Duisburg-Wedau. Die Suche nach einem Nachfolger für das Café Rheineis blieb erfolglos. Dennoch läuft die Eisproduktion in Wedau auf Hochtouren.

Gegen Ende des Sommers waren sich Jürgen Kuhn und seine Frau Sandra Poth einig: Die Saison 2019 sollte die letzte für das Café Rheineis in Wedau sein. Seitdem gab es zahlreiche Gespräche mit potenziellen Nachfolgern. Gefunden hat das Ehepaar aber niemanden. Anstatt wie geplant das Equipment zu verkaufen und das Café zu schließen, hat Jürgen Kuhn den Mietvertrag um ein weiteres Jahr verlängert.

Mit Elan in die neue Eis-Saison

Frühlingsblumen stehen auf den Tischen, die grünen und grauen Kissen auf den Bänken sind einladend drapiert, die Karten hängen an den Wänden – nur das Eis fehlt noch in der Vitrine. Denn noch läuft im Nebenraum die Eisproduktion. Ab Dienstag gibt es bei Rheineis, An den Platanen 2b, aber wieder zwischen 15 und 17 verschiedene Eissorten.

„Wir haben leider keinen Partner und auch keinen Nachfolger gefunden, der das Eiscafé weiter führen kann“, sagt Jürgen Kuhn. „Also haben wir hin und her überlegt, viel innerhalb der Familie besprochen und gerechnet und uns doch entschieden, in die neue Eis-Saison zu starten.“

Nur natürliche Zutaten verwenden Jürgen Kuhn und Sandra Poth in den Eissorten von Rheineis.
Nur natürliche Zutaten verwenden Jürgen Kuhn und Sandra Poth in den Eissorten von Rheineis. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

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Dass es in irgendeiner Form weiterhin Eis in Wedau geben würde, hatten Jürgen Kuhn und Sandra Poth schon Ende letzten Jahres auf ihrer Facebook-Seite versprochen. Wie, das hatte das Betreiber-Ehepaar allerdings nicht verraten. „Nachdem wir gemerkt haben, dass es mit einem Nachfolger schwierig wird, mussten wir uns entscheiden: die Maschinen verkaufen oder doch weitermachen“, sagt der 51-Jährige. „Und da wir nicht wollten, dass das Eiscafé für immer schließt, haben wir uns als Familie dann doch fürs Weitermachen entschieden.“

Seit ein paar Tagen laufen in Wedau also wieder die Vorbereitungen für die neue Saison. Die Maschinen wurden gewartet und der Laden aufgehübscht. „Wir haben unsere Akkus aufgeladen, waren im Familienurlaub und starten jetzt optimistisch in die neue Saison“, sagt Kuhn. „Wir werden allerdings weiter die Augen nach einem Nachfolger aufhalten, aber jetzt freuen wir uns erst einmal, dass es wieder losgeht.“

Ein besonderes Ereignis wollen die Betreiber am Dienstag nicht aus der Wiedereröffnung machen. „Wir schließen einfach die Türen auf“, sagt Sandra Poth. Dass sich die Wedauer aber schon auf den Saisonstart freuen, hat die 49-Jährige schon von vielen Seiten gehört. „In der Bank hat mir eine Mitarbeiterin gesagt, dass sie dort montags keine Termine vergeben bekommen, weil wir montags unseren Ruhetag haben. Nach dem Bankgespräch wollen die Menschen wohl bei uns ein Eis essen.“

Mit dem Eiscafé einen Lebenstraum erfüllt

Die Freude bei den Kunden war schon nach der Verkündung, dass es irgendwie weiter gehen wird, groß: „Wow, das sind gute Neuigkeiten“, und „Ich bin ja so gespannt“, freuen sich die Nutzer in den sozialen Netzwerken. Am Dienstag, 4. Februar, ab 12 Uhr ist es dann wieder soweit. „Wir werden bis auf montags zunächst täglich von 12 bis 18 Uhr öffnen“, sagt Jürgen Kuhn. „Wenn die Tage dann wieder länger werden, verlängern wir auch unsere Öffnungszeiten.“