Duisburg-Huckingen. Die 83-jährige Julianne Tomic will im Kampf gegen Corona helfen. Sie näht Behelfsmasken für die Duisburger Feuerwehr. Die ist begeistert.

Die Duisburger Feuerwehr rief, und die 83-jährige Julianne Tomic meldete sich: Die fitte Seniorin will das Ihre im Kampf gegen das Coronavirus in Duisburg beitragen. Das Ihre, das sind Behelfsmasken als Schutz für Mund und Nase. 55 Stück hat sie der Feuerwehr schon überreicht. Und sie näht fleißig weiter.

„Wegen meines Alters kann ich keine Massenproduktion starten, aber Heimarbeit mache ich gerne“, sagt die Huckingerin. Um Massenproduktion mag es sich bei den selbstgenähten Schutzmasken nicht handeln, wenige entstehen aber auch nicht gerade unter den Fingern der fleißigen Dame: 110 Masken hat sie in einem ersten Schwung schon angefertigt, und das innerhalb von einer Woche.

Auch interessant

Die Duisburger Feuerwehr freut sich über die Masken. „Ich mache die mit Gummiringen, man war begeistert“, erzählt Julianne Tomic. Mit Ringen ließen sich die Masken auch für Menschen mit nicht ganz so beweglichen Fingern einfach am Kopf befestigen.

Die ersten Corona-Schutzmasken nähte die Duisburgerin aus Tischdecken und Bettlaken

Das Material für die ersten Masken: Bettlaken und Tischdecken, die die 83-Jährige von einer Freundin bekam. Auch wenn die verarbeitet sind, kann Julianne Tomic weiter nähen: Von der Feuerwehr bekommt sie das Material für weitere Masken.

Auch interessant

In den Katakomben der MSV-Arena wurde das zentrale Coronazentrum eingerichtet.
Von Fabienne Piepiora und Martin Schroers

Ihre übrigen Masken hat die Duisburgerin für einen guten Zweck verkauft: Für das Kinderhospiz Regenbogenland in Düsseldorf. Auch außerhalb der Corona-Krise hält Julianne Tomic trotz ihres Alters die Finger nicht still: „In normalen Zeiten bin ich als ehrenamtliche Näherin in einem Seniorenheim tätig.“

Und weil ihr das noch nicht genug ist, bastelt sie außerdem noch kleine Engelchen aus trockenen Nudeln, denen sie mit Stoffresten Flügel verleiht. Und die ihrerseits Menschen beflügeln sollen: Die Nudel-Engelchen verkauft sie für Projekte wie „pro kids“ in Duisburg. Und hier wird aus Julianne Tomic’ Einsatz im besten Sinne doch Massenproduktion: „In 20 Jahren habe ich circa 13.000 Stück fabriziert.“