Duisburg-Buchholz. . Wo die Sparkasse bauen will, leben noch Menschen. Der Streit zwischen Bewohnern und IMD eskaliert: Das IMD kommt inzwischen mit der Polizei.

Noch gibt es kaum Informationen zum geplanten Sparkassen-Neubau am Sittardsberg, doch jetzt kündigt sich das Vorhaben mit einem Streit an. Offenbar soll das sogenannte neue Kompetenz-Center unter anderem auf dem Grundstück des Altenbrucher Damms 6/6a entstehen. Doch dort wohnen zum Teil noch Menschen. Sie fürchten nun einen Teilabriss, der auch das von ihnen bewohnte Haus unbewohnbar machen könnte, und sehen sich als Opfer. Die Stadt hingegen sieht Opfer- und Täterrollen andersherum verteilt.

Die Abrissankündigung des IMD liegt Marie Robert*schon vor. Am 2. Mai soll ein Teil des Gebäudes fallen. Streng genommen stehen zwei Gebäude auf dem betreffenden Grundstück, allerdings sind diese eng miteinander verbunden. „Wenn die das Haus abreißen, reißen die unsere Leitungen, Strom, Wasser Gas, mit ab“, sagt Bewohnerin Marie Robert. Auch ihre Wohnung liege zum Teil in dem Gebäude, das abgerissen werden soll. „Mein Schlafzimmer ist dann weg.“ Am Mittwoch wollte sie dem Gericht deshalb über ihren Anwalt einen Eilantrag auf Nicht-Abriss vorlegen.

IMD verkauft das Grundstück für den Neubau an die Sparkasse

Das Grundstück gehört dem Immobilien Management Duisburg (IMD), es soll für den Neubau an die Sparkasse verkauft werden. Das bestätigt Stadtsprecherin Susanne Stölting. Ein entsprechender Bauvorantrag wurde bereits gestellt. Außer dem Ehepaar Robert und dem Vater des Mannes ist dort niemand mehr gemeldet; das andere Gebäude steht leer. Dem Vorwurf, bei einem Abriss des einen Hauses werde auch das andere beschädigt, widerspricht Stölting: „Es werden keine Leitungen beschädigt. Die tragende Wand bleibt stehen.“ Dass ein Zimmer der aktuellen Bewohner durch den Abriss verschwinden würde, erklärt sie so: „Die Familie hat in 6a Räume belegt – einfach so.“ Der Mietvertrag läuft auf die Hausnummer 6.

Das kostet die Umstrukturierung

Wie viel Geld der Neubau der künftigen Sparkassenfiliale am Sittardsberg kosten wird, dazu macht die Sparkasse noch keine Angaben.

Für alle Maßnahmen, die mit der Reduzierung ihres Angebots in der Stadt einhergehen – darunter fallen auch die neuen Flaggschiffstandorte – rechnet sie mit einem Gesamtvolumen von etwa 30 Millionen Eu ro.

Im Duisburger Süden hat die Stadtsparkasse Duisburg nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 50 Prozent.

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; im Bezirk Süd werden aus einstmals acht Standorten bis zum Jahr 2022 drei. Flaggschiff im Duisburger Süden soll das neue Privatkunden-Center am Sittardsberg werden: Ab dem 3. Quartal 2022 sollen dort mehr als 40 Mitarbeiter arbeiten. Damit wird die neue Filiale zum zweitgrößten Standort der Sparkasse in Duisburg. Der genaue Baubeginn steht noch nicht fest.

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Die Bewohner hätten zum 31. Januar ausziehen sollen

Die Kündigung erhielt die Familie Robert schon 2018; zum 31. Januar 2019 sollten sie ausziehen. Allerdings hat sie dagegen Widerspruch eingelegt. „Man hat uns auch Geld angeboten – Unterstützung zur Umzugshilfe“, sagt Marie Robert. Das habe die Familie allerdings abgelehnt. „Man wollte uns auch den Garten wegnehmen, aber da steht unser Gastank drin.“ Für den Garten läuft derzeit eine Räumungsklage. Denn gemietet habe die Familie, so Stadtsprecherin Susanne Stölting, „nur das Haus, nicht den Garten“.

Der Streit zwischen IMD und Familie Robert eskaliert unterdessen weiter: Einsätze am Altenbrucher Damm absolviert das IMD inzwischen nur noch in Begleitung der Polizei.

* Name von der Redaktion geändert