Duisburg-Wedau. . Beim Eis-Wettessen im neuen Wedauer Eiscafé wurden die schnellsten Esser gesucht. Das Handicap dabei: Sie durften ihre Hände nicht benutzen.

„Absoluter Gehirnfrost“: So fühlt sich Kilian Römer, nachdem er in nur zwölf Sekunden eine Kugel Zitroneneis in Wedau verschlungen hat. Dort hat das Eiscafé RheinEis am Samstag zum Eis-Wettessen eingeladen. Der Anlass: Das Start-Up in unmittelbarer Nähe des Wedauer Marktes wird ein Jahr alt. Um den Geburtstag mit den Gästen gebührend zu feiern, gibt es auch noch einen Malwettbewerb für Kinder und eine Foto-Aktion auf Facebook.

Wer sich der eiskalten Wette stellt, muss eine wichtige Regel beachten: Die Hände dürfen nicht benutzt werden und müssen zum Beispiel hinter dem Rücken oder dem Kopf verschränkt werden. Weil das Zitroneneis sauer schmeckt, erhöht es den Schwierigkeitsgrad.

„Ich hab‘ die ganze Kugel genommen und einfach runtergeschluckt“

Kilian Römer ist einer der Teilnehmer, der dem kleinen Eiscafé schon öfter einen Besuch abgestattet hat. Er tritt am Nachmittag gegen seinen Bruder Steven an. Die Geschwister sitzen sich am Tisch gegenüber und beugen sich über die weiße Kugel auf dem Teller. Nebenbei wird die Zeit gestoppt. Einige Kinder stehen um den Tisch herum und feuern die beiden an. Eine von ihnen ist Lea, die den Wettbewerb auch schon ausprobiert hat. „Das war anstrengend, weil das sehr gestopft hat“, sagt die Zehnjährige. Sie hat eine Minute für die Kugel Zitrone gebraucht.

Eis essen, ohne die Hände zu benutzen.
Eis essen, ohne die Hände zu benutzen. © Franz Naskrent

Der Rekord liegt am Ende bei stolzen neun Sekunden – aufgestellt von Steven Römer: Ich hab‘ die ganze Kugel genommen und einfach runtergeschluckt. Einfach alles direkt rein“, erklärt der 21-Jährige seine Taktik. Und auch der saure Geschmack hat dem Wedauer nichts ausgemacht: „Zitroneneis ist mein Lieblingseis.“ Als Gewinn gibt es einen Eis-Gutschein.

„Das ganze Dorf wird dadurch ein bisschen belebt“

Währenddessen sind die beiden Inhaber Jürgen Kuhn und Sandra Poth damit beschäftigt, den Andrang an dem sonnigen Märztag zu stemmen. Jürgen Kuhn blickt sehr zufrieden auf das erste Jahr zurück: „Es wird viel besser angenommen, als wir uns das vorgestellt haben. Das ganze Dorf wird dadurch ein bisschen belebt“. Mittlerweile hätten sich schon Stammgäste etabliert. Wie zum Beispiel ein Ehepaar, das seit der Eröffnung vor etwa einem Jahr jeden Tag vorbeischaut. „Wir finden das witzig und schön“, sagt der gelernte Techniker dazu. „Es ist halt familiär. Ich denke, das wird anerkannt.“

Neben den klassischen Sorten wie Schokolade oder Vanille reichen die Eismacher auch exotische Varianten über den Tresen – Minzeis zum Beispiel. Inspiration zu diesen Kugeln kommt unter anderem von Kunden, die solche Sorten mal im Urlaub probiert haben. Weil es für die Eisdiele momentan so gut läuft, wünscht sich Kuhn für das nächste Jahr vor allem eins: „Mehr Zeit.“

<<<

INFO: Bioprodukte und keine Aromaverstärker

Das Eiscafé „RheinEis“, An den Platanen 2b in Wedau, v erzichtet bewusst auf künstliche Zusatzstoffe oder Aromaverstärker für das hausgemachte Eis.

Verwendet werden regionale Zutaten und Bioprodukte.

Das Angebot unterscheidet zwischen zahlreichen Milcheissorten, Fruchteissorten und saisonalen Eissorten. Die Inhaber servieren auch eine vegane Variante in ihrem Einscafé. Dabei wird Soja statt Kuhmilch verarbeitet.