Duisburg-Huckingen. Notfallambulanz, Intensivstation, OP-Trakt: Alles rückt näher zusammen im St. Anna Krankenhaus in Duisburg. Neu- und Umbau dauern bis 2021.
„Es kommt zusammen, was zusammen gehört“, bringt es Dr. Bernward Schröder, einer der drei Geschäftsführer der Malteser Kliniken Rhein-Ruhr und dort zuständig für die zentralen Dienste, auf den Punkt. Liegendauffahrt, Notfallambulanz, Radiologie, Endoskopie und Links-Herz-Katheder-Messplatz befinden sich demnächst unmittelbar nebeneinander im Erdgeschoss. Oben drüber entsteht die neue Intensivstation, die dann direkt an die OP-Säle grenzt. Das spart wertvolle Zeit für den Patienten und vereinfacht die Arbeitsabläufe.
Viele Patienten und ihre Besucher haben es in den vergangenen Monaten verfolgt: Seit Februar letzten Jahres wird am St. Anna-Krankenhaus kräftig gebaut. Insgesamt 37,5 Mio Euro stecken die Malteser in den Umbau des Krankenhauses.
Ein großer Teil des Geldes, nämlich rund 13 Mio Euro, fließt in den Neubau am Haupteingang. Dort wird alles größer, heller und vor allem eben funktionaler. Der Rohbau steht. Jetzt arbeiten die Handwerker am Innenausbau. Und der ist ziemlich aufwendig. Denn in einem Krankenhaus steckt jede Menge Technik, dafür müssen die entsprechenden Kabel- und Abluftschächte vorbereitet werden.
„Am lautesten war’s, als wir im Altbau die Wände aufgestemmt haben“
Insgesamt werden 100.000 Meter Kabel und Leitungen verlegt. Im April nächsten Jahres soll der Anbau fertig sein. „Wir liegen gut im Plan, sowohl finanziell als auch zeitlich“, sagt Dr. Bernward Schröder.
Die gute Nachricht für alle Kranken: Der Baulärm ist so gut wie vorbei. „Am lautesten war’s, als wir im Altbau die Wände aufgestemmt haben, für den Umbau der Station 2 und 3 B“, sagt Schröder. Die Stationen wurden komplett renoviert. Gäbe es nicht die medizinische Geräte und die hochfahrbaren Betten, sieht es mehr nach Hotel- als nach Krankenzimmer aus, besonders auf der Wahlleistungsstation für die Privatpatienten.
Aber auch die Regelleistungs-Station wurde mit schönen hellen Fußböden in Holzoptik, modernen Bädern und Möbeln ausgestattet. In diesem Stil sollen nach und nach alle Zimmer des Krankenhauses eingerichtet werden.
Das St. Anna Krankenhaus ist eine Art Puzzle. Das ursprüngliche Haus stammt aus dem Jahr 1914. Danach wurde immer wieder an- und umgebaut.
Für manchen männlichen Patienten bot die Baustelle eine willkommene Abwechslung
Das Konzept für die neue Notfallambulanz stammt aus einem anderen Malteser-Krankenhaus, dort hat es bereits bewährt. Eine Verbesserung ist die Schaffung von mehr Privatsphäre. Dazu werden Spanische Wände zwischen den Behandlungs-Einheiten eingebaut, die den Patienten von anderen Kranken abschirmen, aber Kontakt zum medizinischen Personal ermöglichen.
70 Millionen Euro
Die Malteser Kliniken Rhein-Ruhr investieren die stolze Summe von insgesamt 70 Millionen Euro in den Umbau ihrer drei Krankenhäuser. Der mit Abstand größte Teil des Geldes fließt in das St. Anna-Krankenhaus an der Albertus-Magnus-Straße.
Neben dem St. Anna-Krankenhaus in Huckingen, gehören das Johannes-Stift in Homberg und das St. Josefshospital in Krefeld-Uerdingen zu dem Klinikverbund.
2014 haben Fachleute, die auf Krankenhausbau spezialisiert sind, mit der Planung in Huckingen begonnen. Die Ausführung übernehmen Firmen aus der Umgebung.
Besonders männliche Patienten, die mobil genug waren, zog die Baustelle in der Rohbauphase magisch an. Einige Herren haben die Bauarbeiten als willkommene Abwechslung während ihres Krankenhausaufenthaltes aufgefasst.
Überhaupt sei das Echo bisher sehr positiv, sagt Krankenhaus-Sprecher Patrick Pöhler, selbst, als es die Schlagbohrer ziemlich viel Lärm produzierten: „Die meisten haben viel Verständnis aufgebracht“.
2021 soll dann endgültig alles fertig sein
Wenn alles fertig ist, sind fast 38 Millionen Euro verbaut. „Es ist auch viel Geld in den Brandschutz geflossen. Allerdings sieht man das gar nicht“, sagt Bernward Schröder. Die Intensivstation wird komplett mit einem neuen Monitoring ausgestattet, ein System, das den Gesundheitszustand der Patienten überwacht. Ansonsten sind keine neuen Großgeräte geplant. „Die technische Ausstattung ist auf dem neusten Stand“, so Schröder.
2021 soll dann endgültig alles fertig sein, auch die Elektiv-Ambulanz, so heißt das Sprechstundenzentrum für die geplanten (elektiven) chirurgischen Eingriffe. Die Elektiv-Ambulanz wandert an die Stelle der jetzigen Notfallambulanz. Die Umbauarbeiten können natürlich erst beginnen, wenn die Notfallambulanz in den Neubau gezogen ist.