt Duisburg nicht. Nur so viel: „Der Alte Angerbach wurde Ende vergangenen Jahres entschlammt. Die Möglichkeit, Wasser aus dem Alten Angerbach in den Schwanenteich zu leiten ist derzeit ausgeschöpft, da auch der Alte Angerbach zu wenig Wasser führt“, sagt ein Stadtsprecher.

<<<Der Wasserweg in den Schwanenteich

  • Gespeist wird der Schwanenteich durch den Alten Angerbach. Der Alte Angerbach kommt aus dem Süden und fließt auf dem Weg Richtung Mündung durch den Sandmühlenteich an der Düsseldorfer Landstraße.
  • Vom Sandmühlenteich fließt der Alte Angerbach dann vorbei am Haus Böckum, dem Golfplatz, speist das Biotop im Biegerpark und fließt dann in den Schwanenteich, bevor er an der Kläranlage vorbei schließlich im Rhein mündet.