Duisburg-Süd. . Durch den Schienenersatzverkehr auf der U79-Trasse hakt der Anschluss. Fahrgäste müssen abends und am Wochenende bis zu einer Stunde warten.
„Es geht einfach nicht, dass der Süden einfach vom Nahverkehr abgehängt wird“, ärgert sich Michael Schmidt. Er wohnt in Ungelsheim und fährt regelmäßig mit der U 79 zu seinem Arbeitsplatz in Düsseldorf. Ab Freitagabend muss der Ungelsheimer allerdings eine geschlagene Stunde warten, um von der U 79-Haltestelle Kesselsberg mit dem 940er Bus nach Hause zu kommen.
Grund dafür ist der Schienenersatzverkehr, der von Donnerstagnacht bis Montag, 22. Oktober, um 4 Uhr von Wittlaer zur Haltestelle Grunewald verkehrt. Auf der Trasse der U 79 dort werden Weichen und Gleise repariert, Betonsanierungsarbeiten durchgeführt und Sträucher gestutzt. Dazu wird die U-Bahn auf diesem Abschnitt für vier Tage eingestellt.
Der Ersatzbus von Wittlaer kommt drei Minuten später als die U 79
Schmidt erklärt die Misere: „Der Ersatzbus von Wittlaer kommt drei Minuten später als die U 79 an der Haltstelle Kesselsberg an. Dann ist der 940er gerade weg. Und der nächste Bus in Richtung Ungelsheim fährt Abends ab 19.50 Uhr und am Wochenende eine Stunde später.“ Das sei schon bei der letzten Sperrung vor ein, zwei Monaten, als die Trasse wegen Brückenbauarbeiten auf der B 288 gesperrt wurde, so gelaufen.
Schon damals hat Schmidt ein Gespräch mit dem Fahrplanbüro der DVG geführt. Ein freundliches Gespräch, allerdings ohne Ergebnis, sagt der ÖPNV-Kunde.
Eine andere Reglung gefordert
Dabei meint der Ungelsheimer: „So etwas muss doch anders zu regeln sein. Bei zehn Minuten würde ich ja nichts sagen, aber eine Stunde Wartezeit ist einfach nicht akzeptabel .“ Der Süden werde komplett ignoriert. Auch der Anschluss mit dem 946er nach Serm sei betroffen.
Kathrin Naß, Sprecherin der Duisburger Verkehrsgesellschaft Gesellschaft, bedauert die Unannehmlichkeiten. Sie sieht aber keine Möglichkeit, den Ersatzfahrplan anders zu planen. Ihr Vorschlag: „Die Kunden sollten den Fahrer des Schienenersatzverkehrs informieren. Dieser kann dann die Kollegen vom 940er oder 946er bitten, drei Minuten zu warten.“ Solange der Bus im Zeitplan sei, müsste dies funktionieren.
„Es ist illusorisch, dass der Fahrer auf ein, zwei Fahrgäste wartet.“
Schmidt hat da so seine Zweifel: „Es ist illusorisch, dass der Fahrer eines voll besetzten Busses auf ein, zwei Fahrgäste wartet.“
Der Ungelsheimer wird jedenfalls während der Bauarbeiten sein Auto nutzen. Das sei zwar ökologisch nicht sinnvoll, aber bedeutend angenehmer, als eine Stunde an einer Haltestelle festzusitzen.
„Für dieses Jahr ist keine weitere Linientrennung geplant“, heißt es von der DVG-Sprecherin zur U79- Strecke. Ein Trost für die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs im Süden, allerdings ist das Jahr ohnehin schon ziemlich weit fortgeschritten.
>>INFO: Beliebt bei Pendlern nach Düsseldorf
Rund 65.000 Fahrgäste nutzen täglich die U 79. Beliebt ist die Verbindung besonders bei Pendlern, die im Duisburger Süden wohnen und in Düsseldorf arbeiten, und ebenfalls bei Studenten der Heinrich-Heine-Universität.
Auf dem Weg von Meiderich nach Düsseldorf fährt die U-Bahn auch durch den Süden. Erste Haltestelle in Duisburg-Süd ist an der Münchener Straße in Buchholz.