Duisburg-Rahm. . Die Zweitklässler der GGS Am Knappert können mittwochs nicht zur Sporthalle gebracht werden, weil die Stadt keinen weiteren Bus beauftragen kann.
Sportunterricht auf dem Fußballplatz – für viele Kinder gibt es nichts Besseres. Keine begrenzenden Wände, viel Platz, um sich auszutoben. Zudem ist der Sportplatz der Turnerschaft Rahm auch nur einen Katzensprung vom Schulgebäude der GGS Am Knappert entfernt. Keine Verspätungen durch eine Anreise zur Sporthalle, längere Sportzeiten an der frischen Luft. Was hier sehr romanisch klingt, ist eine reine Notlösung: Die Stadt Duisburg hat mittwochs keine Kapazitäten, um einen Schulbus zu schicken, der die Grundschüler zur Sporthalle nach Großenbaum bringt.
Busunternehmen können mittwochs keinen weiteren Bus stellen
„Seit Schuljahresbeginn hat uns zumindest das Wetter keinen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Schulleiterin Gisela Martini. „Aber auf das schöne Wetter können wir jetzt bald auch nicht mehr setzen. Langsam muss eine Lösung her.“
Im laufenden Schuljahr kamen die Schüler der Klasse 2b erst zweimal in den Genuss, ihren Sportunterricht in der Sporthalle durchführen zu können. Und zwar nur, weil die Parallelklasse ihre Sportzeiten mit der 2b getauscht hat und selbst auf den Sportplatz ausgewichen ist. „Wir haben bereits mehrere Versuche gestartet, dass die Stadt das Problem löst“, sagt Gisela Martini. Mehr als „Verständnis für die problematische Situation“ sei aber bisher noch nicht herausgekommen. Neben der Schulleitung haben sich auch der Förderverein und die Schulpflegschaft mit E-Mails an die Stadt gewandt.
Dabei hat die Grundschule Am Knappert ihren Sport-Stundenplan sowie die Zeiten für den Schwimmunterricht wie in jedem Jahr dem Amt für Schulische Bildung nach Absprache mit den Großenbaumer Grundschulen, mit denen die Hallenzeiten abgesprochen werden müssen, mitgeteilt.
„Wir befinden uns leider in der Situation, dass es im Buspool der Stadt mittwochs gegen 11.30 Uhr keinen Bus gibt, der die Kinder von Großenbaum zurück nach Rahm bringen kann“, sagt Stadtsprecher Jörn Esser. „Und zum jetzigen Stand kann der Pool nicht erweitert werden. Dazu fehlen die Mittel.“ Das bedeutet: Die Grundschüler könnten entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Sportunterricht fahren, oder aber die Sportstunden finden weiter draußen statt. „Der Schule wird natürlich angeboten, die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel zu übernehmen“, sagt Jörn Esser, der aber auch einräumen muss, dass die Alternative sicher nicht die Beste ist. „Diese Situation ist nicht nur für die Schule und die Schüler, sondern auch für die Stadt äußerst unbefriedigend.“ Der Stadtsprecher stellt in Aussicht, dass sich die Situation im neuen Schulhalbjahr für die Schüler in Rahm „bestimmt ändert“. Das neue Halbjahr beginnt allerdings erst im Februar.
Auch der GGS Am Lindentor musste eine wöchentliche Fahrt abgesagt werden
„Was sollen wir den Eltern jetzt mitteilen?“, fragt sich die Schulleiterin. Es sei ja nicht davon auszugehen, dass das Wetter in den kommenden drei Monaten sommerlich bleibt. Zumal der Ascheplatz der Turnerschaft Rahm nach einem Regenschauer nicht benutzbar ist, ohne im Matsch zu versinken.
Die Rahmer Grundschule ist im Übrigen nicht die einzige Schule im Duisburger Süden mit diesem Problem. „Auch der GGS Am Lindentor in Serm kann eine gewünschte Beförderung nicht möglich gemacht werden“, sagt Esser. Auch hier habe die Stadt angeboten, die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr zu übernehmen.