Duisburg-Huckingen. Aktuell ist es wieder wärmer als 30 Grad. Mit den Tipps eines Duisburger Chefarztes kommen Kinder, Erwachsene und Sportler gut durch die Hitze.
Die Sonne brennt, und die Temperaturen steigen am Wochenende wieder über die 30-Grad-Marke. Gerade für ältere und chronisch kranke Menschen können die extremen Temperaturen Folgen für die Gesundheit haben. „Ältere Menschen haben oft ein vermindertes Durstgefühl. Kommt dann noch die Hitze dazu, kann es durchaus zu Schwindel oder sogar Austrocknung des Körpers kommen“, sagt Dr. Lukas Bergstein, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Malteser Krankenhaus St. Anna.
In der Notaufnahme des Huckinger Krankenhauses ist generell viel zu tun, aber gerade in den letzten heißen Tagen gab es vermehrt Einsätze, die auf die hohen Temperaturen zurückzuführen sind. „Genau kann man das natürlich nicht festmachen, aber starke Kopfschmerzen und Übelkeit sind oft Symptome, die als Folge der Hitze auftreten“, sagt Bergstein. „Einen Patienten mit Hitzschlag hatten wir in diesem Jahr aber zum Glück noch nicht. Denn der kann durchaus zum Tod führen.“
Mineralwasser statt koffeinhaltiger Getränke
Gerade bei Kindern, die trotz der hohen Temperaturen meist auch draußen immer in Bewegung sind, gibt es häufiger einen Sonnenstich. Der zeige sich durch Kopfschmerzen, einen roten und sehr heißen Kopf, Nackensteifheit und Übelkeit. „Viel Trinken – deutlich mehr als die üblichen zwei Liter –gilt für alle Altersgruppen“, sagt Bergstein. Aber es kommt natürlich auch darauf an, was getrunken wird. „Zu empfehlen ist Mineralwasser, für Erwachsene auch ein alkoholfreies Bier.“ Gemieden werden sollten dagegen koffeinhaltige Getränke und Alkohol. „Zu kalt sollten die Getränke auch nicht sein“, sagt der 42-jährige Chefarzt. „Der Körper steuert dann wieder mit Wärmeproduktion gegen. Und gerade das soll ja vermieden werden. Gleiches gilt für zu kalte Duschen und Fußbäder.“ Zudem rät Bergstein, auch auf das Essen zu achten. „Um schweres Essen zu verdauen, verbraucht der Körper zusätzliche Energie.“
Sport besser morgens oder abends
Leistungssportler wissen meist, wie sie mit Hitze umzugehen haben, bei Freizeitsportlern sieht die Sache oft anders aus. „Wer trotz Rekordhitze nicht auf Sport verzichten will, sollte diesen am besten in den Morgen- oder Abendstunden treiben“, sagt Lukas Bergstein. Und bei allen Aktivitäten sollte die Haut vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. „Patienten, die mit Sonnenbrand zu uns in die Notaufnahme gekommen sind, hatten wir in diesem Sommer zum Glück auch noch nicht.“ Dafür gab es in den letzten Tagen einige Mitarbeiter des Krankenhauses, die zusätzliche Flüssigkeit benötigten. „Nicht in allen Teilen des Krankenhauses ist es so schön klimatisiert wie hier in der Notaufnahme.“
Der Notfallmediziner rät übrigens dazu, Ventilatoren oder Klimaanlagen zu benutzen. „Das Haus abschotten, die Rollos runter und Fenster geschlossen halten ist nur dann eine gute Möglichkeit, wenn sich keiner in den Zimmern befindet. Mit Menschen wird es im Raum eher wie in einem Gewächshaus.“ Dem Mythos, durch Klimaanlagen werde man schnell krank, widerspricht Lukas Bergstein: „Um eine Erkältung zu bekommen, braucht man auch einen Keim. Eine Klimaanlage reicht da nicht aus.“