Beeck. . Busunternehmen musste Transport der Kinder zum Schwimmbad wegen Personalmangels mehrfach absagen. Sprecherin der Stadt nennt Situation „brisant“.
Eltern haben sich bei der Stadt Duisburg beschwert, weil an der städtischen Fährmann-Schule in Beeck mehrfach Unterricht vor den Herbstferien ausgefallen ist. Dabei geht es aber nicht um Mathematik oder Deutsch, sondern um ein Fach, das die Schüler der katholischen Bekenntnisschule besonders mögen: den Schwimmunterricht.
Von der Neanderstraße nach Neuenkamp
Jetzt hat sich Corinna von Coll, eine betroffene Mutter, im Namen der Klasse 3b hilfesuchend mit diesem „traurigen Anliegen“ an diese Redaktion gewandt. „Laut Lehrplan haben die Kinder dienstags Schwimmen“, erläutert von Coll, „aber leider fällt es immer aus.“
Die Schuld dafür sieht sie bei dem Reisebusunternehmen, das die Beecker Grundschüler von der Neanderstraße zum Hallenbad Neuenkamp bringt, es ist mit dem Auto etwa eine Viertelstunde entfernt. Dieses Ratinger Unternehmen habe zu wenig Fahrer, um dem regelmäßigen Transferauftrag gerecht zu werden. „Die Stadt selbst fühlt sich jetzt nicht mehr verantwortlich“, klagt Corinna von Coll, „und die Kinder müssen drunter leiden.“
Drittklässler schauen in die Röhre
Für die Klasse 3b sei die Situation besonders schwierig, weil die Drittklässler aus der Parallelklasse, die ihren Schwimmunterricht immer montags haben, problemlos das Hallenbad Neuenkamp erreichen. Denn sie fahren mit einem anderen Busunternehmen. „So schauen unsere Kinder immer zu, wie die anderen schwimmen gehen.“
Der Stadt sei die „Brisanz der Situation“ bekannt, so Sprecherin Gabi Priem, und sie kenne teilweise die Beschwerden der Eltern. Zum Hintergrund erläutert sie, dass es eine Ausschreibung für alle Sport- und Schwimmbuslinien gegeben habe. „Die Vergabe erfolgte an drei Unternehmer.“
Die Linien habe das Amt für Schulische Bildung zusammengestellt. So gibt es an der Fährmann-Schule pro Woche drei Schwimmfahrten, montags und dienstags zum Hallenbad Neuenkamp und donnerstags zum Lehrschwimmbad an der Heisterbacher Straße in Beeckerwerth.
Personalmangel als Grund für Mängel
„Tatsächlich wurden ein paar Fahrten abgesagt“, räumt Priem ein. Im September und Oktober habe das betroffene Busunternehmen die Fahrt zum Schwimmbad dreimal wegen Personalmangel abgesagt. Zudem habe die Grundschule selbst dreimal die Fahrt abbestellt. Die Mehrzahl der bisher insgesamt 18 Schwimmfahrten der Fährmann-Schule sei jedoch gefahren worden.
Dem von Eltern erhobenen Vorwurf, die Verwaltung fühle sich nach der Ausschreibung nicht mehr verantwortlich für die Schwimmfahrten der Grundschule, widerspricht Stadtsprecherin Gabi Priem. Tatsächlich habe die Stadt mehrere Maßnahmen ergriffen, um das Problem zu lösen. Wenn eine Busfahrt zu einem Schwimmbad ausfällt, sei es zwar leider nicht möglich, kurzfristig Ersatzbusse zu stellen.
„Den Schulen wird grundsätzlich angeboten, ersatzweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und sich die Tickets von hier erstatten zu lassen.“ Mit dem Nahverkehr braucht man jedoch von der Schule mit Umsteigen eine gute Dreiviertelstunde zum Hallenbad.
Unternehmen schriftlich abgemahnt
Im Fall des Schwimmunterrichts für die Klasse 3b sind allerdings noch weitere Schritte eingeleitet worden. „Nach mehreren geführten Gesprächen wurde das Unternehmen schriftlich abgemahnt“, so Gabi Priem. „Das hat zu einer deutlichen Verbesserung geführt, speziell im Oktober. In den letzten Tagen erfolgte seitens des Unternehmers keine Absage mehr.“ Natürlich werde man die Situation weiter verfolgen.
Somit scheint das Problem gelöst zu sein, und die Kinder der Klasse 3b dürfen sich darauf freuen, dass sie jetzt nach den Herbstferien im Hallenbad Neuenkamp schwimmen können.