Duisburg-Wedau. Pfarrerin Sara Randow wird am Sonntag in der evangelischen Trinitatis-Gemeinde Duisburg-Wedau ordiniert. Dabei fand sie Kirche lange langweilig.
Besonders am Herzen liegt ihr die Seniorenarbeit, sagt Pfarrerin Sara Randow, am wichtigsten sei ihr aber die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Um die wird sich Randow ab dem kommenden Sonntag verstärkt kümmern, dann wird die 30-Jährige nämlich in der Kirche am See der evangelischen Trinitatis-Gemeinde ordiniert. Kurz vor dem Antritt ihrer ersten vollen Pfarrerstelle erzählt Randow, was sie an den Menschen im Pott schätzt und welche Einflüsse sie in die Gemeindearbeit einbringen will.
Vor dem Abitur fand die neue Pfarrerin Kirche langweilig
Geboren in Dinslaken, hatte Sara Randow schon früh Kontakt zur Religion – aber weniger zur Kirche. „Meine Mutter und meine Oma haben mir abends aus der Kinderbibel vorgelesen“, erinnert sich die Pfarrerin, in die Kirche gegangen sei ihre Familie aber nur zu den großen Feiertagen.
In der Oberstufe weckte der Religionskurs ihr Interesse am Thema, schon damals fasste Sara Randow den Entschluss, Pfarrerin zu werden. „Ich habe in dem Kurs gesehen, dass viele meiner Mitschüler mit Religion, Kirche und Glauben nichts anfangen konnten, darüber wollte ich mit ihnen ins Gespräch kommen.“ So begann sie, die Bibel zu lesen und zwei Praktika bei Pfarrerinnen zu absolvieren. Mit 30 ist Sara Randow jetzt Pfarrerin, also ziemlich jung, „aber auch Pfarrer müssen mal anfangen zu arbeiten“, sagt sie grinsend.
In drei Städten Theologie studiert
Die logische Folge nach dem Abitur war das Studium der evangelischen Theologie auf Pfarramt, zuerst in Bochum, dann in Wuppertal und Bonn. Neben ihrer Überzeugung überzeugte das Studium auch mit einer virtuellen Jobgarantie: Immer weniger Menschen wählen den Berufsweg. „Das war vor einigen Jahren aber noch ganz anders, da hatten wir einen Überschuss“, erinnert sich Randow.
Nach ihrem Vikariat in Düren und ihrem zweiten bestandenen Examen ist Randow, die mittlerweile in Mülheim lebt, offiziell Pfarrerin. Die Ordination am Sonntag ist eine Beauftragung, und auf ihre Aufgaben in der Gemeinde freut sich Sara Randow schon jetzt. „Das sind zum Beispiel Konvente, aber vor allem die Kinder- und Jugendarbeit“, erklärt sie. Dazu gehört natürlich auch das Feiern von Gottesdiensten, die Seelsorge und die „Kasualien“, Feiern zu besonderen Lebensabschnitten wie Trauungen oder Taufen.
Endlich zurück in die Heimat Ruhrgebiet
Neben der Seniorenarbeit, für die Randow „brennt“, will die Pfarrerin ihren Gemeindemitgliedern auch ihre eigenen Begeisterung mitgeben. „Ich will die Freude des Glaubens an die Menschen vermitteln“, erklärt sie und ergänzt, dass sie sich in der neuen Gemeinde schon nach vier Wochen „sehr zuhause fühlt.“
Auf die Menschen in der Gemeinde freut sich Sara Randow deswegen ganz besonders – auch, weil sie wieder zurück in ihrer Heimat ist, dem Ruhrgebiet. „Die Leute hier tragen ihr Herz auf der Zunge, das habe ich in Düren ein wenig vermisst“, schmunzelt die Pfarrerin. Unterstützung für ihren Berufsalltag bekommt die Dinslakenerin auch von ihren Freunden. „Die sind meistens sehr interessiert, wissen aber oft gar nicht genau, was ich hier eigentlich mache.“