Duisburg-Mündelheim. Normalerweise herrscht bei dem schönen Wetter Hochbetrieb. In der nächsten Zeit stehen viele Familienfeiern an. Daraus wird vorerst nichts.

Petra Maria Findorff führt das idyllisch gelegene „Bauerncafé Ellerhof“ im Süden Mündelheims seit Januar 2017. Normalerweise wäre jetzt viel zu tun. Damit ist nicht nur die Bewirtung der Radfahrer und Spaziergänger auf der Terrasse gemeint, die gerade in der Osterzeit und beim derzeit idealen Frühlingswetter gerne die Sonne im landwirtschaftlich geprägten Rheinbogen genießen. Gerade jetzt und in den nächsten Monaten stünden viele Familienfeiern an.

Dazu zählen Kommunion, Konfirmation, Hochzeiten, runde Geburtstage, Betriebsausflüge und vieles mehr. „Unsere Auftragsbücher waren voll, wir waren für Monate ausgebucht“, erläutert die Geschäftsführerin des Cafés enttäuscht. Diese Großevents machen einen großen Teil des Jahresumsatzes aus, jetzt wurden die Termine bis in den August storniert.

Keine großen Spargelessen trotz Landwirten in der Nachbarschaft

Auch die von größeren Gesellschaften gerne gebuchten großen Spargelessen können in diesem Jahr nicht stattfinden, auch wenn die Spargelernte des benachbarten landwirtschaftlichen Betriebes gerade beginnt. „Mit diesen Veranstaltungen verdienen wir unser Geld, das ist nun durch die Krise alles weggebrochen“, bedauert Petra Maria Findorff. Gefragt war auch das beliebte Frühstücksbuffet an den Wochenende und an Feiertagen. Auch damit kann kein Geld verdient werden.

Zu Ostern konnte man auf Vorbestellung Backwaren wie süßen Hefestuten, Hefezöpfe oder Nussstriezel vorbestellen, die in der Café eigenen Backstube frisch zubereitet wurden. Ansonsten sieht die Betreiberin in dem „Außer Haus - Verkauf“ an Spaziergänger und Radfahrer keine Alternative: „Der Aufwand ist erheblich, das lohnt sich einfach nicht.“ Sie behält in der misslichen Lage äußerlich die Fassung und auch ihr freundliches Lächeln bei der Beschreibung ihres Gemütszustands: „Ich bin ‘ne ganz arme Sau.“

Sie möchte auch ihre 450-Euro-Mitarbeiter nicht verlieren

Sorgen macht sie sich um ihr Personal: „Für unsere drei Festangestellten haben wir Kurzarbeit beantragt, unsere 450-Euro-Mitarbeiter fallen aber nicht unter diese Regelung.“ Aber auch die möchte sie nicht verlieren: „Wir versuchen zu helfen, soweit es möglich ist, irgendwann geht es ja hoffentlich weiter.“

Unter welchen Bedingungen und wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, kann sich die umtriebige Unternehmerin im Moment nicht recht vorstellen. „Das macht mir alles große Sorgen“, gibt sie Einblick in ihr Seelenleben und ergänzt trotzig: „Wir müssen irgendwie durchhalten.“