Duisburg-Huckingen. . Im Februar fand Miriam Zill Rattenkot in ihrer Toilette. Erst nach der Kündigung der Wohnung in Huckingen fühlt sich die LEG zuständig.
Miriam Zill ist durchaus tierlieb. Die 26-Jährige lebt mit einem Hund, zwei Bartagamen und zwei Wellensittichen in ihrer Wohnung an der Meister-Arenz-Straße. Doch bei Ratten endet die Tierliebe schlagartig, vor allem, wenn sie in der Toilette hausen.
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An einem Samstagabend Mitte Februar war genau das geschehen. „Ich habe den Deckel hochgehoben und sah nur noch den Schwanz, der wieder im Rohr verschwand“, erinnert sie sich. Übrig blieben die Hinterlassenschaften des Tiers. Die Vermieterin der Wohnung, die LEG, habe sich nicht zuständig gefühlt, stattdessen wurde von einem Schädlingsbekämpfer eine Schlagfalle vor der Toilette platziert – in Auftrag der Stadt. „Nach einer Woche war natürlich keine Ratte in der Falle. Aber selbst wenn, sicher wäre direkt die nächste gekommen“, meint Zill, die seitdem bei ihrer Mutter lebt.
Mieterin ist sofort ausgezogen
Die Wohnung hat sie zum 30. Juni gekündigt. „Eine Bestätigung der Kündigung habe ich von der LEG bisher aber noch nicht erhalten. Die einzigen Briefe waren Mahnungen, weil ich derzeit eine verminderte Miete zahle“, sagt Zill.
Die Wohnungsgesellschaft hatte sich zunächst geweigert, einen effektiven Schutz gegen die Nagetiere in das Abflussrohr einbauen zu lassen. „Als Hauptschutz vor Ratten setzen wir grundsätzlich auf die transparente Mieterinformation zur richtigen Entsorgung von Essensresten“, sagt Unternehmenssprecherin Judith-Maria Gillies. „Ein von uns beauftragter Schädlingsbekämpfer teilte unsere Einschätzung, dass sich Rattenklappen in diesem Gebäude nicht eignen und dass der beste Schutz in diesem Fall Abwasserleitungen sind, die frei von Essensresten gehalten werden“, so Gillies weiter.
Tatsächlich werfe der Nachbar häufiger Lebensmittel in die Toilette, sagt Zill. „Ich tue das jedenfalls nicht.“ Die LEG schlug der Mieterin einen Kompromiss vor: „Wir bauen auf unsere Kosten eine Rückflussklappe direkt unter der Toilette ein, aber die Kosten für etwaige Rohrverstopfungen gehen zu Lasten von Frau Zill“. Darauf ließ sich die 26-jährige jedoch nicht ein.
Kündigung der Wohnung bleibt bestehen
Nachdem sie die Wohnung gekündigt hatte, reagierte die LEG Ende März dann doch und ließ eine Rattenklappe in das Abflussrohr einbauen. Außerdem ließ sie Köder rund um das Mehrparteienhaus auslegen. „Die Rattenklappe war für mich Voraussetzung, wieder in die Wohnung zu ziehen“, sagt Zill. „Die ersten beiden Tage auf dem Klo waren etwas gewöhnungsbedürftig, aber danach ging es“, meint sie. Ihre Kündigung zurücknehmen will sie trotzdem nicht: „Ich habe schon was Nettes in Huckingen gefunden.“