Duisburg-Rahm. . Am Rahmer Kindergarten in Duisburg hat sich der Eichenprozessionsspinner breit gemacht. Keine Fachfirma hat Zeit, die Nester zu entfernen.
Die Eichenprozessionsspinner haben nun auch den Duisburger Süden für sich entdeckt. Allein bei den Gartenzwergen, dem Elterninitiativ-Kindergarten am Reiserpfad in Rahm, sind vier große Eichen befallen. Für die Kinder bedeutet das ab sofort: Ausgangssperre.
Und die wird wohl auch noch eine Weile anhalten. „Es gibt gerade einfach keine Fachleute, die zeitnah die Nester entfernen können“, sagt Jennifer Schöning von den Gartenzwergen. „Die Fachfirmen sind alle restlos ausgebucht, manche Firmen nehmen erst gar keine Aufträge mehr an. Wir haben jetzt einen Schädlingsbekämpfer gefunden, der frühestens in zehn bis 14 Tagen bei uns tätig werden kann. Für die Kinder ist das eine Katastrophe.“
Hinzu kommt, dass die Schädlingsbekämpfer meist in mehreren Metern Höhe tätig werden müssen. In voller Schutzmontur und mit Hilfe eines Hubsteigers, den der Kindergarten möglichst auch noch selbst besorgen soll, müssen die Fachleute die Nester mit speziellen Industriesaugern entfernen. „Hinten im Garten haben wir an den drei Eichen gestern allein zehn Nester gezählt“, sagt die Erzieherin. „Und das sind nur die, die wir von hier unten aus gut sehen können.“
Die Stadt kann in dem Fall bei den Gartenzwergen auch nicht helfen. „Wir kümmern uns nur um städtische Bäume“, sagt Susanne Stölting von der Stadt Duisburg. „Und auch wir haben eine Warteliste.“ So musste jetzt ein Bereich am Leichtathletikstadion am Kalkweg abgesperrt werden. „Der Schädlingsbekämpfer ist informiert, hat aber auch noch keine freien Kapazitäten“, sagt Susanne Stölting. „Wir haben auch eine Wartezeit von gut zwei Wochen.“
Für die Bekämpfung auf Privatgrundstücken ist grundsätzlich der Grundstückseigentümer zuständig. Gefährlich ist nur, dass die Eiche auf dem Grundstück der Gartenzwerge auch über den Fußballplatz der Turnerschaft Rahm ragt. „Dort stellen die Kinder meist ihre Räder ab“, weiß Jennifer Schöning. Auch dieser Bereich wurde aus diesem Grund weiträumig abgesperrt.
Zwei Jahre keine Bekämpfung
Bereits Mitte Mai hatte die Stadt Duisburg nach einer zweijährigen Pause mit der Bekämpfung der Raupen an betroffenen Bäumen an öffentlichen Wegen und Plätzen begonnen. Da war der Duisburger Süden noch nicht betroffen.
Das Problem für die Menschen: Die Brennhärchen der bis zu fünf Zentimeter langen Raupen sind für Mensch und Tier gefährlich und können Atemwege reizen sowie allergische Schocks auslösen. Besonders wenn es windig ist, können die Brennhaare leicht durch die Luft weitergetragen werden. Als Symptome treten am häufigsten Quaddeln, Pusteln und Juckreiz sowie entzündliche Hautreaktionen mit Hautrötungen auf.