Duisburg-Buchholz. Viktoria Buchholz hat einen neuen Kunstrasenplatz. Er ist komplett klimaneutral. Darum gucken sich andere Vereine nun in Duisburg ab, wie’s geht.

Viktoria Buchholz hat nicht einfach nur einen neuen Kunstrasenplatz: Die neue Anlage im Duisburger Süden gilt nun als Referenzobjekt für andere neue Kunstrasenplätze in ganz Deutschland. Es ist erst der zweite Platz in der Bundesrepublik, der komplett CO2-neutral ist.

Jürgen Schlief drückt aus gegebenem Anlass mal ein Auge zu. Sonst achtet das Viktoria-Urgestein sehr darauf, dass auf der Platzanlage von Viktoria Buchholz alles ordnungsgemäß abläuft. Denn Tom (10) und sein jüngerer Bruder Sam (5) testen schon mal das neue Kleinspielfeld, das wie der große alte Ascheplatz ebenfalls einen Kunstrasen erhalten hat. Die endgültige Abnahme erfolgt in Kürze, Tom und Sam haben ihr Urteil allerdings jetzt schon gefällt: „Ein toller Platz, da kann man super Fußball spielen.“

Die Vereinsanlage in Duisburg ist jetzt hochmodern

In aller Stille ist an der Sternstraße innerhalb kurzer Zeit ein echtes Schmuckstück entstanden. Dazu gehören nicht nur die neuen Kunstrasenplätze, auch sonst ist die Spielstätte durch die neue Pflasterung und sonstige Erweiterungen zu einer hochmodernen Sportanlage geworden. Das Ganze geschah in Corona-Zeiten für die Mitglieder fast unbemerkt, die Anlage war nicht nur im Zuge der Baumaßnahmen gesperrt, auch der Spiel- und Trainingsbetrieb ruhte pandemiebedingt.

Der Vereinsvorsitzende vom TuS Viktoria Buchholz, Manfred Helten, ist voller Lob für alle Beteiligten: „Die Zusammenarbeit verlief reibungslos, am 13. Januar wurde die Baustelle eingerichtet, und jetzt ist alles fertig, ich bin sehr froh.“ Auch das Zusammenwirken mit DuisburgSport, dem eigentlichen Auftraggeber und Verpächter der Sportanlage, lief laut Helten problemlos.

Der Kunstrasen in Duisburg-Buchholz ist als einer der ersten CO2-neutral

Thomas Möhring, Manfred Helten und Jürgen Schlief auf dem neuen Kunstrasenplatz von Viktoria Buchholz.
Thomas Möhring, Manfred Helten und Jürgen Schlief auf dem neuen Kunstrasenplatz von Viktoria Buchholz. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Vorsitzende des Traditionsvereins freut sich ebenfalls, dass die Mitglieder das Projekt nicht nur durch Spenden mitgetragen, sondern auch durch „nicht unerhebliche Eigenarbeit“ an der Gestaltung der runderneuerten Anlage mitgewirkt haben. Als vorteilhaft erwies sich, dass Viktoria-Mitarbeiter Jürgen Schlief während der Bauphase fast ständig vor Ort war und somit als Ansprechpartner für die beteiligten Unternehmen eine wichtige Funktion erfüllte. Nebenbei dokumentierte er auf der vereinseigenen Homepage jeweils den Fortschritt der Arbeiten und informierte so die Mitglieder immer über den neuesten Stand.

Besonders stolz ist Manfred Helten, dass Viktoria einen Kunstrasen erhalten hat, der dem allerneusten Stand entspricht. Das auf Kunstrasen spezialisierte bayerische Unternehmen Polytan hat mit dem in Buchholz verlegten Belag einen der ersten CO2-neutralen Kunstrasen verlegt, der zu 80 Prozent aus biobasiertem PE-Kunststoff besteht. „Einen vergleichbaren Platz gibt es nur noch in Berlin, wir gelten jetzt als Referenz-Objekt“, berichtet Viktorias Vorsitzender.

Eröffnungsfeier wird im nächsten Jahr nachgeholt

Jürgen Schlief macht deutlich, dass auch Kunstrasenbeläge ziemlich pflegeintensiv sind. Gerade ist das neue Gerät eingetroffen, mit dem der Spezialsand auf die Spielfläche eingebracht wird, damit wird man sich in der nächsten Zeit vertraut machen müssen. Zum erweiterten Gerätepark gehört auch ein neuer Laubbläser, der wird vermutlich ab dem Herbst im Einsatz sein. Zu tun bleibt für die Viktoria-Mitarbeiter also auch in Zukunft genug, denn der Naturrasenplatz wird ja auch weiterhin bespielt.

Die große Eröffnungsfeier der neuen Kunstrasenplätze wird auf das nächste Jahr verschoben, aber ein Gläschen wird man mit Sicherheit schon mal in Kürze auf das neue Schmuckstück trinken.