Duisburg. . Ab Montag bekämpfen Stadt und Wirtschaftsbetriebe die giftigen Raupen. 2018 musste ein Kindergarten wegen der Tiere seine Außenanlage sperren.
Vergangenes Jahr durften sie auf einmal nicht mehr raus, die Kinder des Kindergartens Gartenzwerge: Im Außenbereich hatte sich der Eichenprozessionsspinner breitgemacht, und das gleich an vier Eichen. Fachfirmen, die die Nester der giftigen Raupen entfernen können, waren ausgebucht. Anfang Mai dürften die Raupen auch dieses Jahr schlüpfen: Zeit zu handeln.
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Ab Montag will die Stadt mit der Bekämpfung beginnen. Dazu hat sie in den vergangenen Jahren auf zwei Maßnahmen gesetzt: Als erstes „haben wir gesprüht, bevor sich die Viecher ausbreiten“, sagt Sprecherin Susanne Stölting. Allerdings: „Es muss trocken sein und darf nicht regnen“, sonst verschiebt sich der Einsatz. Und: „Man erwischt nicht immer alle.“ Deshalb sammelt man in einem zweiten Schritt die Nester ab, je nach Wetterbedingungen vier bis acht Wochen nach dem Sprühen.
Die Bekämpfung kostet bis zu 140.000 Euro pro Jahr
2000 Bäume hat die Stadt im Jahr 2018 auf diese Weise behandeln lassen, im Süden ist der Schwerpunkt die Sechs-Seen-Platte. Gezielt bekämpft werden die Raupen in Wäldern und sonstigen Naturflächen sowie im Bereich von Schulen, Kindergärten und Sportanlagen. Die Kosten für die Bekämpfung liegen jährlich bei 50.- bis 70.000 Euro je nach Aufwand.
Hinzu kommt die Bekämpfung durch die Wirtschaftsbetriebe (WBD). Sie lassen einen Hubschrauber über dem Friedhof Ehingen kreisen, der ein Biozid ausbringt. „Dieses Biozid ist für Menschen und Tiere ungefährlich, es wirkt lediglich gegen die Raupen“, sagt WBD-Sprecherin Silke Kersken. Die übrigen befallenen Stellen werden gespritzt. Und das sind eine ganze Menge: Stadtweit stehen 5000 Eichen auf Flächen, für die die WBD zuständig sind, wie Grünanlagen, Spielplätze, Friedhöfe und Straßen. 1500 davon werden gespritzt, der Raupenbefall bei weiteren 1000 wird aus der Luft bekämpft. Kostenpunkt: 60.- bis 70.000 Euro pro Jahr.
Die Haare verursachen Juckreiz und Atembeschwerden
Wichtig ist bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, dass die Raupen maximal ihre zweite Entwicklungsstufe erreicht haben, denn in der dritten Stufe bilden sie ihre Brennhaare aus. Die Raupen sind zwar nur wenige Zentimeter groß, stellen besonders für Allergiker aber dennoch eine Gefahr dar. Denn ihre Brennhaare können Beschwerden von Juckreiz bis zu Atembeschwerden auslösen. Mit dem Wind können die Härchen sich hunderte Meter weit verbreiten, und das auch noch, wenn die Raupen längst tot sind.
Die Rahmer Gartenzwerge hoffen indes, vom Eichenprozessionsspinner verschont zu bleiben. „Wir gucken schon immer in den Büschen, ob da bereits Raupen nisten“, sagt eine Mitarbeiterin. Im Fall der Fälle müssten die Kinder wieder im Haus bleiben. „Im Sommer wäre das das Schlimmste.“ Das Grundstück des Kindergartens gehört der TS Rahm. Sollten sich die Raupen über die Pflanzen am Kindergarten hermachen, meldet sich der Sportverein bei der Stadt.